Aktueller Stand an Kehler Schulen beim städtischen Investitionsprojekt
22 Millionen Euro hat die Stadt in den zurückliegenden fünf Jahren in die Sanierung und Digitalisierung der 13 Kehler Schulen investiert. Weitere knapp neun Millionen Euro müssen noch verbaut werden, um das geplante Schulsanierungs- und Digitalisierungsprogramm abzuschließen. Gleichzeitig steht das städtische Gebäudemanagement vor der nächsten großen Herausforderung: dem Ausbau der Ganztagsbetreuung in den Grundschulen mit einem Volumen von weiteren 34 Millionen Euro.
Die Grundschule Leutesheim ist komplett saniert, voll digitalisiert, wärmegedämmt, Brandschutz auf höchstem Niveau. 2,6 Millionen Euro hat die Stadt in die Grundschule investiert, die auch von Kindern aus Bodersweier besucht wird. Die alte Ölheizung allerdings kann erst durch eine moderne Wärmepumpe ersetzt werden, wenn die Räume für die Nachmittagsbetreuung angebaut sind. Die veranschlagen Kosten: 4,62 Millionen Euro. Die Zuschussbewilligung vom Land steht noch aus. Michael Heitzmann, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, wünscht sich, dass alle Kehler Schulen auf dem Stand der Leutesheimer Grundschule wären.
In der einzügigen Grundschule Auenheim läuft die Sanierung noch. Zum Schuljahresbeginn beziehen zwei Klassen frischsanierte Räume. Sie machen den Platz frei, damit die Arbeiten in den nächsten beiden Räumen fortgesetzt werden können. „Es wird im vollen Betrieb saniert“, sagt Heitzmann. 3,5 Millionen Euro kostet die Modernisierung. Das liegt nicht nur an den besonderen Ansprüchen eines denkmalgeschützten Altbaus, sondern hängt vor allem mit dem Anbau zusammen: Der später ans Gebäude angebauter Teil musste abgerissen werden, weil größere Risse die Wände durchzogen. Im neuen Gebäudeteil wurde ein Aufzug eingebaut, um die Schule barrierefrei zu machen. Außerdem galt es, für den Klassenraum im Obergeschoss und den Mehrzweckraum im Dachgeschoss einen zweiten Fluchtweg zu errichten. Eine Wärmepumpe liefert 65 Prozent der Heizenergie; 35 Prozent des Bedarfs werden mit Gas gedeckt.
Für 1,7 Millionen Euro wurde das Innere der Grundschule Kork saniert und modernisiert. Bei guter Witterung steht den Kindern eine Terrasse zur Verfügung, die vom Veranstaltungs- und Speiseraum aus zugänglich ist und zugleich als zusätzlicher Rettungsweg gilt. Saniert werden muss nun noch die Fassade, „die Waschbetonplatten kommen nach bauphysikalischen Vorgaben weg“, erklärt Heitzmann. Um eine Ganztagsbetreuung zu ermöglichen, sind weitere Investitionen in der Größenordnung von gut einer Million Euro notwendig. Geheizt wird die Schule in einem Nahwärmeverbund mit der Mehrzweckhalle, der noch von einer alten Gasheizung gespeist wird. Geplant wird derzeit für das Areal ein Nahwärmenetz, das von einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe versorgt werden soll.
Die Klassenzimmer der zweizügigen Grundschule Goldscheuer sind seit 2023 auf dem neusten Stand – nun auch das Rektorat und das Lehrerzimmer. Die sanitären Anlagen sind ebenfalls erneuert. Im Sommer wurden die dunklen Klinkerwände in den Fluren mit einem transparent weißen Farbüberzug freundlich hell gemacht. Mehr als zwei Millionen Euro sind investiert; kleinere Restarbeiten stehen noch an. Weil es in der Schule ausreichend Räume gibt, kann der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für 430.000 Euro umgesetzt werden – ohne weiteren Anbau.
In der Grundschule Marlen belaufen sich die Ausgabeninsgesamt auf 1,6 Millionen Euro; eine knappe Million ist bislang verbaut. Der alte WC-Trakt muss aufgestockt werden für die von der Schulbaurichtlinie vorgesehenen Räume. Für die baulichen Maßnahmen zur Ganztagsbetreuung sind 313.000 Euro angesetzt.
Für die Söllingschule wurden bisher mehr als zwei Millionen Euro ausgegeben. Auch hier gilt: Die noch ausstehenden Arbeiten können erst im Zusammenhang mit dem Ausbau der Grundschulbetreuung erledigt werden. Das Gebäudemanagement hat dafür Kosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro ermittelt. Diese Mittel werden für die Aufstockung des Gebäudes benötigt. Die Dachsanierung im Bereich der Flure erfolgt im Anschluss an die Aufstockung.
In der Falkenhausenschule wurden bereits 427.000 Euro vor allem für die Brandschutzmaßnahmen und den Ausbau der Räume im Dachgeschoss ausgegeben; im September beginnt die Sanierung der Klassenräume. Dafür stehen 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Damit die Bauzeit verkürzt werden kann, ziehen zwei Klassen in die ehemalige Wilhelmschule (wo die Grundschule Sundheim untergebracht ist) und zwei in Container auf dem Schulhof. So kann das Gebäudemanagement fünf Klassenräume parallel modernisieren. Damit der Ganztagsbetreuung-Anspruch umgesetzt werden kann, müssen weitere 4,6 Millionen Euro investiert werden.
Die Grundschule Sundheim, die in der Wilhelmschule untergebracht ist, wurde mit digitaler Technik und digitalen Tafeln ausgestattet, damit auch am Übergangsstandort moderne Arbeitsbedingungen gewährleistet werden können.
In der Albert-Schweitzer-Schule ist etwa ein Drittel der veranschlagten Sanierungsarbeiten abgeschlossen, der größte Teil mit einem Kostenvolumen von knapp 1,6 Millionen Euro steht noch an. Dieses Geld fließt in die Sanierung der Klassenräume, den Umbau des Lehrertrakts und die Sanierung der WC-Anlagen. Weil das Sonderpädagogische Bildungszentrum bereits eine Ganztagsschule ist, halten sich die Ausgaben für die Grundschulbetreuung mit 470.000 Euro in Grenzen.
In der Josef-Guggenmos-Grundschule, deren Sanierung einem Neubau gleichkam und die bereits eine gebundene Ganztagsschule ist, müssen dennoch für die Nachmittagsbetreuung noch 570.000 Euro investiert werden.
Die Hebelschule wurde 2023 mit neuen Fenstern für 800.000 Euro ausgestattet. Weitere 1,8 Millionen Euro stehen für die Werkrealschule zur Verfügung. Die Bauarbeiten können jedoch erst beginnen, wenn das Regierungspräsidium der Erweiterung der Schule zugestimmt hat.
In der Tulla-Realschule müssen noch in einigen Klassenräumen die Trennwände saniert werden; das Konzept dafür wird derzeit erstellt. Bereits 2023 wurden die Kabelkanäle nachgerüstet, in den Klassenzimmern wurde W-Lan eingerichtet. Da sich in der Realschule die inzwischen in die Jahre gekommene Serveranlage für das Schulzentrum befindet, musste diese, einschließlich der Leitungen, saniert werden. Im gesamten Schulzentrum wurden für 75.000 Euro alle Serverschränke mit Glasfaserleitungen verbunden. Diese Maßnahmen sind Teil des sogenannten Digitalpakts, der durch den städtischen Bereich Informations- und Kommunikationstechnik umgesetzt wird.
Fast abgeschlossen ist die Sanierung des Einstein-Gymnasiums in Höhe von 6,6 Millionen Euro. Einzig der Einbau des sogenannte NGO-Raum im Atrium des Blocks B als Box fehlt noch – dafür stehen rund 300.000 Euro zur Verfügung. Der NGO-Raum befand sich bisher unmittelbar neben der Cafeteria und wurde zu deren Erweiterung genutzt.
Zusammenarbeit Hand-in-Hand
Damit die Digitalisierung in den Kehler Schulen Hand in Hand mit den Sanierungsmaßnahmen ablaufen und dabei die pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulen berücksichtigt werden konnten, arbeiten die betroffenen Bereiche der Stadtverwaltung – also Gebäudemanagement, Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Bereich Familie und Bildung – in einem sogenannten Multiprojektmanagement zusammen.
Ein externer Projektsteuerer erstellte dafür bereichsübergreifende Projektpläne, die gemeinsam abgearbeitet werden. In regelmäßigen Besprechungen werden die Bedarfe der unterschiedlichen Bereiche koordiniert und mit den Schulleitungen intensiv ausgetauscht.
Diese Arbeitsweise wird fortgesetzt, wenn die bauliche Umsetzung des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung für die Grundschülerinnen und Grundschüler beginnt.