Bouldern bald Unterrichtsfach im Kehler Gymnasium
Die Schüler des Einstein-Gymnasiums sehen der Einweihung der neuen Kletterwand in der Sporthalle sehnsüchtig entgegen. Die Verantwortlichen
der Schule planen zudem, dass das Bouldern fest in den Lehrplan der Einrichtung verankert werden soll.
„Es vergeht keine Woche, ohne dass die Schüler nach der neuen Kletterwand fragen. Alle fiebern der Einweihung entgegen“, berichtet Dominikus Spinner, Direktor des Einstein-Gymnasiums. „Wir konnten uns diesen großen Wunsch zum 125-jährigen Bestehen der Schule erfüllen – mit Hilfe der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung.“ Die 7,5 Meter hohe Anlage wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Kehl gebaut, und sie soll künftig fest in den Lehrplan der Schule eingehen. Auch Jungen und Mädchen aus anderen Schulen können die neue Wand in der Sporthalle erklimmen, teilt die Stadt mit.
„Auf den unteren zwei Metern können die Kinder ohne spezielle Sicherung klettern“, erklärt Guido Krompholz, Bauleiter des Projekts. „Beim sogenannten Bouldern, also dem Klettern ohne Sicherheitsgurt auf Absprunghöhe, reichen eine Aufsichtsperson und Matten als Schutz vollkommen aus.“ Verlaufen die ersten beiden Meter der Wand noch senkrecht nach oben, erwartet Kletterer dann ein simulierter Felsvorsprung: „Die oberen Elemente der Anlage simulieren das Klettern in den Bergen, dieser Bereich ist von natürlich Felsen inspiriert“, erklärt Spinner. „Dafür benötigen die Schüler eine spezielle Sicherung. Deshalb müssen Aufsichtspersonen eine Zusatzqualifikation, den Klettertrainerschein, ablegen.“
Zwei Lehrer des Einstein-Gymnasiums haben eine solche Weiterbildung bereits absolviert, eine dritte Lehrkraft mit diesem Zertifikat wird nach den Sommerferien neu eingestellt.
„Die Stadt und die Verantwortlichen des Einstein-Gymnasiums haben bei dem Projekt reibungslos zusammengearbeitet“, berichtet Guido Krompholz. „Nachdem die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung eine Spende für die Kletterwand zur Verfügung gestellt hat, sammelte die Schule in Zusammenarbeit mit der Volksbank nochmal 38 000 Euro.“
Von Beginn an begeistert
Auch Kehls erster Beigeordneter und Baubürgermeister, Thomas Wuttke, war bereits zu Beginn der Planungen von der Idee begeistert. Schulleiter Spinner betont, wichtig sei vor allem, dass möglichst viele Kinder etwas von dieser Investition haben. „Die Kletterwand verbindet nach ihrer Fertigstellung mehrere Schulen“, ergänzt er. „In Zukunft können Jungen und Mädchen aus dem gesamten Stadtgebiet die Anlage nutzen, beispielsweise Schüler der Hebelschule.“ Er rechnet damit, dass gemeinsame Ausflüge zur künstlichen Felswand den Zusammenhalt unter den Schülern der einzelnen Bildungseinrichtungen stärkt.
In einem weiteren Schritt soll die Wand ihren Weg in den Lehrplan des Gymnasiums finden: „Vorerst bleibt das Angebot auf AGs beschränkt“, erläutert Spinner. „Wenn genügend Lehrkräfte am Einstein die nötige Qualifikation zum Klettern mit Kindern besitzen, wird die Wand fest in unseren Sportunterricht integriert.“ Als pädagogische Vorteile nennt er das Zusammenspiel zwischen Kletternden und den Kindern am Boden. Hier seien Vertrauen, Hilfsbereitschaft und Teamgeist gefragt. „Die Kletterer legen die eigene Sicherheit in die Hände ihrer Mitschülers“, erläutert Spinner. Zudem fördere eine Kletterpartie die Hand-Augen-Koordination, das strategische Denken und stärke die Rückenmuskulatur.
Müsste die Wand aufgrund des Andranges vergrößert werden, stelle dies kein Problem dar, erklärt Krompholz. „Sie besteht aus vielen einzelnen Elementen, die sich beliebig erweitern oder ersetzen lassen.“ So werde sie den Anforderungen des Schulbetriebs gerecht.