Fensterbild in Sander Bartholomäus-Kirche ist restauriert
Das alte Fensterbild in der Sander Bartholomäus-Kirche erstrahlt wieder in neuem Glanz. Nach abgeschlossener Restaurierung wurde es bei einer Feierstunde am Freitag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Jahrzehnte lang schlummerte auf dem Dachboden der Sander Bartholomäus-Kirche ein Glasfensterbild, das aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammt. Im vergangenen Jahr wurde es wiederentdeckt. Eine Zeitlang blieb unklar, was damit passieren sollte. Schließlich entschloss sich die Kirchengemeinde, das Fenster fachmänisch restaurieren zu lassen.
Vier Teile
Das Fensterbild besteht aus vier Teilen und ist in der Spitze 3,50 Meter hoch und 1,24 Meter breit und wiegt rund 70 Kilo. Es versinnbildlicht ein berühmtes Zitat aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 11, Vers 28: »Kommet her zu mir all, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.«
1976 eingemottet
Wie Pfarrerin Britta Gerstenlauer berichtete, war das Fensterbild bis 1976 im Chorraum der Kirche eingebaut, bevor es durch neue Fenster ersetzt und in einer Kiste auf dem Dachboden deponiert wurde, wo es dann im vergangenen Jahr gefunden wurde. Das Fensterbild hat zwei Kriege überstanden; somit hatte es auch Schaden genommen, und es stellte sich heraus, dass es teilweise auf einfache Weise mit viel Kitt geflickt worden war. Teile fehlten, und andere waren nicht mehr im Original vorhanden.
Fachmann
Um ein solch wertvolles Fensterbild zu restaurieren, bedarf es eines Fachmanns wie Glaskünstler und Restaurator Andreas Linnenschmidt, der sein Handwerk seit über 40 Jahren ausübt. In seiner Werkstatt in Steinbach hat Linnenschmidt fehlende Teile ersetzt und ausgebesserte Teile wie im Original nachgefertigt.
Fensterbilder wurden erstmals im 10. Jahrhundert hergestellt, erläuterte Linnenschmidt. In den jeweiligen Epochen wie Gotik und Barock wurden alte Fensterbilder durch neue ersetzt und die alten Fensterbilder sind oft in Vergessenheit geraten. Teilweise musste man sich das Wissen der Herstellung der Fensterbilder der verschiedenen Epochen wieder aneignen.
Im Holzrahmen
Das Fensterbild ist nun im Chorraum der Batholomäus-Kirche in einem Holzrahmen aufgestellt – ziemlich genau in der Nähe des Platzes, an dem es bis 1976 eingebaut war. Nach dem offiziellen Teil stand Linnenschmidt den Gästen in der Kirche auch für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
»Wir sind sehr stolz, dass dieses Fensterbild wieder in der Sander Kirche einen Platz gefunden hat – und zwar seinen Platz«, so Britta Gerstenlauer. Inge Erb, Mitglied des Sander Kirchengemeinderates, dankte allen, die es ermöglicht haben, das Fensterbild wieder zu neuem Leben zu erwecken. Manfred Gerstenlauer, Vater von Britta Gesrtenlauer, überreichte Andreas und Mechtild Linnenschmidt für ihre hervorragende Arbeit eine von ihm vergoldete Rose.