Die Kehler Zeitung trauert um Redakteur Udo Künster
Udo Künster lebt nicht mehr: Der Redaktionsassistent und Redakteur der Kehler Zeitung und Baden Online wurde am Sonntag im Alter von nur 59 Jahren mitten aus dem Leben gerissen.
Noch am Sonntag hatte Udo Künster dem Weihnachtsmarkt des Fördervereins Feldscheune Kehl einen Besuch abgestattet. Zu dessen Vorsitzenden Regina Stein pflegte er Zeit seines Lebens ein besonders herzliches Verhältnis. Anschließend wollte er in der Kehler Zeitung für die Montagsausgabe berichten. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Am Sonntagnachmittag starb Udo Künster völlig unerwartet während eines Besuchs im weihnachtlich geschmückten Straßburg an einem Aneurysma. Er wurde nur 59 Jahre alt.
Udo Künster, der ursprünglich als Fahrlehrer, später für das Kehler City Forum, außerdem für die Versicherungsbranche gearbeitet hatte, war die vergangenen beiden Jahre als Redaktionsassistent und Redakteur bei der Kehler Zeitung beschäftigt. Er war in dieser Funktion gleichermaßen Ansprechpartner für seine Mitarbeiter, die Leser und Anzeigenkunden und unverzichtbar für die Organisation unserer täglichen Arbeit. Zuvor wirkte er jahrzehntelang als freier Mitarbeiter und berichtete von unzähligen Veranstaltungen. „Er war die gute Seele der Redaktion. Wir werden ihn sehr vermissen“, sagt Klaus Körnich, Redaktionsleiter der Kehler Zeitung.
Für viele Vereine aktiv
Vor allem der Sport hatte es ihm angetan: Udo erledigte nicht nur in seiner Heimatgemeinde Willstätt die Pressearbeit für gleich mehrere Vereine, sondern war auch Pressewart des Südbadischen Handballverbands sowie des Südbadischen Tischtennisverbands. Einige Jahre war er Geschäftsstellenleiter der SG Willstätt/Schutterwald. Claudia von Lanken, Geschäftsstellenleiterin des SC Sand, erinnert sich an ihn als einen, der „immer gut gelaunt“ war. Sie habe Udo Künster als „lebensfrohen Mensch“ kennengelernt und ein „freundschaftliches Verhältnis“ zu ihm gepflegt. Den Jahreskalender des Vereins bestückte er in schöner Regelmäßigkeit mit seinen prächtigen Fotos. „Udo war immer mit Herzblut dabei, hätte für den TV Willstätt sein letztes Hemd gegeben“, erinnert sich dessen ehemaliger Vorsitzende Rainer Lusch an die zehnjährige Zusammenarbeit.
Als „Sportverrückter“ und „objektiver Berichterstatter“ bleibt Udo Künster dem Vorsitzenden des VfR Willstätt, Stefan Hochwald, im Gedächtnis. Die Nachricht von dessen Tod habe ihn „sehr schockiert“. Wann immer Künster Zeit fand, fuhr der glühende Fan des 1. FC Köln in die Heimatstadt seines Vaters, um im Rhein-Energie-Stadion Fußballspiele seines „Effzeh“ zu verfolgen. Seine sportliche Ader kam ihm auch im Rahmen eines Redaktionsvolontariats bei handballserver.de zupass.
Eines seiner Hobbys war die Fotografie. Immer häufiger rückte Udo Künster in jüngerer Vergangenheit aber nicht mehr mit der Spiegelreflex aus, um die Welt um sich herum festzuhalten, sondern nutzte dafür das Smartphone: An seinem neuen Kamera-Handy, Marke Huawei, hatte er zuletzt seine helle Freude, wie zahlreiche Posts auf seiner Facebook-Seite bis heute lebhaft unter Beweis stellen.
Auch im Ehrenamt war Udo engagiert, so gehörte er viele Jahre dem Rat der Willstätter Kirchengemeinde an, übernahm das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden sowie des Schriftführers.
Frankreich-Fan
Udo liebte das Savoir-Vivre, den französischen Lebensstil: Viel Zeit verbrachte er mit seiner Frau im benachbarten Straßburg; regelmäßig genossen die beiden das raue Klima von Normandie und Bretagne, schauten den beiden Familienhunden Poldi und Paula am Strand beim Herumtollen zu.
„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt“, formulierte einmal Bertolt Brecht. Udo Künster wird uns für immer in Erinnerung bleiben und damit in unseren Herzen weiterleben. Die Nachricht von Udos viel zu frühem Tod macht uns unendlich traurig.
Udo Künster hinterlässt seine Ehefrau Irene sowie die erwachsenen Kinder Andreas, Tanja und Frank. Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.
- Die Trauerfeier findet am Samstag, 21. Dezember, ab 13 Uhr in der Willstätter Kirche statt.