„Eine Bank“ im Weinregal
„Der Wein hält nichts geheim“, weiß ein deutsches Sprichwort. Und „geheim“ blieb auch nichts über die Weine, die in der Saison 2023 von der Kehler Bürgerstiftung angeboten werden. Bei der Verkostung im Dr.-Friedrich-Geroldt-Haus fanden die edlen Tropfen doppelt Gefallen: weil sie vortrefflich munden und weil man mit ihnen die Bürgerstiftung unterstützen kann.
Passend und hübsch hatten die Mitarbeiter um Heimleiter Stephan Müller den Saal des Geroldt-Hauses dekoriert und als „Begleiter“ für die Weinverkostung auch leckere Häppchen zubereitet. Partner der Bürgerstiftung Kehl (BSK) ist wieder das Weingut Siegbert Bimmerle. Seit 2021 ist das mit vielen Preisen dekorierte Weingut ein Erfolgsgarant des BSK-Weinprojekts. Anfang Februar hat das Stifterweinteam mit Michael Bühler, Heinrich Flaig, Uwe Freyhoff, Klaus Gras, Roland Hammel, Christof Klar und Claus Preiss in der Betriebsstätte in Renchen das Sortiment für das Stiftungs-Projekt der aktuellen Saison zusammengestellt: zum Stifterwein vier weitere Weine sowie einen Sekt.
Wein ist das göttlichste Getränk überhaupt. In der Bibel wird Wein über 200-mal erwähnt. „Der Wein erfreue des Menschen Herz“, heißt es beispielsweise im Psalm 104,15. Und das trifft auf die Gäste bei der Weinprobe zu, unter ihnen der Vorstands-Vorsitzende der Stiftung, Jörg Armbruster. Obgleich sie auf den Stifterwein 2023 verzichten mussten – noch. Der kann erst im Herbst präsentiert werden. Und das wird er dann auch am Freitag, 6. Oktober, um 19 Uhr im Kulturcafé. Fest steht, dass auch der Stifterwein Nr. 10 wieder eine Rotwein-Cuvée sein wird.
Würzige Note
So wie der aktuelle Stifterwein „Brückenbauer Nr. 9“, der sich aus Pinot Noir, Merlot und Cabernet Sauvignon zusammensetzt mit Aromen von roten Beeren und einer würzigen Note. Der konnte probiert werden. Wobei man erfuhr, dass diese Trauben nicht zuletzt auch deshalb gewählt wurden, weil sie an die dunklen italienischen, französischen und spanischen Weine erinnern, die man im Urlaub so gerne trinkt und die dort so gut schmecken. Wermutstropfen: Es gibt nur noch 70 Flaschen von der limitierten Auflage.
Den Auftakt der Verkostung machte Jakob Bimmerle mit einem Pinot brut Winzersekt. Den gibt es zum ersten Mal im Stiftungs-Sortiment. Es ist eine klassische Flaschengärung und liegt im Weingut Bimmerle 18 Monate auf Hefe. Der Experte riet dazu, solchen Sekt nicht nur zum Anstoßen beim Empfang zu trinken, sondern durchaus auch einmal zu einem Essens-Gang.
Der Sekt wird selbstverständlich aus Beeren hergestellt, die im Weingut Bimmerle geerntet werden. Es besteht seit über 80 Jahren nunmehr in der dritten Generation und wird seit 1986 von Siegbert Bimmerle geleitet, wie dessen Cousin Jakob Bimmerle informierte. Auf einer Länge von 90 Kilometern von Baden-Baden bis Ettenheim umfasst die Anbaufläche 160 Hektar. Aufgrund dieser Größe könnten Qualitätsschwankungen so gut wie ausgeschlossen werden.
Dann schenkte Jakob Bimmerle den Weinliebhabern einen Tropfen ins Glas, der „bei jedem Schluck Lust auf noch einen Schluck macht“: den „Blanc de Blanc“, eine Weißwein-Cuvée aus Rivaner und Weißem Burgunder mit exotischen Aromen wie Ananas und Grapefruit. Ein „schöner leichter Weißwein zum Spargel oder für einen lauen Sommerabend mit Freunden auf der Terrasse“. Die Bimmerle-Weißwein-Cuvée gibt es ausschließlich im BSK-Weinpaket.
Wie ein Pfirsich
Als Wein „ohne Ecken und Kanten“ stellte Jakob Bimmerle den Grauen Burgunder Kabinett trocken vor, eine Erfolgssorte der letzten Jahre in Deutschland, die auf einen aus Italien kommenden Trend setze. Der nach Pfirsich riechende Wein mit gewisser Frische eigne sich zu vielen Anlässen. „Er ist für den Konsumenten eine Bank im Regal“, ist der Fachmann überzeugt. Im Angebot der Stiftung gibt es des Weiteren den Rosé Qualitätswein trocken, wie der vorgenannte ein Qualitätswein und beide mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
„Eine füllige intensive Note von Schwarzer Johannisbeere und Brombeere mit würzig rauchigen Eindrücken von rotem Paprika und schwarzem Pfeffer, ein sehr vollmundiger und gehaltvoller Wein mit dichter Struktur“ – das ist der im Barrique gereifte ebenfalls „goldene“ Cabernet Sauvignon Qualitätswein trocken, der teuerste Tropfen im BSK-Sortiment. „Ein Wein zum Weihnachtsbraten“, pries ihn Jakob Bimmerle.
Für den guten Zweck
Über das BSK-Weinprojekt kann man der Bürgerstiftung bei der Förderung ihrer Projekte helfen: Das Weingut Siegbert Bimmerle überweist der Kehler Bürgerstiftung für jede über die Stiftung bestellte Flasche laut BSK-Mitteilung „eine großzügige Spende“. Nach Angaben von Klaus Gras waren es für das vergangene Jahr 10.000 Euro. Das fließt in die Fördertöpfe der Stiftung. Pro Jahr fördert die BSK 50 bis 70 Einzelprojekte im sozialen und kulturellen Bereich und hilft in Notfallsituationen.
Wer also gerne einen edlen Tropfen haben und zugleich die Bürgerstiftung unterstützen möchte, der kann die Weine bestellen unter 07854 / 983 99 40 oder Mail: michael.buehler@dkv.com.