Willstätt-Legelshurst. In der Legelshurster Kirche versammelten sich am vergangenen Donnerstag rund 30 Männer und Frauen, um Melodien und Texten, vorgetragen von Hans-Wolfgang Brassel, zu lauschen.

Das Programm dauerte eine Stunde und fand unter dem Motto "Zur Ruhe kommen" statt. Der Eintritt war kostenlos, jedoch wurden Spenden für den gemeinnützigen Verein "Afrikahilfe Sindou, Burkina Faso" gesammelt. Diese Spenden sind für Brassel eine Herzensangelegenheit, da er sich selbst stark für humanitäre Hilfe in Afrika einsetzt. "Es bereitet mir Freude, anderen etwas mitzugeben."

Nach dem Glockenläuten ging es pünktlich um 19 Uhr los. Brassel stellte gleich zu Beginn klar: "Ich habe keine aufregenden Stücke ausgewählt, es sind eher ruhige Melodien, und jede von ihnen thematisiert etwas anderes." Danach setzte er sich an sein Cembalo und begann mit einem heiteren Stück von Henry Purcell. Abwechselnd spielte er ein Stück und rezitierte eine Lesung. Nach dem Einstieg mit "A Ground in Gamut" von Henry Purcell las er einen Auszug aus dem Werk "An die Lehrer" des Dalai Lama vor.

Die Zuhörer genossen die ruhige Atmosphäre in der Kirche, und manch einer schloss sogar die Augen und lauschte den Melodien, während die Abendsonne durch die großen Fenster schien.

Zwischendurch war auch ein Lachen im Publikum zu hören, etwa als Brassel "Der Kenner" von Eugen Roth vorlas. Brassel widmete sich während des gesamten Programms konzentriert seiner Musik und Texten.

Es wurden Werke aus den vergangenen sechs Jahrhunderten vorgetragen, wobei Brassel großen Wert darauf legte, das Gehörte für das Publikum zu visualisieren. Er teilte auch sein Wissen über die Musik, und seine Leidenschaft wirkte förmlich ansteckend. Zum Schluss wurde das Publikum einbezogen und sang im Kanon "Abendstille überall" gefolgt von einem Stück von Bach.

Brassel betonte: "Ich hoffe, dass die Melodien Sie glücklich machen." Es wurde kurz still, und er drehte sich um und sagte: "Ich glaube, das war's!" Nach einer kräftigen Runde Applaus gab es noch eine Zugabe.