Debatte um „Beiverkauf“ für Getränkehandel
Nach längerer Debatte hat der Ortschaftsrat Legelshurst mit Mehrheit die geplanten Änderungen der Bebauungspläne „Lehrwald“ und „Herzthauen/Bärenbühl“ gebilligt.
Nachdem in der letzten Sitzung des Willstätter Gemeinderates wegen noch offener Fragen die Abstimmung über die erste Änderung des Bebauungsplans „Lehrwald“ vertagt worden war (die KEZ berichtete), stand dieses Thema jetzt erneut auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Legelshurst. Anlass sind Nachfragen eines Herstellers von Roll- und Sektionaltoren und der Firma Walter Umwelt, die die Erzeugung und den Vertrieb von Holzhackschnitzeln zum Schwerpunkt hat, die auf dem Areal ihre Firmensitze konzentrieren wollen.
Aus für Umgehungsstraße?
Das Thema löste eine längere Diskussion mit Wortmeldungen aus dem gesamten Gremium aus. Dabei wies Stefan Müll (BLL) auf einen Begleitsatz in der Sitzungsvorlage hin, wonach die Gemeinde Willstätt ein sehr viel geringeres Verkehrsaufkommen erwartet als bei der bisher in diesem Gebiet geplanten Nutzungen und daher eine Umgehungsstraße für nicht mehr erforderlich hält. Dieses Vorhaben ist schon länger im Gespräch und für Legelshurst immer noch wichtig.
Zwei Gegenstimmen
In diesem Punkt waren sich auch alle im Gremium einig. Heiko Baumert (BLL) merkte jedoch an, dass es zunächst allein um die Änderung des Bebauungsplans „Lehrwald“ gehe. Die Umgehungsstraße sei deswegen nicht vom Tisch. Bei der Abstimmung gab es dann die Mehrheit für den Beschlussvorschlag, den Vorentwurf zu billigen und öffentlich auszulegen. Stefan Müll und Stefan Glowacki (beide BLL) stimmten dagegen.
Abzustimmen galt es ferner über die vierte Änderung des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet „Herzthauen/Bärenbühl“. Mit der Änderung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Getränkelagers mit „Beiverkauf“ geschaffen werden.
„Bremse“ für Nahversorgung?
Vor der Abstimmung wiesen Christoph Heinicke und Stefan Glowacki auf die große Fläche von 80 Quadratmetern für den geplanten „Beiverkauf“ des Getränkehandels hin. Dies konterkariere die Bemühungen, wieder eine Nahversorgung ins Dorf zu holen, so ihre Befürchtung. Beide stimmten denn auch gegen den Beschlussvorschlag. Alle anderen Gremiumsmitglieder sprachen sich dafür aus. Somit kann nun erneut eine verkürzte Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung angeordnet werden.