"Basic" ist interessant für Firmenansiedelungen
Die Zweckverbandsversammlung für den interkommunalen Gewerbepark bei Goldscheuer und Altenheim blickt optimistisch in die Zukunft.
Auf dem Areal des interkommunalen Gewerbeparks „Basic“ zwischen Goldscheuer und Altenheim hat sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Äußeres Zeichen ist nicht zuletzt der von den Dimensionen imposante Neubau, den die Otto Graf GmbH derzeit auf ihrem rund zehn Hektar großen, neuen Areal im Bereich „Basic-Süd“ direkt an der L 98 hochzieht.
Kleinkläranlagen-Bau
Das Unternehmen aus Teningen, das einst als Hersteller von Behältern, Fässern und Tanks für den Weinbau begann, hat sich inzwischen zu einem der führenden Hersteller von Komponenten für die Regenwassernutzung entwickelt und will auf dem Standort im Gewerbepark vor allem Kleinkläranlagen bauen, deren Zulassung auch für Ferienhäuser in Frankreich gelten wird. Laut „Basic“-Geschäftsführer Josef Lieb wird das Unternehmen im Frühjahr 2021 dort seinen Betrieb aufnehmen.
Doch diese Ansiedlung wird nicht die letzte im Gewerbepark gewesen sein. Auch im vergangenen Jahr konnte der Zweckverband wieder beträchtliche Erlöse aus Grundstücksverkäufen erzielen. Dies geht aus dem Wirtschaftsplan 2021 hervor, den die Zweckverbandsversammlung auf ihrer jüngsten Sitzung im Gemeindehaus in Müllen verabschiedet hat. So wird direkt gegenüber der Firma Graf, ebenfalls direkt an der L 98, die Caba Blind GmbH ihren neuen Produktionsstandort errichten.
Das Unternehmen, das Antriebselemente für die Metall verarbeitende und die chemische Industrie, die Papier- und Glasherstellung, Stahlwerke oder spezielle Antriebsanwendungen aller Art herstellt, ist derzeit noch im Gewerbegebiet „Kleine Waseneck“ am südlichen Ortsausgang von Goldscheuer ansässig, braucht aber mehr Platz. An seinem neuen Standort hat das Unternehmen etwa zweieinhalb Hektar Flächen erworben. Baubeginn soll laut Josef Lieb im Frühjahr 2021 sein.
Es gibt Interessenten
Rund vier Hektar Fläche sind derzeit laut Lieb noch unbebaut. Für eine ganze Reihe dieser Flächen gibt es indes Interessenten, für die der Zweckverband Optionsflächen bereithält. Die Interessenten kommen aus verschiedenen Branchen, berichtet Lieb. Gespräche laufen. Diese seien aber noch nicht so weit gediehen, dass man jetzt schon nähere Details mitteilen kann. Man sei aber optimistisch, auch im kommenden Jahr weitere Flächen vermarkten zu können.
Dies würde auch bedeuten, dass die Haushalte der Verbandsmitglieder nicht belastet werden müssen. Schon in diesem Jahr lief die Vermarktung offenbar so gut, dass die Betriebskostenumlage, die mit 90 000 Euro schon erheblich niedriger angesetzt war als in den Vorjahren, voraussichtlich nicht wird angefordert werden müssen. Für 2021 kalkuliert der Zweckverband mit einer Betriebskostenumlage von 160 000 Euro. Für Investitionen sind 975 000 Euro eingeplant.
Zuschuss für Breitband
Erfreuliches hatte Kehls OB Toni Vetrano auch in Sachen Breitbandversorgung mitzuteilen. Denn für den Anschluss des Gewerbeparks an die „Daten-Autobahn“ kann der Zweckverband mit erheblichen Zuschüssen vom Bund rechnen. Dies werde den Gewerbepark „enorm voranbringen“, frohlockte Vetrano.
Eine Lösung zeichnet sich laut Goldscheuers Ortsvorsteher Richard Schüler auch für die Betriebe im Gebiet „Kleine Waseneck“ ab: Hier wird die Telekom nach seinen Angaben den Ausbau in Eigenregie vorantreiben. Die ansässigen Betriebe sollen sich nun entscheiden, welches Programm sie buchen wollen.
Grünes Licht für neue Bushaltestelle
Der Bau einer Bushaltestelle auf der verlängerten Eschauer Allee am Rande des Gewerbeparks „Basic“ rückt näher. Diese Nachricht aus der jüngsten Zweckverbandsversammlung teilte Goldscheuers Ortsvorsteher Richard Schüler jetzt im Ortschaftsrat mit.
Eingerichtet werden soll sie an der Einmündung der verlängerten Wilhelm-Leonhard-Straße in die Eschauer Allee. Die Polizei hat inzwischen zugestimmt, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Eschauer
Allee von derzeit Tempo 70 auf Tempo 50 reduziert wird. Dadurch könnte man nämlich auf den Bau einer teuren Busbucht, wie sie in einer Tempo-70-Zone Vorschrift ist, verzichten. Die Nachfrage sei da, meinte Schüler, weil viele Firmen, die im Ostteil des Gewerbeparks ansässig sind oder sich dort ansiedeln wollen, auch Arbeitnehmer aus Offenburg haben, die dann auch einen Anreiz hätten, auf den ÖPNV umzusteigen.
Vorgesehen ist auch der Bau eines Radwegs, der am Kreisverkehr am Biomasse-Kraftwerk an den Radweg entlang der L98 angebunden werden soll. Auch diese Pläne müssten vorangetrieben werden.