Familie Dilles Weihnachtstraum kommt "Leser helfen" zugute
„Ein Weihnachtstraum“ begeisterte am Freitagabend die zahlreichen Gäste im Theater der 2 Ufer in der Alten Kaffeerösterei im Kehler Hafen. Der Eintritt der Benefizveranstaltung kommt „Leser helfen“ zugute, der Spendenaktion der Mittelbadischen Presse, die diesen Winter für den „Förderverein krebskranker Kinder in Freiburg“ bestimmt ist.
Ruth und Andreas Dilles, Tochter Antonia Dirksen (26) und Enkelin Lea Balzar (16) hatten für den stimmungsvollen Vorweihnachtsabend, der erstmals anstelle in einer Kirche im intimeren Rahmen des Theaters stattfand, wunderbare Geschichten, Lieder und Gedichte aus ihrer Schatzkiste ausgesucht, um ihre Weihnachtsgäste auf das große Fest einzustimmen. „Ein Weihnachtstraum erwartet Sie. Etwas, das vielleicht gerade in dieser hektischen Zeit gut tut“, begrüßte Theaterchefin Ruth Dilles die Besucher. Denn gerade vor Weihnachten sei es oft besonders hektisch. Der Abend solle helfen ein wenig „runter zu kommen“. Sie wünschte sich, dass man gemeinsam ein paar besinnliche Minuten genießen darf und sich auf die beiden schönen Festtage mit Ruhe, Frieden und Zeit füreinander freuen kann.
Kurzweiliger Abend
Der Abend war durch die viele Abwechslung und der ständig wechselten Besetzungen äußerst kurzweilig. „Wir suchten unter den klassischen Stücken Werke aus, die unserer Meinung nach stimmungsmäßig am besten passten“, erklärte Pianist Andreas Dilles, der in dem mittelalterlichen Lied „Ein Engel zu Maria kam“ von 1392, das er mit seiner Frau Ruth und Tochter Antonia sang, bewies, dass er auch eine gute Stimme hat.
Mit der träumerisch klingenden „Romanze in F-Dur für Violine und Klavier“ läuteten er und Lea Balzar an der Violine das kommende Beethoven Jahr ein, in dem dieser seinen 250. Geburtstag feiert. Des Weiteren passten das langsamere und eher getragene „Adagio“ aus dem Violinkonzert in g-moll“ und der „Reigen seliger Geister“ aus „Orpheus“ von Christoph Willibald Gluck gut zur Stimmung.
Bei den Weihnachtsliedern wurden weniger populäre und vor allem ältere, anspruchsvolle Stücke ausgewählt wie „Maria sitzt am Rosenhag“ und „Joseph, lieber Joseph mein“, die Ruth Dilles im Duett mit ihrer Tochter sang. Gänsehaut war angesagt bei den Liedern „Als ich bei meinen Schafen wacht“, bei denen sich die drei Sängerinnen im Raum verteilten und der musikalischen Weihnachtsgeschichte „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, in das alle vier Musiker und Sänger involviert waren. „Unsere Familie liebt besonders die alten Lieder, die nur noch sehr selten zu hören sind“, erklärte Ruth Dilles ihre Auswahl.
Zwischen den musikalischen Beiträgen brachte sie ihre Lieblingsweihnachtgeschichten aus ihrem riesigen Fundus zu Gehör, darunter „Die Heilige Nacht“ von Selma Lagerlöff, in der ein Mann glühende Kohlen nach Hause trägt, um sein Neugeborenes zu wärmen. Zum Schmunzeln waren „Die Weihnachtswünsche des kleinen Nimmersatt“, von Heinrich Seidel, der sich am Ende mit ein ganz klein wenig nichts in einer Dreierschachtel zufrieden geben musste.
Die neueste Geschichte „Die stille Nacht“ schrieb Märchenerzähler Chris Ploier aus dem Salzburger Land. Sie handelt von der Entstehung einer wundersamen Komposition eines neuen Liedes, das der Zeiselfranz Wacholder, einer alten Ellenhexe, vorspielen durfte.
Langjährige Tradition
Sowohl in Ruths als auch in Andreas Familie war es üblich, dass viel vorgelesen wurde. Beide wuchsen mit vielen Geschichten in der Advents- und Weihnachtszeit auf und gaben diese schöne Tradition erst an ihre Kinder und nun an ihre Gäste weiter. Erzählen und Singen seien die ältesten Kunstformen der Menschheit, und sie als Theaterfrau liebe beides, sagte Dilles. Dazu sei die Kombination mit Musik für sie ein Traum, den sie den Gästen näher bringen wollte. Der nicht enden wollende Applaus und die viele positive Resonanz zeigten, dass dies der Familie vollauf gelungen ist.