Glascontainer und Stromhäuschen erhalten fröhliche Farben
Direkt in unserem Sichtfeld, Ecke Friedhofstraße / Spießgasse, stehen zwei Glascontainer, ein Stromverteilerhäuschen und zwei Kleidercontainer. Das Stromverteilerhäuschen wurde übel beschmiert und irgendwann kam bei mir die Einsicht: „Das muss ich mir nicht länger anschauen.“ Bei der Überlegung, wie das Häuschen gestaltet werden könnte, kam mir Britta Meinke in den Sinn.
Britta ist Kunsttherapeutin und unter anderem bei der Albert-Schweitzer-Schule beschäftigt. Sie sagte spontan zu, dem Häuschen einen bunten Anstrich zu geben. Jetzt musste nur noch der Eigentümer zustimmen. Das E-Werk Mittelbaden gab mit Unterstützung des Baubürgermeisters Thomas Wuttke grünes Licht für das jetzige Motiv. Die Stadtverwaltung hat die Freigabe ebenfalls erteilt. Die Bürgerstiftung Kehl erklärte sich bereit, die Materialkosten zu übernehmen.
Graffiti-Sprayer Kevin Meyle engagiert
Nun konnte es losgehen. An zwei Tagen bemalte Britta Meinke mit Schülern und einem Lehrer das Stromverteilerhäuschen. Der Tatendrang war geweckt und der Blick richtete sich auf die Glascontainer. Unser Sub-Gründungsmitglied Norbert Klem hatte die Idee, dass wir den Schutterwälder Graffiti-Sprayer Kevin Meyle ansprechen sollten. Das Motiv war gefunden und schon begann die Bürokratie. Die Betreiberfirma Merb erteilte problemlos die Freigabe und auch die Stadtverwaltung zeigte sich kooperativ. Auch hier hat die Bürgerstiftung Kehl die Materialkosten übernommen.
Mit der Bemalung der ersten beiden Container schwang die Hoffnung mit, dass weniger illegaler Müll abgelagert wird. Dieser Wunsch ging jedoch weder bei den ersten, noch bei den übrigen 16 Glascontainern in Erfüllung.
Anwohner finanzieren Farbe für zwei Container
Die Initiativgruppe hat die Finanzierung der Bemalung der zwei Glascontainer in der Schillerstraße in Goldscheuer übernommen. Um die Kosten beim Fußballplatz in Goldscheuer und vor der Feuerwehr in Marlen hat sich Ortsvorsteher Richard Schüler gekümmert. Stolz zeigten sich die Anwohner in der Berliner Straße. Auf Initiative von Ursel Peckolt haben sich mehrere Anwohner, mit dabei auch Renate Rehsöft-Lehmann, die Kosten für die Farben geteilt haben. Und so wurden gleich zwei Glascontainer im Stadtgebiet von Kehl bunt.
Eine Projektgruppe der Albert-Schweitzer-Schule hat vier Glascontainer auf dem Schulareal bemalt. In diesem Bereich fühlen sich die illegalen Müll-Entsorger anscheinend besonders ungestört und dementsprechend schlimm ist dort die Situation.
Kontrolle durch Drohne
Es gibt Überlegungen, gerade an den besonders vermüllten Glascontainern, wie an der Ecke Alte Zollstraße / Bierkellerstraße und an der Ecke Allmendzeilstraße / Richard-Wagner-Straße, Drohnen zur Überwachung einzusetzen. Immer dann, wenn sich an den Glascontainern Bewegungen abzeichnen, steigt die Drohne auf und fotografiert die Personen. Mit der Gesichtserkennung und dem Autokennzeichen könnten eventuell die Müllsünder mit einem Bußgeld belegt werden.
Bisher hat auch die Bußgeldstelle reagiert, wenn Adressen in den Müllhalden gefunden und gemeldet wurden. Hierbei bittet unsere Initiativgruppe jedoch noch die Kehler Bürger um Mithilfe. Sobald sie ein Auto sehen, deren Fahrer illegal Müll ablagert, sollen sie das Kennzeichen notieren und die Bußgeldstelle informieren. Dies gilt auch, wenn Adressen in den Müllablagerungen entdeckt werden. Die Anzahl der Bußgeldbescheide könnte dann auf der Webseite der Stadt Kehl veröffentlich werden – aus Datenschutzgründen ohne Namen und Höhe des Bußgeldes.
Großer Aufwand für Schulen
Mit allen Ortsvorstehern haben wir vereinbart, dass wir Zug um Zug auch die Glascontainer in den Ortschaften bunt gestalten. Bisher haben wir mit Kevin Meyle nur einen Künstler an der Hand, der die Glascontainer mit Graffiti besprüht. Die Gesamtkosten liegen bei 300 Euro pro Glascontainer.
Möglich wäre, die Aktionen in Zukunft vermehrt mit Kindergärten oder Schulen durchzuführen. Dann würden lediglich die Farbkosten anfallen. Die Erfahrung vom Kindergarten Sankt Elisabeth in der Oberländerstraße zeigt jedoch, dass solch eine Bemalung sehr aufwendig ist. Karola Thellmann, Leiterin des Kindergartens, schilderte uns, dass zwei Kindergärtnerinnen zusammen mit 40 Kindern rund 40 Stunden Zeit investiert hätten, um zwei Container zu verschönern.
Sub Kehl
Die Initiativgruppe „Sauberes und buntes Kehl“ (Sub Kehl) besteht seit 2020 und hat fünf aktive Mitglieder: Ulf Behringer, Laura Caferra, Klaus Gras, Norbert Klem, Karl O. Roth. Ihr Ziel ist es, für Bewohner und Besucher von Kehl und seinen Ortsteilen ein sauberes Stadtbild zu erreichen und eine lebenswerte Umwelt zu schaffen. Klimaschutz ist eine Herausforderung für uns alle. Infos: www.subkehl.de