Schaufenster von ehemaliger Müller-Filiale in Kehl als Werbefläche
Mit Plakatwerbung für Firmen im Kehler Hafen versucht die Stadt derzeit, unattraktive Leerstände in der Fußgängerzone zu kaschieren.
Leerstände in Innenstädten sind ein Thema, das Kommunen bundesweit umtreibt. Dass Kehl bei allen Bemühungen von Wirtschaftsförderin Fiona Härtel, einen Nachnutzer zu finden, keine Ausnahme bildet, darauf weist die Kehler Stadt Kehl in einer Pressemitteilung hin.
Leerstände will die Stadt jetzt wenigstens optisch aufwerten. Ein Anfang wurde am Donnerstag gemacht. Drei Plakate zieren die Fensterfront der früheren Müller-Drogeriefiliale am Eingang der Fußgängerzone (vom Rathaus aus betrachtet) zwischen Reisebüro und Eisdiele. Drei Plakate, die jeweils drei Zwecke erfüllen sollen: Unternehmen aus dem Kehler Hafen eine zusätzliche, prominente Plattform zu geben, um für fehlende Fachkräfte zu werben, auf das bevorstehende Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen des Kehler Hafens hinzuweisen und nicht zuletzt trist wirkende Fensterfronten zu kaschieren.
„Mit dem Projekt möchten wir temporäre Leerstände in der Innenstadt nutzen, um auf den Fachkräftemangel in Kehler Unternehmen hinzuweisen“, wird Härtel zitiert. Bevor die großen Plakate jedoch aufgeklebt werden konnten, habe die Wirtschaftsförderin Gespräche mit den Eigentümern und Maklern der leerstehenden Räume geführt, um sie für die „kleine Plakatausstellung“ zu begeistern, wie es heißt.
Auch die Hafenverwaltung sowie einige Hafenfirmen hätten für das Projekt gewonnen werden können. Die Fensterfront des ehemaligen Müller-Standorts soll nicht die einzige bleiben, die im Zuge des Projekts beklebt wird. Die Wirtschaftsförderin stehe mit weiteren Eigentümern in Kontakt, um deren leerstehende Räume vorübergehend als Ausstellungsfläche zu nutzen, heißt es. Wichtig sei Härtel, dass die Beklebungen nicht als Dauerlösung zu sehen ist. Denn die nicht immer einfache Suche nach Nachnutzern habe für weiterhin hohe Priorität. „Wir sind zuversichtlich und in intensiven Gesprächen für eine Neunutzung der früheren Müller-Filiale“, so Härtel.