Fill-the-Bottle-Aktion: Kehler sammeln Zigarettenkippen

Für das rücksichtslose Wegschnippen von Zigarettenstummeln gibt's von den Beteiligten ein Daumen-runter. Im Vordergrund stehen die rund 5000 gesammelten Kippen. ©Mika Engemann
Zwölf Kehler Bürger trafen sich am Mittwochnachmittag im Rosengarten und haben sich durch eine »Fill the Bottle«-Aktion für ein saubereres Stadtbild eingesetzt. Rund 5000 Zigarettenstummel wurden aufgehoben und in leeren Flaschen gesammelt.
Felix Neumann, bekannt vom Hip-Hop-Duo »Zweierpasch« und Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes des Diakonischen Werks Kehl, brachte den aus Frankreich kommenden Instagram-Trend »Fill the Bottle«, zu deutsch »Füll die Flasche«, nun auch nach Kehl. Der Gedanke hinter der Aktion ist simpel: Eine Plastikflasche schnappen und mit Kippen vom Boden füllen. Dann noch die Flasche fotografieren und das Bild in den sozialen Netzwerken verbreiten. So soll auf den Müll aufmerksam gemacht werden, der eigentlich direkt vor unserer Nase liegt und schonungslos die Umwelt belastet.
Die Menge an täglich weggeschnippten Kippen überschreitet längst das, was die Stadtreinigung wieder entsorgen kann. »Der Arbeitsaufwand ist für die Stadt sehr hoch, deshalb sollten die Bürger mehr tun«, meint Neumann. Mit diesem Gedanken starteten am Mittwoch im Rosengarten zwölf Kehler die Umweltschutzaktion. »Ich habe mit mehr gerechnet, freue mich aber über jeden, der mitmacht.«, sagt der 35-Jährige. Gesammelt wurde dennoch besonders großflächig und an den wohl bekanntesten Stellen Kehls: Von der Tram-Brücke über den Rosengarten bis hin zur Kehler Insel. Unter den Sammlern waren unter anderem Mitglieder des Kehler Jugendgemeinderats sowie Ann-Margret Amui-Vedel von der städtischen Abteilung für Stadtplanung und Umwelt.
Jugendgemeinderat und Stadt möchten sich auch weiterhin für die Umwelt einsetzen und mehr auf Initiativen wie diese aufmerksam machen. Besonders über die sozialen Netzwerke soll für die Aktion geworben werden.
Engagement gelobt
Die »Fill the Bottle«-Aktion kam unter vielen Passanten sehr gut an: Die Sammler wurden oft für ihr Engagement gelobt, einige fragten nach, in welchem Rahmen das Sammeln stattfinde. Auch ein Obdachloser half bei der Säuberungsaktion mit.
»Wenn’s gut läuft und Motivation da ist, machen wir das gerne noch weitere Male«, sagte Neumann, während er gerade eine Zigarettenkippe in seine Flasche beförderte. Das Fazit bestätigte den Erfolg der Aktion und die Motivation der Beteiligten: Schätzungsweise zwischen 4500 bis 5000 ausgerauchte Zigaretten wurden von dem Dutzend Leuten innerhalb von einer Stunde vom Boden aufgelesen. Diesen ersten Erfolg nimmt Felix Neumann jetzt mit nach Freiburg. Dort startete er jüngst mit seinem Zwillingsbruder Till auf Facebook einen weiteren Aufruf: Wer Interesse hat oder die erste Aktion verpasst hat, kann am Montag, 19. August, ab 17.30 Uhr auf den Platz der alten Synagoge in Freiburg kommen.