Kehl

Grüne nominieren Kandidaten für Gemeinderat

Redaktion
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10. February 2024
Kehler Grünen für den Gemeinderat nominiert (vorne von links): Maria Bencze, Hardy Rose, Birgit Bohsung, Lara Jauch, Helga Schmidt, Antonia Reinschild, Manfred Grimm, Oliver Heimer, Annett Jehmlich und Philipp Boetzelen sowie (hinten von links): Dr. Stefan Woltersdorff, Nikolai Prokob, Andreas Fröhlich, Gabriele Dasch, Torsten Hackländer, Jürgen Mohrbacher, Norbert Hense, Dr. Gabriele Fröhlich, Heike Seewald, Waldemar Romanow, Antje Tennstedt-Saindrenan, Bruno Reinbold und Daniel Biallas.

Kehler Grünen für den Gemeinderat nominiert (vorne von links): Maria Bencze, Hardy Rose, Birgit Bohsung, Lara Jauch, Helga Schmidt, Antonia Reinschild, Manfred Grimm, Oliver Heimer, Annett Jehmlich und Philipp Boetzelen sowie (hinten von links): Dr. Stefan Woltersdorff, Nikolai Prokob, Andreas Fröhlich, Gabriele Dasch, Torsten Hackländer, Jürgen Mohrbacher, Norbert Hense, Dr. Gabriele Fröhlich, Heike Seewald, Waldemar Romanow, Antje Tennstedt-Saindrenan, Bruno Reinbold und Daniel Biallas. ©OV Kehl Bündnis90/Die Grünen

Am Montag nominierten die Kehler Grünen ihre Kandidierenden für den Kehler Gemeinderat. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni treten sie mit einer vielfältigen Liste an.

Kehl (red/wun). Vor zwei Wochen hatten sie bereits ihre Kandidaten für den Kreistag gewählt, nun folgten die Nominierungen für den Gemeinderat. Es herrschte reges Interesse, so die beiden Vorsitzenden des Ortsverbands: „Wir können in unserem Wahlvorschlag nicht nur alle 26 Plätze paritätisch mit Frauen und Männern besetzen – wir können sogar noch drei Ersatzpersonen nominieren“, so Nicole Stirnberg in einer Pressemitteilung der Kehler Grünen. „Außerdem sind Menschen allen Alters aus fast der gesamten Stadtgemeinde und mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund auf unserer Liste versammelt“, führte Andreas Fröhlich weiter aus.

Zur Spitzenkandidatin wurde die 18-jährige Lara Jauch aus der Kernstadt gewählt. Sie übt bereits seit mehreren Jahren in der Grünen Jugend sowie dem grünen Orts- und Kreisverband politische Ämter aus und ist auch frauenpolitisch aktiv. Seit Dezember ist sie zudem Vorsitzende des Rings politischer Jugend, dem Zusammenschluss der Jungen Union, Grünen Jugend, Jusos, Links Jugend und Jungen Liberalen in der Ortenau.

„Ich stelle mich für den Gemeinderat auf, weil ich mich dort nicht repräsentiert fühle. Der hohe Altersdurchschnitt und der Mangel an Frauen motiviert mich, zu kandidieren“, erklärte sie. Derzeit absolviert sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur und will anschließend an der Hochschule Kehl Verwaltungswissenschaft studieren. „Ich lebe gern in Kehl und möchte meinen Teil für ein schöneres und nachhaltigeres Stadtbild beitragen“, sagte sie.

Nicht repräsentiert

Auch Norbert Hense, der auf Platz 2 der Liste gewählt wurde und dem Gemeinderat seit 2019 angehört, sieht die Breite der Gesellschaft in dem Gremium nicht repräsentiert: „Mit fast 34 Jahren bin ich dort der zweitjüngste. Kommunalpolitik macht Spaß! Vor Ort kann man etwas bewirken – unsere Ideen sind umsetzbar und sie gewinnen Unterstützung – das zeigen zum Beispiel die gerade eingeweihten Mobilitätsstationen!“ Der Bodersweierer ist Mitarbeiter des Landtagsabgeordneten Bernd Mettenleiter und stellvertretender Vorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF).

Energiewende wichtig

Auf Platz 3 kandidiert die pensionierte Gymnasiallehrerin Helga Schmidt, ebenfalls Stadträtin seit 2019. „Ich kam beruflich aus einem ganz anderen Bereich und musste mich in die vielen komplexen Themen einer Kommunalverwaltung erst einarbeiten“, erklärte sie. „Meine Motivation war schon damals der sehr niedrige Frauenanteil im Gemeinderat und der Wunsch, wichtige grüne Themen wie die Energiewende in Kehl voranzubringen“.

Seit Beginn des Repair-Cafés in Kehl ist sie dort ehrenamtlich dabei, weil ihr der Gedanke der Nachhaltigkeit an der Basis sehr wichtig sei. Außerdem ist sie im Vorstand der Bürger-Energie-Genossenschaft Kehl und Mitglied des Gemeindeteams St. Maria.

Der 45-jährige Waldemar Romanow, ein Einwohner der Kernstadt wie Schmidt, wird als Kandidat auf Platz 4 antreten. „Ich bin vor einem Jahr den Grünen beigetreten, um meinen beiden kleinen Töchtern eine sichere Zukunft zu ermöglichen“, sagte er. Die besorgniserregende Entwicklung habe ihn dazu motiviert, nicht nur tatenlos zuzusehen – er wolle aktiv etwas unternehmen und seiner Gemeinde, in der er seit ungefähr 30 Jahren lebe, etwas zurückgeben.

„Geboren wurde ich in Estland, habe jedoch den Großteil meines Lebens in Deutschland verbracht. Nach einer handwerklichen Ausbildung und dem Grundwehrdienst habe ich neben meiner beruflichen Tätigkeit die Fachhochschulreife über den zweiten Bildungsweg erworben und in Offenburg Wirtschaftsinformatik studiert.“ Nun arbeitet er als Projektmanager für neue Mobilitätslösungen bei einem Verkehrsunternehmen und möchte im Gemeinderat vor allem die Themen Schule, Kindergärten und ÖPNV voranbringen.

Auf Platz 5 wurde eine Auenheimerin gewählt, die 19-jährigen Antonia Reinschild. Sie hat vergangenes Jahr ihr Abitur abgelegt und sich nach erfolgreich absolviertem Medizinertest nun um einen Studienplatz in Humanmedizin beworben. Sie engagiert sich in der Grünen Jugend und der überparteilichen Kehler Frauen AG. „Meine Großmutter Elke Reinemer, früher Elke Schrade, war die erste grüne Stadträtin in Kehl. So bin ich schon früh mit Kommunalpolitik in Berührung gekommen und habe grüne Grundwerte kennengelernt“, erklärte sie.

Auch auf den weiteren Listenplätzen finden sich neben bekannten Kehler Namen einige in der Kommunalpolitik neue Gesichter. Torsten Hackländer aus der Kernstadt (Listenplatz 6), von Beruf Industriekaufmann, wurde von einem Kollegen angeworben, der in seinem Ort für die SPD kandidiert. „Ich finde es schlimm, was gerade drum herum passiert. Deshalb habe ich beschlossen, mich aktiv einzubringen.“

Auch weitere Anwesende begründeten ihre Kandidatur mit der aktuellen politischen Situation. „Ich ertrage es nicht mehr, untätig zu sein“ und „ich bin sehr beunruhigt über das, was in Deutschland passiert“, wurde geäußert.

„Unsere Liste bildet einen guten Querschnitt durch Kehl ab“, freute sich Nicole Stirnberg, „Wir wünschen uns für unsere nächste Fraktion eine gute Mischung aus Kontinuität und Aufbruch.“ Von den bisherigen fünf Stadträten der Grünen traten Wolfgang Maelger, Reiner Monschau und Sybille Hetzel nicht mehr an. Stirnberg und ihr Co-Vorsitzender Andreas Fröhlich bedankten sich bei diesen für ihre „teils sehr, sehr langjährige Arbeit und ihren Einsatz für grüne Themen im Gemeinderat“. Bei Wolfgang Maelger waren es vierzig Jahre, Reiner Monschau gehörte der grünen Fraktion zehn und Sybille Hetzel fünf Jahre an.

„Zukunft ist grün“

Stirnberg selbst kandidiert diesmal auf Platz 7, nachdem sie den Einzug in den Gemeinderat 2019 um Haaresbreite verpasst hatte. Die 47-jährige Mutter von zwei Kindern arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin und bringt seit einem Jahr in einem Integrationskurs vor allem ukrainischen Flüchtlingen die deutsche Sprache bei.

Darüber hinaus koordiniert sie die Aktivitäten der AG Blühendes Kehl. „Die Zukunft ist grün und wir freuen uns auf den Austausch mit den Kehler Bürgerinnen und Bürgern im kommenden Wahlkampf!“, erklärte sie.

Info

Grüne Liste für den Gemeinderat

  • Alle Kandidaten der Kehler Grünen:
    1. Lara Jauch
    2. Norbert Hense
    3. Helga Schmidt
    4. Waldemar Romanow
    5. Antonia Reinschild
    6. Torsten Hackländer
    7. Nicole Stirnberg
    8. Philipp Boetzelen
    9. Birgit Bohsung
    10. Andreas Fröhlich
    11. Heike Seewald
    12. Hardy Rose
    13. Antje Tennstedt-Saindrenan
    14. Jürgen Mohrbacher
    15. Maria Bencze
    16. Dr. Stefan Woltersdorff
    17. Dr. Gabriele Fröhlich
    18. Oliver Heimer
    19. Gabriele Dasch
    20. Stefan Weinhold
    21. Emilie Stein
    22. Bruno Reinbold
    23. Annett Jehmlich
    24. Daniel Biallas
    25. Sylvia Werkner-Harter
    26. Nikolai Prokob
  • Ersatzkandidaten:
    27. Juliette Lelieur
    28. Manfred Grimm
    29. Verena Roth

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