Firma Graf feiert Richtfest in Kehler Basic
Wirtschaftlicher Erfolg mit Umwelttechnologie: Geschäftsführer Otto P. Graf feiert mit OB Toni Vetrano und dem Bundertagsabgeordneten Peter Weiß Richtfest in Basic.
97 Behördengänge hat Geschäftsführer Otto P. Graf hinter sich bringen müssen, bevor am Freitag im Gewerbegebiet Basic Richtfest gefeiert werden konnte. Die Firma Graf sei ein Beispiel dafür, „dass wirtschaftlicher Erfolg mit Umwelttechnologie sehr gut möglich ist“, sagte Bundestagsabgeordneter Peter Weiß über den Hersteller von Wassertanks aus recyceltem Plastik und dezentralen stromlosen Kläranlagen. Die Produkte der Firma Graf „haben uns von Anfang an überzeugt und unsere Motivation, die Ansiedlung des Unternehmens zu ermöglichen, noch gesteigert“, erklärte OB Toni Vetrano.
Im Juni 2016 hat das erste Treffen in Basic stattgefunden, daran erinnerten Graf und OB Vetrano. Um den zehn Hektar umfassenden Flächenbedarf des Unternehmens befriedigen zu können, der über die dem Zweckverband genehmigte Fläche hinausging, seien zahlreiche Abstimmungsgespräche mit dem Regierungspräsidium Freiburg, dem Regionalverband, dem Ortenaukreis sowie in den Gemeinderäten von Neuried und Kehl notwendig gewesen, erklärte Vetrano den langen Weg bis zum Baubeginn. Er dankte Graf dafür, „dass Sie mit dem Willen, dem Durchhaltevermögen und der Ausdauer, die einen Marathonläufer auszeichnen, dieses Projekt nie infrage gestellt, sondern immer vorangetrieben haben“. Graf habe etwas geschafft, was nicht viel schafften, sagte der OB. Er habe sich sowohl von der Führung des Zweckverbands als auch von der Stadt Kehl gut unterstützt gefühlt – „das kenne ich von anderen Orten anders“, gab dieser das Lob zurück.
Die Entscheidung für Basic sei auch aufgrund der Nähe zu Frankreich gefallen, erläuterte Graf, die Firma wolle den großen Markt für sich erschließen, zum einen für ihre dezentralen Kläranlagen, zum anderen aber auch für die großen, zu 70 Prozent aus im Unternehmen recyceltem Plastik bestehenden Tanks.
Drei Maschinen werden im Gewerbegebiet Basic 50 000 Liter fassende Erdtanks aus einem Stück herstellen. Produziert werden sollen dort zudem zusammengesetzte Tanks mit einem Fassungsvermögen von 122 000 Litern. Ziel sei, die Tanks zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial – das auch aus dem gelben Sack kommt – zu fertigen.
Zu Beginn würden etwa 60 Mitarbeitende in Basic arbeiten, Graf ist jedoch zuversichtlich, dass diese Zahl auf mehr als 100 anwachsen werde. Derzeit zählt das Unternehmen 600 Beschäftigte und macht einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro.
Durch die Corona-Krise habe die Nachfrage nach den Wassertanks noch zugenommen, so Graf. „Wir hatten zeitweise Mühe nachzukommen“.