Große Projekte auf den Weg gebracht
Die traditionsgemäß am Silvestertag stattfindende Bürgerversammlung in der Bodersweierer Mehrzweckhalle brachte viele Themen aufs Tapet, die den Ort beschäftigen.
Ortsvorsteher Manfred Kropp konnte sich über viele Zuhörer freuen. Die Halle war fast komplett besetzt.
Die Bürgerversammlung wurde vom Männerchor und dem Musikverein Bodersweier musikalisch umrahmt.
Die Einwohnerzahl zum Jahresende betrug 1981, das sind zehn Personen weniger als 2018. Es gab zehn Eheschließungen, acht weibliche und elf männliche Geburten, aber leider auch 30 Todesfälle.
Der Jahresrückblick begann mit den Kommunalwahlen. Neu im Ortschaftsrat sind Silke Friedrich, Markus Mors, Daniel Marz und Christian Schick. Manfred Kropp dankte allen, die sich zur Wahl gestellt hatten. Gewählt oder nicht gewählt, ihre Kandidatur verdiene Respekt und Anerkennung.
Verabschiedet wurde nach 21 Jahren Feldhüter Erwin Ross, für dessen Nachfolger Markus Kirchhofer gewählt wurde.
Fehlende Bebauungspläne
In seinem Jahresrückblick erwähnte Manfred Kropp die Problematik der Nachverdichtung – Baulücken, größere Grundstücke oder der Abriss von Häusern lockten Investoren an, die dort Mehrfamilienhäuser errichten wollen. Schwierig sei, dass innerorts meist kein Bebauungsplan vorliege, der die Geschosszahl, die Höhe der baulichen Anlage und die Anzahl der Wohneinheiten regele, so Kropp. Der Ortschaftsrat versuche aber, wo es möglich ist, Einfluss zu nehmen.
Im Baugebiet „Pfaffeneger West“ erwies sich die Erschließung aufgrund des hohen Grundwasserstands als schwierig. Hier wurde erstmals in großem Maße die Technik mit Flüssigboden angewandt.
Dem Aushubmaterial wird eine Verdichtungsrezeptur beigemischt und dieser dann wieder an derselben Stelle eingebracht – ein größerer Aufwand, der aber Ressourcen spart. Zudem muss der Aushub nicht zur Deponie gebracht werden.
Ein Lichtblick für die Anwohner sei, dass die Steinertsau-Straße fast fertig und hoffentlich Ende Januar wieder befahrbar ist.
Die Rohbauarbeiten beim Kindergarten wurden vergeben, Baubeginn soll noch in diesem Monat sein.
Allerdings wird der Kindergarten nur fünfgruppig gebaut, obwohl sich jetzt schon ein Bedarf für einen sechsgruppigen Kindergarten abzeichnet. Dabei könne man den als Bewegungsraum vorgesehenen Raum ohne großen Aufwand in einen sechsten Gruppenraum umbauen, was aber bei der Bauabteilung kein Gehör fand, so Kropp.
Die Kosten belaufen sich auf 3,35 Millionen Euro. Kropp bezweifelte, dass das ausreicht.
Endlich grünes Licht gab es 2019 für den Bau des Feuerwehrgerätehauses für den Ausrückbereich 3.
Neun Jahre sind seit dem ersten Antrag vergangen. 2015 nahm man die Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro zur Kenntnis. Heute belaufen sich die Kosten auf 3,65 Millionen Euro – mit einem fünften Garagenstellplatz, einem barrierefreien Zugang zum Veranstaltungsraum und einem Passivhaus-Standard.
Das Stadtbus-Liniennetz wurde optimiert, es gibt nun auch eine Haltestelle an der alten Mühle, Nähe Senioren-Residenz, Einkaufsmarkt und Arzt.
Das Jahr 2020 wird eine halbseitige Sperrung der Rastatter Straße bringen, da die Wasserleitung auf der gesamten Länge erneuert wird. Vorgesehener Baubeginn ist April 2020. Die Sperrung wird etwa ein Jahr dauern.
Da ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr genehmigt werden, wäre es sinnvoll, auch Erdgasleitungen zu verlegen, allerdings nur, wenn genügend Bedarf besteht. Die Anwohner werden diesbezüglich angeschrieben. Die Baukosten werden etwa 1,1 Millionen Euro betragen.
Schulkindbetreuung
Für die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder wäre ein Standort in Bodersweier vonnöten, so Kropp.
In Auenheim werden derzeit 44 Kinder betreut, womit die Kapazität fast ausgereizt ist. 34 Kinder sind aus Auenheim und zehn aus Bodersweier, Leutesheim und Zierolshofen. Die Kinder müssen nach Betreuungsende abgeholt werden.
Die Zahlen zeigten, dass eine solche Einrichtung angenommen werde, wenn sie vor Ort ist, weshalb ein Standort in Bodersweier wichtig wäre. Dies richte sich nicht gegen die Qualität der Arbeit, die in Auenheim geleistet wird, betonte Ortsvorsteher Manfred Kropp.
Als Lösung könnte sich der zweigeschossige Schultrakt anbieten, wenn der Kindergarten umgezogen ist.
In der Aussprache kam die Frage auf, ob es möglich sei, auf den Fahrbahnen Fahrrad-Sicherheitsstreifen einzurichten.
Auch wäre es hilfreich, wenn auf der Straße zwischen Bodersweier und Kork ein Mittelstreifen wäre, was besonders bei Nebel für mehr Sicherheit sorgen würde.
Zudem kam die Anregung, ob der alte Kindergarten nicht für Vereinsräume genutzt werden könnte.
Er sehe im Dialog eine gute Möglichkeit, das Beste aus den Dingen zu machen, sagte OB Toni Vetrano in seinem Grußwort. Er sprach die Punkte Radwege, Digitalisierung, demografischer Wandel, Pflege, Medizin, Lehrer und die Kleinkindbetreuung an. Man werde viel Personal benötigen, um all diese Dinge zu meistern, sagte er.
Andreas Hopp, stellvertretender Ortsvorsteher, forderte für die Zukunft, dass Bauvorhaben nicht über sieben bis neun Jahre in die Länge gezogen werden und versprach, sich künftig mehr Gehör im Gemeinderat verschaffen zu wollen.
Ehrungen
Im Anschluss wurden zahlreiche Bürger geehrt: Für das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Bronze erhielt Luis Fischer eine Anerkennung von der Ortsverwaltung.
Dieter Ismer sollte für die Feuerwehr Bodersweier vom Innenministerium mit weiteren 40 Personen als „ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet werden. Da er am offiziellen Termin nicht teilnehmen konnte, wurde die Ehrung nachgereicht.
Das Kinderferien-Programm 2019 wurde von Emilie Litzinger, Caroline Hauß, Lara Stein und Naomi und Jutta Armbruster betreut. Sie erhielten wie Stefan Braunstein, der die Bodersweierer Homepage betreut. eine Anerkennung der Ortsverwaltung.