Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte"
Mit der Aktion »Gewalt kommt nicht in die Tüte“ machte der Arbeitskreis Internationaler Frauentag Kehl am Freitag auf dem Wochenmarkt aufmerksam auf Gewalt an Frauen und Kinder.
»Frei leben ohne Gewalt« war das Motto des Arbeitskreises zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Organisation Terre des Femmes organisiert zum Gedenktag am 25. November weltweit das traditionelle Fahnenhissen.
Tüten-Aktion
Da in Kehl aufgrund der Baustelle vor dem Rathaus dieses Jahr keine Fahnen wehen können, hat der Arbeitskreis Papiertüten vorbereitet mit dem Aufdruck »Gewalt kommt nicht in die Tüte«. Diese wurden an teilnehmende Kehler Einzelhändler verteilt und werden in den nächsten Wochen an die Kunden weitergegeben. Auf der Rückseite der Tüten befinden sich Anschriften von Beratungsstellen in Kehl und Offenburg, an die sich betroffene Frauen wenden können. Die Tüten wurden von dem aufgelösten Verein »Leuchtfeuer« finanziert.
Das meinen Kehler Frauen
»Mittlerweile haben die örtlichen Beratungsstellen ausreichend Fachkräfte speziell für dieses Thema«, freut sich Vera Köhler von »Leuchtfeuer«. Deshalb konnte sich der Verein ihrer Ansicht nach gut zurückziehen, da der Bedarf nun anderweitig gedeckt werden kann. »Das Thema Gewalt an Frauen ist immer noch ein Tabuthema«, meinte Claudia Mündel von der Gemeinwesenarbeit. Jede vierte Frau ist von Gewalt betroffen. Auch das Ministerium für Soziales und Integration macht mit einer Plakataktion darauf aufmerksam. »Wir möchten auch die Migrantinnen erreichen«, erklärte Edeltraud Böhler vom Frauen- und Mütterzentrum. Aus Erfahrung weiß sie, dass es gerade für diese Frauen oft sehr schwer ist, sich Hilfe zu holen.
»Den Kopf frei haben«
Um jungen Mädchen die Integration zu erleichtern, beteiligte sich der Arbeitskreis an der Petition »Den Kopf frei haben« von Terre des Femmes. Mit einer Unterschriftensammlung fordert der Verein ein gesetzliches Verbot für das sogenannte ›Kinderkopftuch‹ im öffentlichen Raum für minderjährige Mädchen. Ein weiteres Anliegen von Terre des Femmes ist der Schutz vor Kindesmisshandlung. Deshalb fordert die Organisation bundesweit einheitliche, verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen für alle Kinder von der U 1 bis U 11 sowie J 1 und J 2 bei voller Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Es waren vor allem Frauen, die am Stand des Arbeitskreises stehen blieben, sich informierten und sich an der Unterschriftenaktion beteiligten. Eine erste Anlaufstelle ist oft das Hilfetelefon »Gewalt gegen Frauen«: • 08000116016.