Capoeira-Festival in Kehl gestartet
Eines der größten Capoeira-Festivals im Mitteleuropäischen Raum findet dieses Wochenende in Kehl statt. Organisator ist der Kehler Fußballverein. Der Startschuss für das brasilianische Kampftanz-Festival fiel am Donnerstag auf der Passerelle.
Es war eine herzliche Begrüßung untereinander. Nach und nach fanden sich auch vereinzelt Zuschauer ein, um den Darbietungen der Capoeira-Meister von Meia Lua Inteira zuzuschauen.
Aus Recife in Brasilien, Bologna, Wien, Hamburg, Lübeck und Offenburg kamen die Meister nach Kehl angereist, um mit Capoeira-Schülern aus dem Eurodistrikt-Straßburg-Ortenau die Roda (Capoeira Spiel) zu zeigen.
Bei diesem Kampfspiel stehen alle Teilnehmer in einem Kreis, wobei sich an einer Stelle dieses Kreises die Musiker versammeln, die auf ihrer Berimbau, ein Bogen aus Holz oder Bambus, spielen. Die Saite dazu wird aus einem Stück Autoreifendraht genommen. Die umstehenden klatschen den Rhythmus und singen den Refrain. Nun kann das Spiel beginnen. Die zwei Capoeiristas führen mit ihren Bewegungen eine Art körperlichen Dialog aus, die Worte sind dabei die verschiedenen Offensiv- und Defensiv-Bewegungen. Locker und leicht bewegen sie die beiden. Wobei ihre Reaktionsfähigkeit immer blitzschnell ausgeführt wird. Ihre Bewegungen überschreiten die Grenzen zur Akrobatik, es gibt hohe Sprünge und Salti. Die Philosophie ist, allen Schlägen auszuweichen. Improvisation und Kreativität sind gefragt. Die beiden Spieler befinden sich in ständiger Bewegung.
Am Samstag finden über den Tag verteilt mehrere Workshops statt. Am Sonntag folgt zum Abschluss noch eine große Parade vom Rheinstadion hin zur Passerelle.