Bebauungsplan: Stadt wählt Mittelweg für die "Schlossergasse"
Der Kehler Gemeinderat hat bei seiner Sitzung am Mittwochabend bei zwei Gegenstimmen einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan (B-Plan) »Schlossergasse« in Marlen gefasst. Es handelt sich um einen 2,4 Hektar großen Bereich südlich der Schlossergasse und westlich der Hauptstraße.
Ein künftiger B-Plan soll hier die Art einer möglichen Nachverdichtung regeln und vor »Wildwuchs« durch ungehemmte Bauvorhaben von Investoren schützen.
Das Thema hatte zuvor für Diskussionen im Goldscheuerer Ortschaftsrat geführt, der dem B-Plan zwar zustimmte, sich allerdings irritiert darüber gezeigt hatte, dass ein weiter westlich liegendes, unbebautes Areal zwischen »Wildem Mann« und Mehrzweckhalle nicht mit einbezogen wurde.
Die Stadt hatte argumentiert, für ein einzelnes, losgelöstes Grundstück keinen B-Plan aufstellen zu können und auf Regelungsmöglichkeiten nach Paragraf 34 Baugesetzbuch verwiesen. So war auch die Argumentation der Verwaltung im Kehler Gemeinderat. Dagegen äußerte Stadtrat Heinz Rith (CDU, Marlen) seine Bedenken, die Stadt lasse sich die Chance entgehen, »private Flächen einer städtebaulichen Entwicklung zuzuführen«. Hiergegen wiederum wandte Stadtrat Patric Jockers (SPD) ein, man nehme sich durch einen Bebauungsplan gerade auch die Chance, ein Areal Seite an Seite mit einem potenziellen Investor zu entwickeln, und er verwies dabei auf ein Beispiel aus seiner Ortschaft Kork.
Am Ende der Debatte einigten sich die Gemeinderäte auf einen Mittelweg, den Hans-Jürgen Sperling (SPD) vorgeschlagen hatte von Baubürgermeister Harald Krapp unterstützt wurde: B-Plan-Aufstellung wie vorgeschlagen, parallel dazu die Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts für das strittige Grundstück beim »Wilden Mann«. Dieses solle zeitnah vorgelegt und mit dem Ortschaftsrat sowie dem Gemeinderat abgestimmt werden.