Bodersweier feiert Weihnachten im Stall
An Heiligabend hieß es in Bodersweier wieder „Weihnachten im Stall“. Auf dem Baunerhof der Familie Mannßhardt versammelten sich rund 300 Menschen, um für den Frieden auf der Welt zu beten.
Wie alle Jahre hatten Hans-Jörg und Heidi Mannßhardt aus Bodersweier an Heiligabend wieder zu „Weihnachten im Stall“ eingeladen. 300 Männer, Frauen und Kinder nahmen an der Veranstaltung teil und auf den bereitgestellten Strohballen Platz, drumherum muhende Kühe und Kälber. „In dieser hoch Heiligen Nacht hören wir nicht nur die Weihnachtsgeschichte sondern können uns auch von der Friedensbotschaft anstecken lassen und verbrüdert oder verschwistert in den Frieden ziehen“, so Pfarrer Rüdiger Kopp in seiner Ansprache.
Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas las Erika Bürkle vor. Sie wurde mehrfach durch das gemeinsame Singen beliebter und bekannter Weihnachtslieder unterbrochen, die Raphael Würth an der Gitarre und Sarah Rühle am Keyboard begleiteten. Eindrücklich und sehr passend war das Lied „Wir ziehen in den Frieden“, das neben den gut getexteten Strophen, gesungen von Sarah Rühle unter anderem Grundgesetz-Artikel 3 sowie den Psalm 34 „Meide das Böse und tue das Gute; suche Frieden und jage ihm nach“ beinhaltete.
Botschaft des Friedens
In den Refrain stiegen ab der zweiten Strophe alle mit ein. Die mit Musik hinterlegten Zitate aus Bibel und Politik, auch eines von Greta Thunberg („Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen“), las Würth. Er erinnerte daran, wie vor 2000 Jahren mit Jesus ein Friedensstifter auf die Welt gekommen war. „Stellt euch vor es ist Frieden, und wirklich jeder geht hin“ sei eine Botschaft, die so wunderbar zu Weihnachten und zur Heiligen Nacht mit der Geburt Jesu passe, auch wenn das Zitat nicht aus der Zeit Jesu stamme. Allerdings sei es vor 2000 Jahren genauso aktuell gewesen wie heute, fuhr Würth fort. Es sei nicht nur eine Botschaft sondern ein Appell an alle. Jesus sei einer gewesen, der aktiv auf den Frieden zuging. Er benötigte dafür kein Büro in den Weißen Häusern, Kremels oder Schlösser Bellevues, um Einfluss darauf zu haben, was man den Traum vom Frieden nenne. Friede sei für niemanden zu groß, betonte er. Weihnachten zeige uns, dass man lieber im Kleinen beginnen solle, als nichts zu tun. Dies beginne im Umgang mit den Mitmenschen, der Familie, im Freundeskreis sowie im Willkommenheißen von Fremden. „Lasst uns die Weihnachtsbotschaft mit in den Alltag nehmen und uns nicht davon abbringen für Frieden und Menschlichkeit einzustehen“, appellierte er.
Für alle, die eine kleine Erinnerung im Alltag nötig hatten, gab es nach der Feier einen Streifen eines weißen Leintuches als Symbol der Friedensfahne – für den Weihnachtsbaum, den Autospiegel, den Geldbeutel, die Handtasche oder vieles mehr.
Vaterunser zum Schluss
Als Zeichen der tiefen Verbundenheit miteinander wurde das „Vaterunser“ Hand in Hand mit den Nachbarn gebetet. Den Weihnachtssegen gab Emmy Mors, und ein selbst gemachtes Gedicht von Dominik Ifländer aus Legelshurst gehört schon zur Tradition. Es hieß dieses Jahr „Ein Leuchtturm in der Ferne“, in dem man durch Fragen und Taten Licht für andere wird.
Nach dem Applaus für die Akteure klang die schöne und besondere Nacht bei Glühwein und Punsch sowie gemeinsamen Gesprächen und Weihnachtswünschen aus.