Feuerwehrleute sollen mehr Geld bekommen
Kehls Ortschaftsräte haben in diesen Tagen über die Änderung der Feuerwehrsatzung und der Feuerwehr-Entschädigungssatzung zu befinden. In Querbach, Odelshofen und Kork fanden die Änderungen ungeteilte Zustimmung.
Sowohl die Feuerwehrsatzung als auch die Satzung, die die Entschädigungsleistungen für die ehrenamtlichen Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr regelt, sollen angepasst werden. Bevor der Gemeinderat Ende September darüber befindet, machen die beiden Papiere die Runde durch die einzelnen Ortschaften.
Die Feuerwehrsatzung regelt die Rechtsverhältnisse im ehrenamtlichen Bereich. In der neuen Fassung gibt es kleinere Änderungen in der Organisationsstruktur und den Wahlen und Zuständigkeiten der Feuerwehrorgane. Neu aufgenommen wurde in Zeiten des erhöhten Datenschutzes der Absatz, dass alle Angehörigen der Feuerwehr »zur Verschwiegenheit über Angelegenheiten verpflichtet sind, von denen sie im Rahmen ihrer Dienstausübung Kenntnis erlangen und deren Geheimhaltung vorgeschrieben, angeordnet oder erforderlich ist«.
Dem Zeitgeist geschuldet ist auch der neue Passus, nach dem es den Feuerwehrleuten untersagt ist, Bilder, Videos oder Tonaufnahmen von Einsätzen ohne Einwilligung der Gemeinde über soziale Medien zu verbreiten.
Eine weitere Neuerung ist, dass feuerwehrbegeisterte Jungs und Mädels zukünftig bereits mit zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr aufgenommen werden können. »In der vierten Klasse steht die Feuerwehr auf dem Stundenplan«, erläuterte Kehls hauptamtlicher Kommandant Viktor Liehr bei der Korker Ortschaftsratssitzung am Mittwoch. »Die Kinder sind dann Feuer und Flamme. Diese Begeisterung wollen wir auffangen.« Bislang lag das Mindestalter bei zwölf Jahren – doch nach zwei Jahren Wartezeit, bis sie endlich in die Jugendfeuerwehr dürfen, ist die Begeisterung oft wieder verflogen oder sie haben sich ein anderes Hobby gesucht. »Wie jeder andere Verein haben auch wir Nachwuchssorgen, das wollen wir nicht verschweigen«, so Liehr.
Liehr sieht Rekordjahr
Gleichzeitig soll die Entschädigungssatzung für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute nach sechs Jahren angepasst werden. Dabei werden zum einen die monatlichen Aufwandsentschädigungen für die Wahrnehmung von Leitungs- und Sonderfunktionen erhöht.
So erhalten beispielsweise die Abteilungskommandanten nun 45 statt bisher 39 Euro pro Monat, Zugführer bekommen jetzt 30 statt 26 Euro. Auch die Aufwandsentschädigungen für Einsätze steigen: Pro angefangene Stunde erhalten die Feuerwehrangehörigen nun 12,50 Euro beim Arbeitsdienst in der Wache (vorher 7,50 Euro) und beim Brandsicherheitsdienst (bisher 10 Euro). Die Mehrkosten werden mit etwa 31 000 Euro pro Jahr beziffert.
In allen drei Ortschaften waren die Gremien mit den Neuerungen uneingeschränkt einverstanden. »Die Ehrenamtlichen leisten eine wertvolle Arbeit«, sagte Korks Ortsvorsteher Patric Jockers. »Dass sie dafür eine kleine finanzielle Anerkennung bekommen, das muss es uns wert sein. Lohn kann man das ja nicht nennen.«
Viktor Liehr betonte, dass die freiwilligen Einsatzkräfte Tag und Nacht bereitstünden – und dass dieses Jahr ein »Rekordjahr« werden könnte, was die Einsätze betrifft. »Wir hatten Mitte des Jahres schon 80 Einsätze mehr als im Vorjahreszeitraum«, sagte er. »Wenn das so weitergeht, werden wir dieses Jahr sicherlich die 500er-Marke ankratzen.« Die bisherige Höchstzahl lag bei 450 Einsätzen im Jahr.