Corona-Nachbarschaftshilfe Ortenau zieht Zwischenbilanz
Die Corona-Nachbarschaftshilfe Ortenau mit starker Kehler Beteiligung zieht eine positive Zwischenbilanz. Seit dem Wochenende dürfen die Helfer auch für das Kehler Klinikpersonal einkaufen gehen.
Einen Monat nach ihrer spontanen Gründung zieht die „Corona Nachbarschaftshilfe Ortenau“ eine erste positive Bilanz. Gegründet wurde die Initiative von Musiker Felix Neumann (Zweierpasch), Benedikt Eisele (FDP), dem Studenten Anton Umhey sowie Stadtrat Michael Nguyen (beide Jugendliste Kehl). Auch die Jugendorganisationen der anderen politischen Parteien haben sich der Initiative direkt angeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung der Nachbarschaftshilfe.
Laut Mitteilung konnten auf der Online-Plattform Facebook über 500 Freiwillige aus der Ortenau mobilisiert werden, darunter viele jüngere. Bisher seien in der Facebookgruppe 1300 Interaktionen, 155 Beiträge und 223 Kommentare verzeichnet worden.
Neben der Nachbarschaftshilfe, beispielsweise beim Einkaufen, informiere die Nachbarschaftshilfe auch täglich über andere Initiativen in der Ortenau. So könnten auch Kontaktdaten und Ansprechpartner zur Verfügung gestellt werden. Ein Beispiel dafür sei unter anderem, dass in der Ortenau Freiwillige als Erntehelfer für die Landwirtschaft organisiert werden konnten.
Tüten für Bedürftige
In Kehl besteht zwischen Stadt, DRK, Kirchen und der Nachbarschaftshilfe eine Kooperation. Hier hatten sich laut Mitteilung mehr als 70 Freiwillige gemeldet. Eine große Aktion in Kehl sei die Tütenauslieferung des Projektes „Gemeinsam stark Ortenau“. Junge Menschen, die sich im Beirat des Projektes engagieren, hatten gemeinsam mit Felix Neumann und Fenja Becherer Bedürftigen in Kehl Lebensmittelpakete an die Haustüre gebracht. Unterstützt hatten das die Kehler Tafel und die Bürgerstiftung Kehl.
Neben dem Einkaufen bietet die Nachbarschaftshilfe mittlerweile auch Telefongespräche zwischen Interessierten und Freiwilligen an, welche laut Mitteilung immer stärker nachgefragt werden. „In der aktuellen Situation hilft es, wenn man die Monotonie des Alltags zumindest für 30 bis 60 Minuten unterbrechen kann. Und es fördert den Austausch zwischen den Generationen oder den Kehlern untereinander“, wird Initiator Benedikt Eisele zitiert.
Wer Interesse hat, kann sich beim DRK unter • 0 78 51/94 33 18, oder direkt bei der Nachbarschaftshilfe unter der 01 76/22 22 90 74 melden. Die Organisatoren empfehlen, drei Hobbys zu nennen, um leichter einen passenden Gesprächspartner zu finden.
Kein Bußgeld zahlen
Seit dem Wochenende dürfe die Nachbarschaftshilfe mit Unterstützung der Stadt auch für das Kehler Klinikpersonal einkaufen gehen. Insbesondere französische Mitarbeiter müssten nun nicht mehr befürchten, an der Grenze Bußgelder bezahlen zu müssen. Die Einkaufshelfer erledigen die Einkäufe, und mit einer städtischen Bescheinigung für die Ordnungsbehörden werde dies bestätigt.
Auch nach der Aufhebung der Beschränkungen will die Nachbarschaftshilfe Ortenau für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Ein Dank gelte der Stadtverwaltung sowie der Feuerwehr und Polizei für deren Flexibilität, so Eisele.