Goldscheuerer Räte hoffen auf Badesaison am Naturbad
Demnächst steht eine Beprobung des Wassers in der Badestelle Goldscheuer an. Von den Ergebnissen dürfte abhängen, ob ein Badebetrieb in diesem Jahr wieder möglich ist.
Bekanntlich hatte die Stadt Kehl im Mai 2018 auf Weisung des Gesundheitsamtes ein Badeverbot erlassen, nachdem Messungen eine hohe Belastung des Wassers mit Coli-Bakterien und Enterokokken ergeben hatte. Mehrere Anläufe, eine Aufhebung des Badeverbots zu erreichen, sind seitdem gescheitert.
Sand ist ausgetauscht
Wie Ortsvorsteher Richard Schüler am Dienstag im Ortschaftsrat berichtete, sind die Vorbereitungsarbeiten für die Badesaison inzwischen abgeschlossen. Dabei wurde der verunreinigte Sand abgefahren und neuer Sand angeliefert und eingeebnet; außerdem wurden die Randbereiche gemäht und das Mähgut sowie Schwemmsel in Zu- und Ablauf des Badebereichs entfernt und abtransportiert. Auch wurde die Abgrenzung des Nichtschwimmerbereichs erneuert.
Gänse sind wieder da
Gespannt darf man sein, wie sich die bakteriologische Situation darstellt. Denn inzwischen brütet ein Schwanenpaar im nahen Altwasser. Dort hielten sich auch vier Nil- und zwei Kanadagans-Paare auf – doch die sind von den Schwänen vertrieben worden und halten sich nun in der Nähe der Badestelle auf. Es waren nicht zuletzt die Ausscheidungen der Wasservögel, die von Experten als Verursacher der Verunreinigung des Wassers mit Bakterien ausgemacht worden waren. Ob sie inzwischen dort auch brüten weiß man noch nicht – da sollen die hiesigen Jagdpächter ein Auge drauf haben.
Falkner hat nichts gebracht
Doch es seien weitere Anstrengungen notwendig, so Schüler. Dabei hat man auch versucht, die Vögel mit Hilfe eines Falkners zu vertreiben. Die Ergebnisse indes sind ernüchternd. Die Nilgänse seien zwar zunächst aufgeflogen, doch zurückgekehrt, nachdem der Falkner nicht mehr da war. Und die Kanadagänse hätten sich gar nicht beeindrucken lassen.
Fangnetze an der „Wasserkante“
Nun sollen auf einer Länge von etwa 100 Metern Fangnetze aufgebaut werden. Diese sind etwa 1,10 Meter hoch und werden direkt an der „Wasserkante“ aufgestellt. Sie sollen verhindern, dass die Vögel ins Wasser laufen. Außerdem will man das Gras auf den Liegewiesen etwas höher stehen lassen – das mögen die Gänse nicht so gerne. Diese Maßnahmen seien auch mit der zuständigen Fachabteilung im Kehler Rathaus abgestimmt, so Schüler.
Mit all dem hofft man, das Naturbad für die Gänse unattraktiv machen zu können, sodass sie sich andere Plätze suchen. Mit Beginn der Badesaison sollen die Netze dann abgebaut werden – wenn es denn eine gibt. Das wiederum dürfte von den Ergebnissen der Beprobung abhängen, die demnächst anstehen.