Kehl

Deutsch-französischer Verein will europäisch sein

Redaktion
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10. August 2024
Mitglieder von beiden Seiten des Rheins treffen sich regelmäßig auf der Plattform der Rheinbrücke. 

Mitglieder von beiden Seiten des Rheins treffen sich regelmäßig auf der Plattform der Rheinbrücke.  ©Stadt Kehl

Der Verein "Garten//Jardin" möchte rechtlich ein europäischer Verein werden. Außerdem hofft er weiterhin auf einen Raum in der Kehler Kaserne für seine Materialsammlung.

Weil die grenzüberschreitende Gartenschau 2004 sechs Monate – nämlich vom 23. April bis zum 10. Oktober – gedauert hat, feiert der in diesem Zusammenhang entstandene Verein "Garten//Jardin" noch bis einschließlich Oktober "20 Jahre Garten der zwei Ufer und Passerelle des deux Rives".

Seit 2005 treffen sich jeden ersten Mittwoch im Monat die französischen und deutschen Mitglieder von beiden Rheinseiten auf der Plattform der Passerelle des deux Rives und damit auf der Brücke, für die sie vor 20 Jahren engagiert gekämpft haben. Jetzt möchte die Gruppe, die seit 2002 ein Verein nach französischem Recht ist, zum europäischen Verein werden, wie Christel Schumm Oberbürgermeister Wolfram Britz bei dessen Besuch erklärte.

Wichtiger Beschluss des Parlaments

Schon lange treibt Christel Schumm, Gründungsmitglied von "Garten//Jardin" der Wunsch um, dem Verein mit seinen 75 Mitgliedern von beiden Rheinseiten auch rechtlich einen deutsch-französischen Status zu geben. Der Beschluss des Europaparlaments vom 13. April eröffnet nun die Möglichkeit, "Garten//Jardin" zu einem europäischen, gemeinnützigen Verein zu machen. Die Umgründung war das Hauptthema des monatlichen Treffens auf der Plattform der Passerelle am 7. August – aber erst, nachdem mit Oberbürgermeister Wolfram Britz auf das 20-jährige Bestehen von Brücke und Garten angestoßen worden war.

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Jeden ersten Mittwoch im Monat kommen 40 bis 70 Mitglieder des Vereins hier zusammen und bringen Salziges und Süßes sowie Getränke zum Teilen mit. Gerade Neubürger aus Kehl und Straßburg schlössen sich der Gruppe gerne an, berichtet Christel Schumm. Bei schlechtem Wetter trifft man sich am Kehler Rheinufer, wo die Passerelle Schutz vor dem Regen bietet.

Für solche Fälle und für das umfangreiche Material, das die Mitglieder zur Geschichte des Gartens und der Brücke gesammelt haben, wünschen sie sich, dass sie weiterhin einen Raum in der Kaserne nutzen können. „Wir lagern das alles in unseren Kellern“, berichtete Christel Schumm Wolfram Britz. Gerne wäre "Garten//Jardin" bereit, einen solchen Raum mit anderen Vereinen zu teilen. Der OB erinnerte in diesem Zusammenhang an den Umstand, dass die Stadt die Mietverträge mit allen Vereinen gekündigt hat, eben um die Raumsituation neu zu ordnen und die Nutzungsbedingungen zu harmonisieren.

Suchspiel im Park

"Garten//Jardin" wird sich am Fest der Städte Straßburg und Kehl zu "20 Jahre Garten der zwei Ufer" am 14. September im Umfeld des französischen Brückenfußes beteiligen. Der Verein hat dafür ein Suchspiel entwickelt: Die Teilnehmenden müssen Fragen beantworten. Die Hinweise dazu finden sich im grenzüberschreitenden Park.

Hintergrund

Verein "Garten//Jardin"

Die Rad- und Fußgängerbrücke über den Rhein, die beide Teile des "Gartens der zwei Ufer" verbindet, war lange umstritten. Mit dem Kirchenschiff Wichern und dem damaligen Schifferpfarrer Heino Pönitz sind Mitglieder von "Garten//Jardin" über den Rhein gefahren, um deutlich zu machen, wie wichtig ihnen die Passerelle ist. Außerdem hat die damalige Aktionsgruppe Unterschriften für den Bau gesammelt und die Gartenschau unterstützt.

Danach machte es sich der Verein zur Aufgabe, den "Garten der zwei Ufer" mit Leben zu füllen, Infos von beiden Rheinseiten miteinander zu teilen und den rheinüberschreitenden Lebensraum bei gemeinsamen Radtouren zu entdecken. Gäste sind zu den Treffen willkommen. 

www.gartenjardin.eu

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