Nur »Ausreichend«: Badesee Goldscheuer bald »Sorgenkind«?
Die Badegewässer in Kehl und Willstätt haben in der Regel eine sehr gute Wasserqualität. Das kleine Gewässer in Goldscheuer könnte sich jedoch zum Sorgenkind entwickeln.
Wer an den Willstätter Baggerseen ins kalte Nass eintaucht, kann das ganz beruhigt machen: Dem Baggersee bei Legelshurst und dem Waldsee in Hesselhurst wurde jetzt wie in den vorangegangenen Jahren eine ausgezeichnete Wasserqualität bescheinigt. Das zeigt die ganz frisch herausgegebene Badegewässerkarte 2017 des Landesministeriums für Soziales und Integration.
In der Badegewässerkarte finden Interessierte Informationen, welche Badeseen in Baden-Württemberg mit welchem Ergebnis überprüft werden. Von den 315 in der vergangenen Badesaison kontrollierten Badestellen im Land sind 95 Prozent zum Baden »sehr gut« oder »gut« geeignet. Die Willstätter Seen befinden sich also in guter Gesellschaft.
Anders sieht es beim Blick über die Gemarkungsgrenze aus: Die Wasserqualität des Badesees in Goldscheuer wurde erstmals nur noch mit »Ausreichend« benotet. Schon in den Vorjahren wurde der See herabgestuft: War das Wasser 2012 und 2013 noch »ausgezeichnet«, bescheinigte das Ministerium dem Gewässer 2014 und 2015 nur noch, »gut« zu sein. 2016 – das ist die aktuellste Messung, ging es nun noch einmal einen Schritt bergab.
Wem »ausreichend« nicht genügt, der muss also nach Willstätt ausweichen – oder nach Kork: Der Baggersee an der B 28 wurde wie seine Willstätter Nachbarn mit »ausgezeichnet« bewertet – die »Ehrenrettung« für Kehl sozusagen. Die gemeldeten Badestellen in Baden-Württemberg, so teilt das Sozialministerium mit, werden nach EU-Vorgaben überwacht. Dazu werden von den Gesundheitsämtern während der Badesaison, die in Baden-Württemberg in der Regel vom 1. Juni bis zum 15. September dauert, mindestens einmal im Monat Wasserproben entnommen und im Labor untersucht. Die Ergebnisse der Beprobungen des vergangenen Jahres werden im Jahr darauf in der Badegewässerkarte veröffentlicht.
Aktuelle Informationen zur Wasserqualität während der laufenden Badesaison können der im Internet eingestellten Badegewässerkarte entnommen werden oder bei den zuständigen Gemeinden und Gesundheitsämtern erfragt werden. Das ist deshalb relevant, weil es durch aktuelle Ereignisse wie Wolkenbrüche zu Einschwemmungen von Keimen in einzelne Badeseen kommen kann oder Schadstoffe in die Gewässer gelangen können. Aus diesem Grund wird auch dazu geraten, zusätzlich zur Badegewässerkarte die an Badeseen aufgestellten Hinweise und Badewarnungen zu beachten.
Die Badegewässerkarte ist unter der Internetadresse www.sozialministerium-bw.de aufrufbar.