Feuerwehrkommandant dankt Lebensrettern
Dank der Aufmerksamkeit von drei jungen Männern konnte letzte Woche in der Kreuzmatt ein Wohnungsbrand verhindert werden. Am Montag dankte Feuerwehrchef Viktor Liehr den dreien, die mit ihrem Notruf einen Mann vor dem sicheren Tod bewahrten, mit einer Fahrt im Hubrettungsfahrzeug.
David Kornexl (18) und sein Bruder Dominique (19) waren zuhause in der elterlichen Wohnung, als ihnen am Donnerstagabend das Piepsen eines Feuermelders auffiel. Gemeinsam mit Sebastian Müller (26), der zu Besuch war, gingen sie auf die Straße, um die Herkunft des Alarms zu orten. »Das hat bestimmt eine halbe Stunde lang gepiepst«, sagt David Kornexl.
Leichter Brandgeruch
»Wir haben uns gewundert, warum das niemand in dem Haus hört.« Im Wohnblock gegenüber wurden sie fündig, zudem nahmen sie einen leichten Brandgeruch wahr. Sofort alarmierten sie die Feuerwehr, die mit vier Fahrzeugen anrückte. »Einen Rauchmelderalarm behandeln wir wie einen Wohnungsbrand«, erläutert Kommandant Viktor Liehr. »Neben dem Einsatzleitwagen rücken zwei Löschfahrzeuge und ein Hubrettungsfahrzeug aus.« Die Wohnung im vierten Stock, aus der der Alarm ertönte, musste aufgebrochen werden, da der Bewohner auf Klopfen und Klingeln nicht reagierte.
»Der Mann hat sein Essen auf den Herd gestellt und ist eingeschlafen«, so Viktor Liehr. »Eine Viertelstunde später, und die Küche hätte gebrannt.« Der Bewohner wäre aber vermutlich schon vorher wegen der starken Rauchentwicklung erstickt. »Ein kokelnder Topf reicht, um die ganze Bude zu verräuchern«, warnt er.
Kehls Feuerwehrkommandant ist voll des Lobes für die drei jungen Männer. »Sie haben das gemacht, was jeder machen sollte«, sagte er. Unverständlich ist es für ihn, dass niemand aus dem Wohnblock auf das Piepsen reagiert hat. Auf Nachfrage gaben einige Bewohner an, dass sie an einen Fehlalarm glaubten, da dies vor einiger Zeit schon einmal vorgekommen war. In diesem Zusammenhang bittet Viktor Liehr darum, das Signal eines Feuermelders immer ernst zu nehmen und sofort die Feuerwehr über 112 zu rufen. »Manche Leute scheuen davor zurück, weil sie glauben, sie müssten den Einsatz bezahlen, wenn es ein Fehlalarm war«, weiß er. »Das ist nicht richtig. Es kann ja niemand etwas dafür, wenn das Gerät versehentlich losgeht.« Anders sieht es aus, wenn die Feuerwehr ohne triftigen Grund gerufen wird. Sollte sich herausstellen, dass es sich um einen Dumme-Jungen-Streich gehandelt hat, kann es schon teuer werden.
Facebook war hilfreich
Für die drei Lebensretter, die Viktor Liehr übrigens über die Facebook-Seite der Kehler Zeitung wiedergefunden hat, hat die Aktion ein weiteres nettes Nachspiel. »Ich bekam heute einen Anruf von einem Mann aus Gengenbach, der sich so über die Zivilcourage der drei gefreut hat, dass er nun jedem von ihnen mit 50 Euro danken will«, so Viktor Liehr.