Grundschüler gehen entspannt mit der Maskenpflicht um

Die Grundschulkinder sind einfach froh, wieder mit anderen Kindern zusammensein zu dürfen – ob mit oder ohne Maske. ©Nina Saam
„So neu ist die Maske ja für die Kinder nicht“, sagt Sina Wohlfarth, Schulleiterin der Grundschule Kork. Schließlich müssen Kinder ab sechs Jahren schon seit geraumer Zeit beispielsweise beim Einkaufen oder im Bus eine Maske tragen.
Auch habe es an ihrer Schule schon vorher Kinder gegeben, die freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz angezogen haben, da im Schulgebäude gerade umfangreiche Bauarbeiten stattfinden. Dass sie sich gegen die Maske sträuben, hat Sina Wohlfarth daher noch nicht erlebt – wohl aber einige Eltern, was es für die Kinder nicht leichter mache.
Das sei wie beim Zahnarzt, so die Korker Schulleiterin, die selbst eine Tochter in der dritten Klasse hat: „Wenn ich zeige, dass ich Angst habe, dann wird sich auch mein Kind nicht mit Wonne auf den Zahnarztstuhl setzen.“ Ihre Tochter trage die Maske „mit Fassung“, sagt sie: „Sie ist vor allem glücklich, dass sie ihre Freunde wiedersehen darf.“
Imogen Remmert, Leiterin der Falkenhausenschule, bestätigt, dass weniger die Kinder als manche Eltern Probleme mit der Maske haben. Der überwiegende Teil der Elternschaft begrüße aber die Einführung der Maskenpflicht. „Die Frage ist doch, was wir erreichen wollen“, sagt sie. „Die meisten Eltern sind wie wir Lehrkräfte dafür, alles zu tun, damit die Schulen offenbleiben können.“
Sie habe sich gewundert, dass es mit der Maskenpflicht in Grundschulen so lange gedauert habe, schließlich sei das in vielen Ländern schon längst Usus: „Man kann einfach nicht behaupten, Schulen spielen keine Rolle“, so die Schulleiterin.
An der Falkenhausenschule hat es schon einige Corona-Fälle gegeben – mit den entsprechenden Folgen: Vor Weihnachten mussten mehrere Klassen zuhause bleiben, einen Schüler hatte es schon im Sommer ganz schlimm erwischt. Die Schulkind-Betreuung musste ebenfalls tagelang schließen.
Dabei hat die Schulleitung schon im letzten Sommer, als der Präsenzunterricht nach dem ersten Lockdown wieder anlief, Kinder-Masken angeschafft und die Schüler gebeten, den Mund-Nasen-Schutz anzuziehen, wenn sie nach vorne an das Pult kommen. Auch die Lehrkräfte trugen schon vorher FFP2-Masken, als es noch nicht verpflichtend war. „Das ist sicher ein Vorteil, dass die Kinder das bei uns schon gewohnt waren“, so Remmert.
Auch an der Sundheimer Grundschule wird die Maske größtenteils akzeptiert. „Ein paar Eltern haben sich schon Gedanken gemacht, ob sie ihr Kind dann zuhause lassen“, sagt Schulleiterin Anja Weinacker. „Es steht ihnen ja frei, der Präsenzunterricht ist schließlich nicht verpflichtend.“
Sie lässt in den Klassenzimmern die Fenster offen, wer mal nach Luft schnappen möchte, darf ans Fenster gehen und die Maske kurz abnehmen. Auch trinken und Bonbon lutschen sei im Unterricht erlaubt, falls der Mund zu trocken wird.
In den Pausenhöfen dürfen an allen Schulen die Masken abgenommen werden, wenn der Abstand eingehalten wird – auch wenn das manchmal schwierig zu kontrollieren ist. „Wenn sie zu sechst auf dem Klettergerüst sitzen, müssen sie schon die Masken aufziehen“, so Imogen Remmert.
Wichtig sei, dass es den Kindern gutgehe, betont Sina Wohlfarth. Auch sie sei manchmal genervt von der Maske und der Tatsache, dass die Schulen oft erst aus der Presse erfahren, was ab nächster Woche Sache ist. Anmerken lasse sie sich das aber nicht: „In der Schule bin ich keine Privatperson“, sagt sie.
Was sie aber nach einem Jahr der Pandemie wundert, ist, dass manche Eltern immer noch meinen, dass die Schule oder die Lehrer die Maskenpflicht angeordnet hätten. „So langsam müsste man doch wissen, wer das Sagen hat.“