Die neuen Kehler: Luu Namcuong ist Vietnamese

Der Vietnamese Luu Namcuong (42, hier in seinem asiatischen Restaurant) baut derzeit mit seiner Familie ein Haus in Kehl. ©Patrick Schmider
Neben Deutschen leben Menschen aus mehr als hundert weiteren Nationen in Kehl. In einer Serie (heute Teil 10), die immer freitags und montags erscheint, stellen wir einige der »neuen Kehler« vor. Dazu haben wir den Männern und Frauen Fragen zum Leben in unserer Stadt gestellt.
Luu Namcuong ist 42 Jahre alt, hat einen vietnamesischen Pass und baut derzeit ein Haus in Kehl. Namcuong führt ein asiatisches Restaurant in Kehl. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine wenige Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie.
Was hat Sie nach Kehl verschlagen?
Luu Namcuong: Ich wollte mit meiner Frau in Straßburg shoppen gehen, und auf dem Weg sind wir in Kehl gelandet. Uns hat es hier super gefallen, und deshalb sagten wir: Wir suchen hier ein Lokal!
War es schwer, hier Fuß zu fassen?
Namcuong: Nein, die Leute sind sehr nett, und wir hatten Erfahrungen mit Lokalen. Wir haben schnell Freunde gefunden, hier und in Straßburg wohnen einige Vietnamesen.
Wie gut, würden Sie selbst sagen, sprechen Sie Deutsch?
Namcuong: Grammatik ist gut, lesen auch, nur spreche ich manchmal undeutlich.
Wie und wo haben Sie die Sprache gelernt?
Namcuong: Ich habe vier Monate lang einen Sprachkurs in Leipzig gemacht.
Was ist für Sie typisch Deutsch?
Namcuong: Die Deutschen sind nett, gut organisiert und fleißige Arbeiter.
Wurden Sie als Ausländer schon einmal offen diskriminiert oder ausgegrenzt? – Wenn ja: in welcher Form?
Namcuong: Bisher ist sowas nicht passiert.
Gerade in den sozialen Medien entlädt sich oft Unbehagen und sogar Hass gegenüber Ausländern: Wie fühlen Sie sich dabei?
Namcuong: Ich lese das nicht. Auch in Vietnam gibt es solche Menschen, aber das deutsche Gesetz ist sehr gut.
Die AfD feiert Wahlerfolge auch mit ausländerfeindlichen Slogans. Macht Ihnen das Angst?
Namcuong: Nein ich habe deswegen keine Sorge. Die AfD ist auch nur eine Partei wie jede andere auch.
Haben Sie hier in der Stadt Landsleute, mit denen Sie sich austauschen können?
Namcuong: Meine Freizeit verbringe ich fast ausschließlich mit meiner Familie.
Was ist typisch für Ihre Landsleute?
Namcuong: Sie sind nicht so diszipliert. Außerdem spielen Medien bei Vietnamesen eine sehr kleine Rolle.
Was gefällt Ihnen an Kehl?
Namcuong: Am Rheinufer finde ich es sehr schön.
Was gefällt Ihnen nicht an Kehl?
Namcuong: Ich finde an Kehl nichts schlecht.
Würden Sie anderen Menschen empfehlen, in die Stadt zu ziehen?
Namcuong: Dank mir überlegt auch meine Kusine, ob sie hierher ziehen soll.
Haben Sie irgendwann einmal vor, in Ihre Heimat zurückzukehren?
Namcuong: Aktuell nicht, ich werde eventuell regelmäßig meine Familie in Vietnam besuchen.