Kehl
Geschichtsband steht an symbolträchtigem Ort
Oscar Sala
20. November 2010
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Im Rahmen einer Feierstunde im Rheinvorland und im Beisein von Stadtvertretern sowie von Förderern und Freunden ist gestern Nachmittag das »Geschichtsband« des Künstlers Kurt Tassotti offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.
Kehl. »In großen Sprüngen zeigt das Geschichtsband die Geschichte des Standortes Kehl und gibt der Stadt etwas von ihrer versunkenen Bedeutung zurück«, erklärte Elisabeth Heinen. Die neue Vorsitzende des Kehler Kunstförderkreises dankte den Spendern, Firmen und der Stadt, die das Projekt noch rechtzeitig zum Ausklang des Jubiläumsjahres ermöglicht haben und so den Bürgern ein bleibendes Kunstwerk im öffentlichen Raum zu überlassen.
Der Schöpfer des »Geschichtsbandes«, der Bildhauer Kurt Tassotti, zeigte im Anschluss den Portalcharakter seiner Bronzeplastik auf, die es dem Betrachter ermöglicht unter dem Kunstwerk hindurch zu gehen und es somit zu erleben. Die große bewegte Form symbolisiere die bewegte Geschichte der Stadt Kehl, die auf den Reliefdarstellungen sowohl die Vergangenheit mit der Gegenwart als auch Orte, Länder und Menschen miteinander verbindet.
Bauwerke der Begegnung
Heimathistoriker Helmut Schneider führte in seiner Festrede aus: »Ich kann mir keinen symbolträchtigeren Ort vorstellen als hier im Rheinvorland«. Hier seien im wahrsten Sinne des Wortes politische Interessen aufeinandergeprallt, die die Menschen auf beiden Seiten des Rheins auszubaden hatten. Hier seien Bauwerke, die der Begegnung dienen sollten – wie die Brücken – als Machtmittel missbraucht worden.
Das »Geschichtsband« soll kein Denkmal sein, sondern »uns anregen einmal nachzudenken über das, was uns die vergangenen Zeiten beschert haben, um Lehren daraus zu ziehen«. Tassottis Band der Geschichte ergänze in idealer Weise den »Lehrpfad der Geschichte« im Garten der zwei Ufer. »Wir können hindurch schreiten, der uns jetzt verbindenden Brücke entgegen – welch ein Symbol für uns«, so Schneider.
Nicht zuletzt überbrachte Stadtrat Fritz Vogt, ehrenamtlicher Stellvertreter von Kehls Oberbürgermeister Günther Petry, sowie für den Gemeinderat die Grüße der Stadt: »Über Kunst kann man diskutieren, für unsere Stadt Kehl stellt dieses Kunstwerk allerdings eine unglaubliche Bereicherung dar«. Vogt bezeichnete den erst kürzlich verstorbenen Leo Heinen, ehemaliger Vorsitzender des Kunstförderkreises, als »Motor« dieser Kunstinitiative.
Ode an die Freude
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung von einem Blechbläser-Ensemble des Einstein-Gymnasiums unter der Leitung von Brigitte Klein. Passend zum Anlass erklang zum Schluss der Feierstunde Ludwig van Beethovens »Ode an die Freude«