Erdbeben bringt auch Bühnenshow von Zweierpasch zum Beben
Die Rap-Band Zweierpasch gestaltete den Deutsch-Französischen Tag auf ihre Weise und spielte ein Livestreamkonzert für die Städte Heidelberg und Montpellier – trotz Erdbeben mit Magnitude 3.5.
Auch das Rap-Duo Zweierpasch hat dem 58. Deutsch-Französischen Tag am Freitag einen urbanen Anstrich verpasst. Am Vormittag moderierten die Zwillingsbrüder Felix und Till Neumann live aus dem Institut Français Stuttgart das bisher größte deutsch-französische Kulturevent. Am Abend spielten sie ein Livestreamkonzert für die Städte Heidelberg und Montpellier zum Anlass von 60 Jahre Städtepartnerschaft und zogen trotz Erdbeben mit Magnitude 3.5 bis zum Ende durch.
Unter dem Slogan „Vive La Freundschaft“ führten die beiden Rap-Poeten zweisprachig durchs 90-minütige Programm. Im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg und der Académie aus Straßburg verbanden sie dabei Thementalks mit interaktiven Fragerunden und Rapeinlagen. Obwohl sich das Event vorwiegend an junge Menschen aus der Ortenau und dem Elsass richtete, schalteten sich auch Teilnehmer aus Berlin und Paris zu. Verliehen wurde dabei erstmals das Oberrheinsiegel an 14 Schulen, die sich für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stark machen.
5000 Schüler waren live dabei. Felix und Till Neumann führten Interviews etwa mit Staatssekretär Volker Schebesta und die Académie-Réctrice Elisabeth Laporte. Mit jungen Menschen diskutierten sie über Geschichte, Gegenwart und Zukunft, auch im Kontext des Elysée-Vertrags und des Vertrags von Aachen. Und regten dabei zu Mut und Offenheit im Austausch an.
In zahlreichen Kommentaren forderten Schüler und Studioregie die Zwillinge mehrfach auf, weitere Rapeinlagen einzustreuen. Zweierpasch ließen sich nicht bitten. Sie boten Acapella-Auszüge aus ihren Songs.
Wände wackelten
Zum Abendkonzert warteten die beiden mit ihrer Band auf und reisten zurück ins Grenzgebiet Kehl / Straßburg. Gleich mehrere Specials erwartete das Publikum, das sich insbesondere aus Heidelberg und Montpellier zugeschalten hatte. Unverhoffterweise störte zunächst jedoch ein Erdbeben das Bühnentreiben. Um 19.33 Uhr wackelten die Wände, ausgelöst vermutlich erneut durch Geothermiebohrungen der Firma Fonroche aus Straßburg, die bereits zuvor gestoppt wurden. (die Kehler Zeitung berichtete). Das Konzert wurde trotzdem fortgesetzt.
Zweierpasch nutzt den Lockdown für Kreativarbeit und Songproduktionen. Heraus kam dabei „La Vida“, den sie an diesem Abend zum ersten Mal performten. Der Song wurde gemeinsam mit dem chilenischen Sänger Tatan Luis Gonzales, auch bekannt durch die Band El Flecha Negra. Der Song nimmt Stellung zur Coronazeit und der bedrohlichen Lage für Kunst und Kultur.