Der Pflegestützpunkt Kehl hilft im Umgang mit einer Demenzerkrankung

Jessica Armbruster und Betina Feuerbach vom Pflegestützpunkt beraten Betroffene und Angehörige rund um das Thema Pflege. Sprechzeiten sind Montag bis Mittwoch von 8 bis 12 Uhr sowie Donnerstag von 14 bis 17 Uhr. ©Stadt Kehl
Kehl (red/wun). Etwa 8,5 Prozent der über 65-Jährigen in Deutschland sind aktuell an Demenz erkrankt. Um auf die Krankheit aufmerksam zu machen, finden am Donnerstag, 21. September, der Welt-Alzheimer-Tag und von Montag, 18 September, bis Sonntag, 24. September, die Woche der Demenz statt. Dies teilt die Kehler Stadtverwaltung mit.
„Eine solche Diagnose kann nicht nur für die Erkrankten selbst, sondern auch für die Angehörigen eine große Herausforderung bedeuten“, sagt Betina Feuerbach vom Pflegestützpunkt Ortenau – Außenstelle Kehl. Um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Jessica Armbruster mehrere Aktionen vorbereitet und informiert rund um das Thema Demenz und den Umgang mit den Betroffenen.
Wie fühlt es sich an?
Wie fühlt es sich an, unter Demenz zu leiden? Während dem Wochenmarkt am Dienstag, 19. September, können das Interessierte bei einem Demenzparkour auf dem Marktplatz in Erfahrung bringen, heißt es in der Mitteilung. An mehreren Stationen zeigen Jessica Armbruster und Betina Feuerbach auf, wie sich die Symptome der Demenz für die Betroffenen im Alltag auswirken.
Auch einen Alterssimulationsanzug werden sich Teilnehmer überstreifen können. Den Tragenden soll damit veranschaulicht werden, wie sich Einschränkungen im Alter, auf die Beweglichkeit, die Kraft und die Wahrnehmung auswirken. Informationen rund um die Pflege im Alter werden Jessica Armbruster und Betina Feuerbach auch zur Verfügung stellen.
Am Donnerstag, 21. September ist Welt-Alzheimertag: Hier können sich Interessierte um 18.30 Uhr einen kostenlosen Vortrag in der Stadthalle von Elfriede Marino besuchen. Die Autorin und Fachkraft für Gerontopsychiatrie berichtet über die Begleiterscheinungen von Demenzerkrankungen und gibt Hilfestellungen zum Umgang mit Verhaltensstörungen von Menschen mit Demenz.
Der Pflegestützpunkt in der Villa Riwa in Kehl ist eine kostenlose Anlauf- und Beratungsstelle für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Betina Feuerbach und Jessica Armbruster geben hier Hilfesuchenden alle wichtigen Informationen rund um die Pflege, Antragsformulare und konkrete Unterstützung.
Soll die Wohnung altersgerecht umgebaut werden? Muss ein geeignetes Pflegeheim gefunden werden? Die beiden Frauen beraten über mögliche Zuschüsse der Pflegekasse und verschaffen einen Überblick. Sie helfen die Pflege in Gang zu bringen, kennen sich bestens aus und organisieren, wenn nötig alle Maßnahmen für eine angemessene Versorgung. Sprechzeiten werden immer von Montag bis Mittwoch von 8 bis 12 Uhr sowie am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr angeboten. Und wenn die Einschränkungen so groß sind, dass die Betroffenen selbst nicht kommen kann, machen sie auch Hausbesuche.
Doch auch für das familiäre Umfeld hat der Pflegestützpunkt unterstützende Angebote. „Angehörige sind der größte Pflegedienst Deutschlands“, sagt Betina Feuerbach. „Darum ist es uns wichtig, ihnen zur Seite zu stehen. “An jedem ersten Donnerstag im Monat veranstalten sie von 15 bis 16.30 Uhr einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige. Hier können diese ihre Erfahrungen miteinander austauschen und bekommen praktische Tipps zur Bewältigung des Alltags.
Der Pflegestützpunkt wartet auch regelmäßig mit Freizeitveranstaltungen auf. Von Malkursen für Menschen mit dementieller Entwicklung über Entspannungsnachmittage für pflegende Angehörige bis zu Tanzcafes in unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Demenz. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen sich wahrgenommen fühlen“, betont Betina Feuerbach.
Für Beratungen rund um das Thema Pflege können sich Betroffene und Angehörige an den Pflegestützpunkt unter der Nummer 07851/882410 oder per Mail an psp-ortenaukreis@stadt-kehl.de wenden.