Hanauer Owe am Freitag in Sand
Originale und Originelles aus dem links- und rechtsrheinischen Hanauerland versprechen die Macher des Hanauer Owe, zu dem die Willstätter Kulturtage am Freitagabend in die Sander Halle einladen.
Es ist angerichtet. Die Sander Halle ist geziert, der Max, den die fleißigen Bewirtungsbienchen des SC Sand neben einem Vesperteller und Hanauer Tapas auftischen wollen, wird stramm werden, und die Spielgemeinschaft der Musikvereine Sand und Sundheim spielen in der Pause gegen 21 Uhr für etwa 20 Minuten in Hanauer Tracht auf. Mit dem Hanauer Owe präsentiert die Gemeinde Willstätt im Rahmen der Willstätter Kulturtage den Startschuss zum HanauerlandMarkt, der jetzt am Wochenende, also am Samstag und am verkaufsoffenen Sonntag in Kehl stattfinden wird.
Dorfsänger aus Odelshofen
»Horch, was kommt von draußen rein?« Es sind die Dorfsänger Odelshofen, die nach einem visuellen Rundgang durch unser Hanauerland ihre Verbundenheit zur heimischen Scholle besingen. Leonie Kruß, die junge, hübsche, kappenbeschlupfte Moderatorin wird danach das Video »Sellemols« ankündigen, in dem alte Fotos die schweren, aber auch beschwingten, längst vergangenen Hanauerländer Zeiten vor Augen führen. Es darf sich erinnert werden. »De Moler und de Schniider« aus Diersche fragen singend »Weisch noch, Karle, domols?« und singen vom Moscht, den ma dort uff de Staffel getrunke het.
Hanauer Handwerk
Gefilmte Reminiszenzen ans Hanauer Handwerk – vom Fischer-Louis, dem letzten Schuhmacher in Bodersweier über den Willstätter Barbier der 60er Jahre bis zum Flädele-Suppe essenden Schlenze-Walter machen Appetit auf »wissi Ruewe«, die –vom Moscherosch-Trio besunge – »De Schufelhans un d‘Ruewemei« uff em Acker stehle.
Entenköpfer
Waltraud Stahl erzählt nach einem kurzen Video voller »Kirchkappe«, wie ma sellemols auch zum Kappeschlupf gesagt hatte, wie eben der gebunden wurde. Nach einer kurzen Fahrt mit dem »Enteköpfer« packt Thomas Kohler vom Modellbauclub Lichtenau sein pralles Wissen über die Mittelbadische Eisenbahngesellschaft aus und erzählt, bis wann der »Enteköpfer« durch das Hanauerland geschnaubt ist.
Tabak-Experte
»De Duwak isch min Läwe« ein filmischer Blick zurück in die Hanauer Duwakschöpfe, dann einer, der noch weiß, was Sandblätter sind: Claus Nückles kennt sich bestens aus und berichtet von jenen Zeiten, als aus Grumpen Stumpen wurden und die nicht nur im »Enteköpfer« gequalmt hatten. Aus der alten europäischen Landsorte »Badischer Geudertheimer« wird heute die »Ortenau-Zigarre«. Nach Nückles »zinkt« und singt es: Philipp Zink besingt »e Lewwerworschtbrot«, und Silke Zink wird sich mit Elke Birmele Gedanken über den mutmaßlichen Abgang ihres Bürgermeisters machen. Kein Wunder, dass danach der gute alte Moscherosch erscheint und vor der angedachten Pause singend vom Verlust des gräflichen Waldes ob des Grafens riesigen Durstes berichtet.
Den Saal zum Kochen bringen
Nach der Pause ein intensiver Blick über den Rhein: Im »Pays de Hanau«, wo übrigens auch heute noch Tabak angepflanzt wird, waren die Hanauer-Owe-Macher mit der Kamera unterwegs. Eric Constans, elsässischer Hanauerlaänder, weiß bestens Bescheid über die Hanauer Schwester im Elsass..
De Kau-Boy
Dede Flick aus Obersoultzbach, just 80 gewordener elsässischer Kau-Boy, wird den Saal dann bestimmt mit seinem Gewirztraminer-Blues zum Kochen bringen, und nach einem kleinen filmischen Rundgang durch den Hanauerland-Markt 2017 wird Nicole Thüm erzählen, was die Besucher alles am kommenden Wochenende dort in Kehl erwartet. Los geht der Hanauer Owe am Freitag um 20 Uhr, Saalöffnung ist um 19 Uhr und Karten zu 10 Euro gibt es noch an der Abendkasse.