Der kleine Prinz macht Korker Grundschüler froh

Durch die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Fuchs soll den Kindern das Thema Achtsamkeit nähergebracht werden. ©Karin Bürk
Die Sporthalle der Grundschule Kork wurde am Dienstag zum Theaterplatz umfunktioniert. Dort schauten sich die Schüler aus den Klassen eins bis vier das einstündige Stück „Der kleine Prinz“ an – eine Produktion des "Nimmerland"-Theaters aus Konstanz, das mit verschiedenen Theaterstücken vor Erst- bis Sechstklässlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auftritt. Gespannt saßen die Kinder auf ihren Sportbänken und Turnmatten in der Sporthalle und warteten auf die Aufführung, die auch schon gleich mit dem Leitgedanken zum Thema „Achtsamkeit“ beginnen sollte.
Vor ihnen war auf der Bühne eine Vulkanlandschaft aufgebaut. Denn der kleine Prinz lebt alleine auf einem dieser kleinen Planeten mit drei Vulkanen und einer besonders empfindlichen Blume. Er liebt diese Blume, doch er glaubt, ihren Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Von einem Tag auf den anderen lässt er die Blume zurück und zieht mit einer Schar vorbeifliegender Wildgänse hinaus ins Ungewisse. Er kommt schließlich auch auf die Erde, trifft in der Wüste Sahara auf einen mit dem Flugzeug abgestürzten Piloten und schließt mit ihm Freundschaft.
Pilot, Fuchs, Rose und Schlange
Die Nimmerland Theaterproduktion hat diesen Klassiker mit zwei Puppenspielern und sinfonischer Musik in einer poetischen Inszenierung neu herausgebracht. Die Aufführung beginnt mit dem fiktiven Enkel des Autors und Piloten, der die Sachen seines Opas versteigern möchte und endet auch mit ihm. In einem Rückblick erleben die Kinder, wie der Großvater den kleinen Prinzen kennenlernte, ihm viele Fragen beantwortete und ihn tröstet.
Einer der Puppenspieler schlüpft in die Rollen des Piloten und animiert den Fuchs, die Rose und die Schlange. Ein weiterer Puppenspieler animiert den kleinen Prinzen. Die Geschichte konzentriert sich auf die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Fuchs. Hier werden den Kindern die zentrale Philosophie von Saint-Exupérys und insbesondere das Thema der Achtsamkeit nahegebracht.
Fast nicht mehr wahrgenommen
Von Beginn an waren die Kinder in dem Stück mit dabei. Obwohl die beiden Frauen stets hinter den Puppen agierten, nahm man sie durch das intensive Geschehen und die einfühlsame Musik, die eingespielt wurde, fast nicht mehr wahr. Immer wieder war ein „Aah“ oder „Ooh“ zu hören, insbesondere als die Rose zu blühen begann. Oder ein „Achtung hinter dir“, als die Schlange sich an den kleinen Prinz heran schlängelte oder der Fuchs plötzlich seinen Kopf aus dem Versteck streckte. Der war es auch, der die Traurigkeit des kleinen Prinzen bemerkte und ihm auf seinem Weg zurück hilft und ihm den Leitgedanken „Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar – man sieht nur mit dem Herzen gut“ mit auf seinem Weg zurück gibt.
Mit mehr als 100 Millionen verkauften Exemplaren gehört „Der Kleine Prinz“ zu den zehn erfolgreichsten Büchern der Weltliteratur. Saint-Exupéry vermittelt in seinem 1943 erschienen Märchen, dass das Besondere eines Menschen erst durch die Vertrautheit zu Tage tritt und nicht durch äußerliche Faktoren sichtbar ist.