Familie Boeker stellte ihr Hilfsprojekt in Peru vor
Zum zehnten Mal fand am Sonntag der Abendgottesdienst »Gospeltime« in der Kehler Johanneskirche statt. Dabei stellte die Arztfamilie Boeker ihr Hilfsprojekt in Peru vor.
»Wenn aus dem Glauben keine Taten folgen, ist er tot und nutzlos«, lautete das provokante Thema in der »Gospeltime«. Pastor Michael Hamel von der Freien Evangelischen Gemeinde Kehl verdeutlichte am Text aus dem Jakobusbrief, wie christlicher Glauben gelebt werden kann. »Du bist für gerechte Löhne? Dann zeig’ doch mal, welche Kaffeesorte du trinkst. Du bist ein Christ? Dann zeig’ doch mal! Nichts schreit lauter als die Tat«, appellierte der Pastor an die Gemeinde.
Vorbildliche Christen in diesem Sinne sind Miriam und Tim Boeker. Als Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Unfallchirurgie und Orthopädie werden die beiden mit ihren Kindern für vier Jahre nach Peru gehen, um dort freiwillig und unentgeltlich in dem Hospital »Diospi Suyana« (Wir vertrauen auf Gott) zu arbeiten. Das Krankenhaus ist ein rein durch Spenden finanziertes Projekt für die Quechua-Indianer in den peruanischen Anden. Die Inka-Nachkommen gehören zu den Ärmsten der Armen. »Wir sind eigentlich stockdeutsch, aber Gott hat an unseren Herzen gearbeitet«, erklärte Miriam Boeker auf die Frage von Clemens Bruder nach der Motivation der beiden Ärzte.
In dem Hospital werden auch Einheimische gegen einen geringen Lohn beschäftigt, die ausländischen Ärzte arbeiten alle unentgeltlich. Das ganze Projekt basiert auf Spenden und Unterstützung aus der reicheren Welt, wie Miriam Boeker verdeutlichte.
Im September fliegt die Familie nach Peru, wo sie dann zunächst für sechs Monate die Sprache lernen wird, um danach für dreieinhalb Jahre in Diospi Suyana mitzuarbeiten. Die Kinder werden in dieser Zeit die örtliche Grundschule und den Kindergarten besuchen. »Dieser gelebte christliche Glaube verbunden mit medizinischer Professionalität hat uns überzeugt«, so Miriam Boeker. Für ihre Zeit in Peru bat die Familie um Unterstützung in Form von Geldspenden, Gebeten und »Fresspaketen« mit Nutella und anderen Köstlichkeiten.
Stimmgewaltiger Chor
Auch Musik ist eine Form von gelebtem Glauben: Der Gospelchor der evangelischen Kirchengemeinde »Jo’s Voice« schaffte es wieder mal, die biblische Botschaft mit Freude zu verbreiten. Unter Leitung von Friedhelm Matter beeindruckte der Chor mit seiner Stimmgewalt und einem mitreißenden Repertoire. »Wir feiern heute nicht nur den zehnten Gospeltime-Gottesdienst, sondern auch 20 Jahre Jo’s Voice«, freute sich Matter. Zu diesem Jubiläum wird es im Oktober noch einen großen Gospelworkshop geben. »Glaube ist sichtbar in unseren Taten. Ein aktiver Glaube setzt Menschen auch in ganz alltäglichen Situationen in Bewegung«, schloss Pastor Hamel seine Predigt ab.