Goldscheuer lädt zu Bürgerforum
Mehrere langjährig ehrenamtlich engagierte Bürger der Dreiergemeinde wurden am Samstag beim Goldscheuerer Bürgerforum ausgezeichnet. Die Veranstaltung ist das alljährliche Dankeschön der Ortschaft für die wertvolle Arbeit der Vereine und Institutionen.
37 Vereine gibt es in der Ortschaft Goldscheuer. 31 von ihnen hatten Delegationen zum Bürgerforum am Samstag in der Mehrzweckhalle Marlen entsandt. »Wir wollen unser lebendiges Vereinsleben unterstützen«, umschrieb Ortsvorsteher Richard Schüler den Zweck der Veranstaltung.
Auch diesmal wurden mehrere Bürger ausgezeichnet, die sich schon seit Jahrzehnten in Vereinen engagieren. Dass sich in Kehl einiges bewegt hat, sei gerade auch denen zu verdanken, die bereit sind, mehr zu tun als sie müssen, betonte OB Toni Vetrano in seinem Grußwort. »Das ist auch ein Teil unseres Erfolges.«
Es erfülle ihn mit Demut und Dankbarkeit, dass er, der in Italien geboren wurde, in einem Land arbeiten dürfe, das ein so überdurchschnittlich gut funktionierendes Gemeinwesen hat.
Ohne ehrenamtliches Engagement sei vieles gar nicht mach-, geschweige denn finanzierbar, so Vetrano weiter. In seinen Dank schloss er ausdrücklich auch die Gemeinde- und Ortschaftsräte ein, die ihren Job ebenfalls ehrenamtlich machen. Sie alle wollten das Beste für ihre Stadt und ihren Ortsteil. Daher hätten sie auch mehr Solidarität der Bürger verdient. Und dazu gehöre auch, dass die Bürger am 26. Mai bei den Kommunal- und Europawahlen wählen gehen.
Blick auf die Themen
Wie immer nutzte Ortsvorsteher Schüler den Abend, um einen Blick auf die Themen zu werfen, die die Ortschaft in Zukunft beschäftigen werden. Beispiel Stadtentwicklung: Allein im Gewerbepark »Basic« werden nach seinen Angaben in den nächsten zwei Jahren über 400 neue Jobs geschaffen von Firmen, die sich dort ansiedeln werden. Doch die fragten auch, wo diese Mitarbeiter wohnen können. Ob es da ausreiche, vor allem auf Innenentwicklung zu setzen? Auch forderte er, dafür zu sorgen, dass Investoren von auswärts den Einheimischen nicht die Bauplätze vor der Nase wegschnappten, und die Vergaberichtlinien entsprechend zu ändern.
Weiteres Thema: die Entwicklung der Schulen und Kindergärten. Der neue Kindergarten St. Agnes in Marlen ist laut Schüler schon wieder ausgebucht. »Das hätten wir vor einem Jahr nicht glauben können.« Nun gelte es vor allem, die Grundschule Marlen weiter zu stabilisieren. Nicht wenigen Eltern aus Marlen ist die Grundschule Goldscheuer attraktiver, weil sie – anders als Marlen – eine teilgebundene Ganztags-Grundschule ist. Schüler setzt denn auch auf die Schulkindbetreuung, die derzeit provisorisch im Vereinsraum der Mehrzweckhalle Marlen untergebracht ist und die künftig im Altbau des Kindergartens stattfinden soll. Und er äußerte die Hoffnung, dass beim Schulsanierungsprogramm auch die Schulen im Kehler Süden angemessen berücksichtigt werden.
Viel Lob zollte Schüler der Vereinsförderung in Kehl. Erfreulich sei nicht zuletzt, dass die Stadt sich bereit erklärt habe, die gestiegenen Kosten, die die Vereine für Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen zu tragen haben, zu 75 Prozent zu bezuschussen.
Im zweiten Teil des Abends stellte sich Laura Sigg vor, die 2005 die Iris-Apotheke in Marlen übernommen hatte und seitdem ihr »Apotheken-Imperium« mit Standorten in Freistett, Rheinbischofsheim und seit kurzem auch in Kehl kontinuierlich erweitert hat. Außerdem präsentierten sich die Sportfreunde Goldscheuer, die in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen feiern werden und deren Tauzieher, die im vergangenen Jahr den WM-Titel in der Leichtgewichts-Klasse holten, das sportliche Aushängeschild der Dreiergemeinde sind.
Geehrte Bürger
Folgende Bürger wurden für ehrenamtliches Engagement geehrt:
◼ Michael Ritt und Margit Braun: Beide sind seit über 40 Jahren im Musikverein »Rheinlust« Goldscheuer aktiv. Margit Braun gehört außerdem seit 30 Jahren dem Vorstand an – von 1988 bis 1996 als Chorführerin und seitdem als Beisitzerin für die Aktiven.
◼Bernd Glück: Einer der Stützen der Narrenzunft »Krutblättsche«. Seit 1982 ist er aktives Mitglied, außerdem seit über 25 Jahren im Vorstand als Schatzmeister und stellvertretender Zunftmeister.
◼ Kurt Higel: Seit über 50 Jahren im Schützenverein Goldscheuer aktiv.
Auch Karl-Heinz Kappler und Helmut Walter Higel sind seit 50 Jahren im Schützenverein aktiv. Sie konnten die Ehrung jedoch nicht persönlich entgegennehmen.