„Eine Brücke trotzdem“

Für die Ausstellung „Übergänge: Der Rhein, die Brücken, die Menschen“ im Hanauer Museum gibt es ein Begleitprogramm und Führungen. Unser Bild zeigt das Rhein-Landschaftsmodell, das den Rhein mit seinen zahlreichen Inseln bei Straßburg und Kehl darstellt noch vor dem Bau der Kehler Festung in den 1680er-Jahren. ©Hans-Jürgen Walter
Kehl. Ein Begleitprogramm sowie Führungen gibt es zur aktuellen, zweisprachigen Ausstellung „Übergänge: Der Rhein, die Brücken, die Menschen“ im Hanauer Museum in Kehl.
Musik- und Literaturfreunde dürfen sich auf den Freitag, 30. Juni, freuen. Im Saal des Kulturhauses findet eine Konzert-Lesung statt. „Eine Brücke trotzdem. René Schickele, citoyen français (französischer Staatsbürger) und deutscher Dichter“ ist die Veranstaltung überschrieben, die von der René-Schickele-Gesellschaft ausgerichtet wird. Beginn ist um 19 Uhr.
Beobachter seiner Zeit
Neben Dichter und Romancier war der Elsässer René Schickele (1883-1940) ein glänzender Essayist und Redakteur avantgardistischer Zeitungen und Zeitschriften in Straßburg und Berlin. René Schickeles Werk als Schriftsteller ist durch die Sonderstellung des Elsass im Spannungsfeld der französischen und deutschen Kultur geprägt. Er war ein hellhöriger Beobachter seiner Zeit, welcher Politik, Gesellschaft und Kultur scharf charakterisierte und kritisierte. Nach dem Ersten Weltkrieg schreibt er „Wir wollen nicht sterben“ (1922).
„Der neunte November“ besagt die inbrünstige Hoffnung auf einen friedlichen Übergang in den Sozialismus am Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland. „Die Pariser Reise“ enthüllt mit einer außergewöhnlichen Hellsicht die Misshandlung des Ideals durch diejenigen, die sich darauf berufen. In „Blick vom Hartmannsweilerkopf“ (dem elsässischen Erinnerungsort) geht es um Europa; befragt wird Dostojewskis Großinquisitor. „Das Land der Vogesen und das Land des Schwarzwaldes waren wie die zwei Seiten eines aufgeschlagenen Buches – ich sah deutlich vor mir, wie der Rhein sie nicht trennte, sondern vereinte, indem er sie mit seinem festen Falz zusammenhielt.“ (aus „Blick vom Hartmannsweilerkopf“) Ausführende sind Charles Fichter (Redner), Aline Martin und Maxime Pacaud (Lesung), am Flügel Anne-Catherine Kaiser.
Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Tourist-Information Kehl und im Hanauer Museum Kehl, der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro.
Familienworkshop
„Mein Rhein.“ So lautet der Titel einer Familienführung mit Workshop am Samstag, 22. Juli, in der Ausstellung. Es gibt zwei Gelegenheiten zur Teilnahme: entweder von 10 bis 13.45 Uhr oder von 14 bis 17.45 Uhr. Die Leitung hat Maria Cristina Tangorra, bildende Künstlerin und Kunstdozentin. Es wird deutsch, französisch und englisch gesprochen.
Verbunden ist diese Veranstaltung mit einem Zeichen- und Malkurs für kleine und große Kunstinteressierte ab sieben Jahren in Zusammenarbeit mit dem Atelier Mobile der Kunstschule Offenburg. Dank einer Spende von Claus Mündel kann die Teilnahmegebühr auf 2 Euro pro Familienmitglied beschränkt werden. Anmeldungen und Information beim Hanauer Museum.
Zudem gibt es Führungen durch die Ausstellung. Diese finden statt an den Freitagen 26. Mai und 30. Juni, jeweils ab 15 Uhr, am Sonntag, 30. Juli, ab 14 Uhr, am Donnerstag, 10. August, und am Sonntag, 3. September (letzter Ausstellungstag), beide Male ab 15 Uhr. Eine Führung in französischer Sprache gibt es am Sonntag, 18. Juni, ab 14 Uhr. Diese Führungen sind im Ausstellungseintritt enthalten. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 2 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre kostenlos.
Weitere Führungen und Workshops für Schulklassen sowie für andere Gruppen sind nach Vereinbarung möglich, Preis: 60 Euro plus Eintritt. Kontakt: Hanauer Museum Kehl, Friedhofstraße 3, Telefon 07851/88-2650, E-Mail hanauer-museum@stadt-kehl.de.