Eurocircle feiert 30-jähriges Bestehen im Theater der 2 Ufer in Kehl
Kehl. Vergangene Woche feierte der Eurocircle sein 30-jähriges Bestehen im Theater der 2 Ufer mit mehr als 40 geladenen Gästen. Der Eurocircle ist eine Vereinigung von Frauen aus Straßburg, dem Elsass und der Ortenau, die sich 1992 überparteilich und überkonfessionell zusammenfanden um die Europäische Idee zu leben. Bei der Gründung fanden elf Frauen beiderseits des Rheins zusammen: Andréa Ruch-Erdle, Caroline Lenk, Cornelia Huf, Donata Apelt-Ihling, Hedy Scheer, Ingrid Poth, Irmgard Peter, Jutta Göldin, Regina Heidemann, Sylvie Grieneisen und Paulette Blanchard.
„Da wir ein deutsch/französischer Club sind, wollten wir im Theater der 2 Ufer feiern, da wir wissen, dass Theater-Intendantin Ruth Dilles deutsch/französische Kultur fördert“ erläuterte Katharina Schaefer, die deutsche Präsidentin des Vereins, die Auswahl der Örtlichkeit. Der auf beiden Rheinseiten sozial tätige Eurocercle setzt sich vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein und unterstützt Projekte in beiden Ländern.
Seit 30 Jahren
Das besondere an Eurocircle ist, dass er einmalig ist und es keine Dachorganisation gibt, sondern nur diesen einen deutsch/französischen Club, der alles zusammen macht und sich immer auf alle seine Mitglieder verlassen kann. Daher kommen sämtliche Spenden ohne Abzüge den sozialen Projekten zu Gute. „Auch in diesen Zeiten, in denen uns die Welt praktisch um die Ohren fliegt, leben wir Frieden – gehen friedlich und freundschaftlich miteinander um, was eine riesige Bereicherung ist – und das seit 30 Jahren“, übersetzte Schaefer von Gründungsmitglied Sylvie Grieneisen. Darauf könne man stolz sein, meinte sie. Die französische Präsidentin ist Marie-José Martin.
Dilles selbst freute sich mit ihrem Ensemble, dass der Eurocircle sein 30-Jähriges in ihrem Haus feierte. „Das Theater der 2 Ufer setzt sich aus professionellen Künstlern und sehr versierten Amateuren zusammen“, stellte sie vor und berichtet vom großen Erfolg des Musicals „My Fair Lady“ in diesem Jahr vor stets ausverkauften Haus.
Das künstlerische Programm des Abends bestand aus einem bunten musikalischen Strauß mit Chansons, Highlights aus Operetten, Opern und Musicals sowie Schlagern bei denen die drei Profi-Musiker und Sänger brillierten. Die Sopranistin Lilia Dornhof sowie Tenor und Entertainer Patrick Labiche überzeugten gemeinsam als Duett genauso wie als Solisten. Beide kennt man unter anderem aus dem Musical „My Fair Lady“, indem Dornhof die Hauptrolle der Eliza Doolittle und Labiche die ihres Vaters Alfred P. Doolittle innehatte.
Am Klavier wurden die beiden virtuos von Andreas Dilles begleitet während das Team des Theaters sich mit Häppchen, Hauptgang, Dessert und Käseplatte sowie Getränken um das Wohl der Jubiläums-Gäste kümmerte. Das Gute-Laune-Programm mit viel Witz und Charme machte den Künstlern genauso viel Freude, wie ihrem Publikum und auch der Spaß kam nicht zu kurz.
Als gelungenen Auftakt im ersten Block sangen Dornhof und Labiche „Die ganze Welt ist himmelblau“ von Robert Stolz aus der Operette „Im weißen Rössl“, bevor Dornhof temperamentvoll mit „Nur nicht aus Liebe weinen“ von Theo Mackeben die Gäste bereits zum Mitklatschen mitriss und mit der russischen Romanze „Solovey“ von Alexander Alyabyev sowie dem traditionel jiddischen „Bei mir bistu shein“ glänzte.
Mit französischem Charme und schönen Chansons wie „Leben ohne Liebe kannst du nicht“ von Marlene Dietrich oder „Du lässt dich gehen“ von Charles Aznavour sang sich auch Labiche in die Herzen der Zuhörer. Weiter begeisterte das Duo mit dem berühmten „Lippen schweigen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár, das die Gäste am Ende mitsingen durften. Als gelungene Überraschung sang Labiche, wahrscheinlich als erster Pariser, „Einmal um die ganze Welt“ von Karel Gott.
Einige Zugaben
Weiter kamen Chansons von Frank Sinatra, ZAZ oder Edith Piaf sowie Songs aus der Operette „Candide“ von Leonard Bernstein, der Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi und einiges mehr zu Gehör. Nach drei musikalischen Sets wurden die drei Künstler vom begeisterten Publikum mit Standing Ovations gefeiert, was ihnen zur Krönung des gelungenen Abends noch einige Zugaben entlockte.