Gedenken

Festakt zum Todestag von Christa Seric-Geiger

Hans Weide
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09. März 2020

Carl-Friedrich-Geiger-Kuratorium, am Pult: Fadil Šeric. ©Hans Weide

Die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung würdigte noch einmal die Verdienste der im vergangenen Jahr verstorbenen Unternehmerin Christa Šeric Geiger. Es entsteht ein neuer Preis.

Das Kuratorium der von Christa Šeric´Geiger im Jahr 2006 gegründeten Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung wird ab 2021 einen Preis mit gleichen Namen ausschreiben. Wie der Preis aussehen soll und für wen er gedacht ist, das erfuhren die etwa 100 Teilnehmer im Rahmen eines festlichen Programms am vergangenen Freitag im Forum am Rhein. 

Bewusst hatte man dazu den ersten Todestag der Stifterin gewählt. So war es verständlich, dass die Veranstaltung damit auch gleichzeitig zu einer Hommage an die am 6. März 2019 verstorbene Kehler Unternehmerin wurde. Wie ein roter Faden zogen sich daher die Beiträge über die legendäre Lebensgeschichte der erfolgreichen Unternehmerin, die ihrer Zeit weit voraus war, durch das Programm. 

„Mein Mädel schafft das!“, soll ihr Vater gesagt haben, nach dem er ihr Führungsaufgaben in seinem großen Unternehmen – Autohäuser, Tankstellen und weitere Gewerbemobilien  – am östlichen Stadteingang von Kehl Nähe der B 28, noch heute als „Geiger-Kreuzung“ bekannt, anvertraut hat. Er sollte Recht behalten, das heißt, nach seinem Tod übernahm seine Tochter das Unternehmen und führte es erfolgreich weiter. Als Frau war sie damit gleichzeitig eine Pionierin in ihrer Zeit. 
In Erinnerung an das Lebenswerk ihres Vaters gründete sie 2006 die Carl-Friedrich-Geiger Stiftung, mit der erfolgreiche Frauen für kulturelle, soziale Einrichtungen, Medizin und Forschung sowie der regionale Tierschutz unterstützt werden. 
Über die Zuwendung entscheidet ein Kuratorium, dessen Vorsitzender der Ehemann der Verstorbenen ist. Er übernahm auch die Eröffnung des Festabends und fasste unter anderem zusammen, dass seine Frau ein Mensch gewesen sei, die das Herz auf dem rechten Fleck gehabt habe. Anschließend stellte er die derzeitigen Mitglieder des Kuratoriums vor, deren Gründung und Ziele Frank Büchler darstellte.   

Die Moderation hatten Oksana Miglietti und Michael Strickmann übernommen. Sie waren gut vorbereitet, weshalb sie nicht nur die einzelnen Beiträge ansagten, sondern auch viel Sachkunde bewiesen. Strickmann schaute außerdem unter der Überschrift „Carl-Friedrich Geiger, ein Unternehmer und Visionär auf das Lebenswerk“ des Gründers zurück, und Miglietti berichtete über die wechselhafte Geschichte der Stadt Kehl in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Sie habe das Leben der damals Jugendlichen Christa geprägt.  

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Ralf Wälde, der als 15-Jähriger seine Ausbildung bei Geiger begann, schilderte seinen damaligen Lehrherrn als einen Mann, den er als einen sozial handelnden Chef kennen gelernt habe, der trotz seines Erfolges immer bescheiden und sparsam gewesen sei. 

Unter Männern

Mit welcher Voreingenommenheit Christa Šeric Geiger in einer damals von Männern dominierenden Autoindustrie und gegen welche Schwierigkeiten sie deshalb zu kämpfen hatte, stellte die langjährige Weggefährtin Anne-Kathrina Fricke dar. Man merkte der nächsten Rednerin Katja Röhsner an, dass sie noch heute gern auf die Zeit zurückschaut, im Rahmen derer sie ihre Chefin bei der Verwirklichung des Motto des Unternehmens „Service mit Herz“ unterstützen durfte. 
Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des vom Kuratorium geschaffenen Preises mit dem gleichen Namen wie die Stiftung. Nach den Ausführungen von Jasmina Prpic soll er 2021 zum ersten Mal an Frauen vergeben werden, die sich erfolgreich im Sinne der Stiftung engagiert haben. Mit der Vorstellung des Preises in Form einer Skulptur des Künstlers Alija Rešic erlebten die Gäste gleichzeitig eine Premiere.

Als einmaliger Ehrenpreis und somit nicht als Preis im Sinne der Stiftung wurde zum Abschluss die Skulptur an Senad Crnalic übergeben. Als Begründung nannte Strickmann in seiner Laudatio , das soziale Engagement des Genannten im Rahmen des Kosovokrieges. Außerdem hatte er Christa Šeric´ Geiger eine seiner Nieren gespendet.  Festlich umrahmt wurde die Veranstaltung von Lucrezia Rubino, Gesang und Klavier und dem Ensemble Tammurriata. 

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