Eckartsweierer Narren sagen Helfern mit Fest Danke
Mit einem gemütlichen Fest bedankte sich der Narrenrat »Wölfe« Eckartsweier am Freitag bei seinen Mitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz im Verein. Denn auch bei den Narren gilt wie bei vielen anderen Vereinen: Ohne Ehrenamtliche geht nix – doch die zu finden wird immer schwieriger.
Das jährliche Helferfest des Narrenrats »Wölfe« Eckartsweier stand am Freitag unter einem besonderen Credo. Galt es doch, diesmal auch den helfenden Händen Danke zu sagen, die bei der 700-Jahr-Feier im vergangenen Jahr mit angepackt hatten. Nicht zufällig hatte der Narrenrat daher ins »Narrenschloss Wolfhühl« zu einem Grillabend eingeladen: Schließlich war das »Narrenschloss« auch der Standort des Geschehens bei jenem historischen Ereignis.
Ohne Helfer wäre die Gesellschaft ärmer
Was wären Vereine ohne ihre Helfer und Gönner? Präsident Edgar Reuter hat dazu eine klare Meinung: »Egal ob Sportereignisse, Konzerte von Musikvereinen oder Fastnachtsveranstaltungen, ohne Unterstützung aus der Mitgliedschaft und von Außenstehenden sind generell Veranstaltungen nicht machbar, und die Gesellschaft müsste auf manch kulturelles Ereignis verzichten.«
Viel Arbeit beim Narrenrat
Das gilt gerade auch für den Narrenrat. Der veranstaltet ja nicht nur die jährlichen Prunksitzungen, sondern hat auch die Federführung bei der Seniorenfasnacht der Gesamtgemeinde und organisiert einen Kindernachmittag am Fasnachtssonntag – alles Veranstaltungen, für die man Helfer braucht, um neben den Darbietungen im Programm auch die Rahmenbedingungen für die Besucher zu schaffen. »Dem Anspruch der Besucher gerecht zu werden, verlangt selbst hohe Ansprüche zu definieren, was sich in der Bestuhlung und Dekoration der Halle, dem Speisen- und Getränkeangebot und natürlich den Programmbeiträgen der Akteure widerspiegelt«, so Reuter.
Bereitschaft zu helfen sinkt
Doch Helfer im ehrenamtlichen Umfeld zu finden wird immer schwieriger, sagt Vize Dietmar Zapf: »Die Bereitschaft, zu helfen, hat sich deutlich reduziert.« Als einen der Gründe nennt Zapf »Verschiebungen in der Interessenlage jedes Einzelnen«: »Die kulturellen Werte und die gesellschaftliche Bedeutung eines Vereins werden oft nicht erkannt oder respektiert.« Mögliche Folge: Die Vereine müssten ihr Wertangebot reduzieren oder gar aufgeben.
Grenze des Zumutbaren ist erreicht
Zudem, so Reuter, seien die Rahmenbedingungen seitens der Kommune und der Gesetzgebung alles andere als einfach. Das führe dazu, dass die finanziellen Belastungen langsam die Grenzen des Zumutbaren übersteigen. »Für jeden Musikklang fällt die Entrichtung der Gema-Gebühren an«, rechnet Reuter vor. »Hallenmieten und Reinigungsdienste sind zu bezahlen, Umsatzsteuer ist zu entrichten – da decken die Einnahmen oft gerade mal die Unkosten.« Von außen entstehe der Eindruck, dass Umsatz mit Ertrag gleichgestellt wird – das zeichne jedoch »ein völlig falsches Bild über das Innenleben eines Vereins«.
Wildschwein am Spieß
Beim Narrenrat ist man jedoch weit davon entfernt, angesichts dieser Rahmenbedingungen zu kapitulieren – im Gegenteil: Das Helferfest sollte den Teilnehmern Ansporn und Motivation sein. Im Mittelpunkt der Beköstigung stand das Grillen eines Wildschweins am Spieß, wofür Vorstandsmitglied Ralf Schäfer, seines Zeichens selbst Jagdpächter, verantwortlich zeichnete. »Allen hat es vorzüglich geschmeckt.« Bleibt zu hoffen, dass die Helfer auch Appetit bekommen haben für die anstehende Kampagne 2019…