Kehl

Deutliche Verbesserungen im Kehler Radverkehr

Redaktion Kehl
Lesezeit 5 Minuten
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03. Dezember 2020

(Bild 1/3) Großflächige Piktogramme wie hier im Bereich der Einmündung der Straßburger Straße in die Hauptstraße sollen Autofahrer auf Radfahrer aufmerksam machen. ©Stadt Kehl

„Wir haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns“, bilanziert Kehls Beigeordneter Thomas Wuttke im Gespräch mit dem Arbeitskreis Radverkehr. Zudem ergänzt er: „Wir haben noch nicht alles geschafft, aber sehr vieles.“

Die Friedhofstraße wurde zur Fahrradstraße, die Situation für Radfahrer an der Einmündung der Straßburger Straße in die Hauptstraße verbessert, neue Fahrradboxen stehen an den Bahnhöfen Kehl und Kork, Fahrradabstellmöglichkeiten sind an Bushaltestellen in Kork, Bodersweier, der Kernstadt und in Sundheim entstanden: „Wir haben ein erfolgreiches Jahr hinter uns“, bilanziert Beigeordneter Thomas Wuttke im Gespräch mit dem Arbeitskreis Radverkehr. „Wir haben noch nicht alles geschafft, aber sehr vieles.“

„Mit Hochdruck“

Auch wenn sich die Arbeitsgruppe, der neben Kehlern auch Vertreter der Verwaltung angehören, coronabedingt nur per Videokonferenz treffen konnte, „wollen wir ein Zeichen geben, dass wir auch in der Corona-Zeit mit Hochdruck weiterarbeiten“, erklärte Thomas Wuttke: „Wir machen weiter, auch wenn es finanziell in den nächsten Jahren schwieriger wird.“

Weiter teilt die Stadt Kehl mit: Trotz der Corona-Krise behalte man auch die Klima-Krise im Blick, versicherte der Beigeordnete den Mitgliedern des AK Radverkehr, bevor Sofia Jakob vom Bereich Verkehrswesen und Michael Görlitz vom Bereich Tiefbau auf deren Fragen eingingen.

Riesige Piktogramme in roten Dreiecken weisen Autofahrer im Bereich der Einmündung der Straßburger Straße (B 28) in die Hauptstraße darauf hin, dass hier Radfahrer, die von der Tramhaltestelle herkommen, die Straße queren. Auf der B 28 wurden zudem Warnschilder aufgestellt. Während die meisten Mitglieder des Arbeitskreises anerkennen, dass sich die Situation der Radfahrer dadurch verbessert hat, ist der Wunsch nach abgesenkten Bordsteinen im Bereich der Querung der Tramhaltestelle noch nicht erfüllt.

Schwellen abschleifen

Man suche nach einer Firma, welche die Schwellen abschleifen könne, erklärte Görlitz. Wenn ein entsprechendes Unternehmen gefunden sei, sollten auch andere Schwellen im Radwegenetz bearbeitet werden, wünschen sich die Radfahrer und Radfahrerinnen – zum Beispiel im Bereich des großen Kreisverkehrs auf der Ringstraße im Gewerbegebiet Sundheim.

Der provisorische Radweg über den ehemaligen Zollhof sei in Planung – er könne wohl 2021 eingerichtet werden. Dazu gehöre dann auch, dass die Querung der Hafenstraße so versetzt werde, dass Fahrradfahrer, die sich über die Trambrücke nähern, von abbiegenden Autofahrern besser gesehen werden. Im Sommer oder Herbst solle gebaut werden.

Noch keine fertige Lösung gibt es für den Straßenzug Nibelungen-, Kanzmatt- und Allmendzeilstraße: Dort könnte zwar eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden, aber nur in Verbindung damit, dass an allen Einmündungen die Vorfahrtsregel rechts vor links gelte. Deshalb werde jetzt geprüft, ob dieser Straßenzug nicht – analog zur Friedhofstraße – zur Fahrradstraße werden könne. Eine Verkehrszählung sei bereits erfolgt, deren Auswertung stehe noch aus.

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In der Friedhofstraße haben Geschwindigkeitsmessungen gezeigt, dass die Autofahrer dort im Durchschnitt mit Tempo 30 unterwegs sind, berichtete Gerlinde Ulrich vom Bereich Verkehrswesen im Arbeitskreis. Dennoch werden in den nächsten Wochen zwei Geschwindigkeitsmesstafeln aufgestellt und Banner im Seitenbereich der Straße gespannt.

Nicht generell Tempo 30

Als gefährlich wird von den Mitgliedern des AK Radverkehrs der Abschnitt der Hauptstraße zwischen den Einmündungen Friedhofstraße und Oberländerstraße wahrgenommen. Auf der Hauptstraße könne aus zwei Gründen nicht generell Tempo 30 angeordnet werden: Zum einen nehme die Hauptstraße den Verkehr aus den umliegenden Quartieren auf und leite ihn aus der Stadt hinaus, zum anderen könnten die Busse ihre Fahrzeiten bei Tempo 30 auf der ganzen Länge nicht einhalten. 

Um die Situation für die Radfahrer deutlich zu verbessern, müssten Parkplätze wegfallen. Geprüft wird derzeit, ob Radfahrer, die an der Hauptstraßenkreuzung nach rechts in die Großherzog-Friedrich-Straße einbiegen, einen grünen Pfeil erhalten können.

Noch kein Unfall bislang

Unbefriedigend ist die Situation für alle Beteiligten im Bereich der Aus- und Einfahrt des neuen REWE-Supermarkts in Sundheim. Zwar hat sich dort bislang kein Unfall ereignet, außerdem hat die Stadt mit einer großflächigen knallroten Markierung „einen hohen Standard geschaffen“ (Jakob), zudem gilt in der Vogesenallee in diesem Bereich im Zeitraum von 7.30 Uhr bis 17.30 Uhr Tempo 30, dennoch müsse man selbst als erwachsener Radfahrer an dieser Stelle extrem vorsichtig sein. Autofahrer, die vom Parkplatz kommen und rechts abbiegen wollten, müssten auf die rote Fläche fahren, um die Fahrbahn einsehen zu können, wurde bemängelt. 

Auch Matthias Kaufhold vom Bereich Stadtplanung/Umwelt findet die Situation „nicht befriedigend“. Er hofft auf den geplanten Radschnellweg von Kork bis zum Rhein, in diesem Zusammenhang könnte dann die Situation der Radfahrer in der Vogesenallee insgesamt verbessert werden.

In der Bierkellerstraße sähen einige Mitglieder des Arbeitskreises Radverkehr gerne ein zusätzliches Schild, das Autofahrern das Überholen von Zweirädern verbietet. Dies sei an Engstellen ohnehin verboten, argumentierte Gerlinde Ulrich gegen das neue Schild, außerdem sei die Bierkellerstraße übersichtlich. Neu geschaffen wurde in diesem Jahr eine ganze Anzahl an Abstellplätzen für Fahrräder, zum Beispiel in Goldscheuer und Bodersweier sowie an Bushaltestellen in Kork, Bodersweier, der Kernstadt und in Sundheim.

Wunsch nach Radweg

Am Ende kam der Wunsch auf, entlang der Kreisstraße 5373, von der Graudenzer Straße in Richtung Kreisverkehr zum Hafen, einen Radweg anzulegen. Tiefbaubereichsleiter Hans-Jürgen Schneider berichtete, dass er in dieser Frage bereits Kontakt mit dem Landratsamt aufgenommen habe. Im Haushaltsplan des Landkreises würden Mittel für die Vermessung, die Baugrunduntersuchung und die Genehmigungsplanung aufgenommen. Der Tiefbaubereich der Stadt werde in die Planung einbezogen.

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