Handball-WM: Wie Vereine aus Kehl und Willstätt mitfiebern
Wenn am Donnerstag die Handball-WM in Deutschland und Dänemark eröffnet wird, fiebert auch die Handball-Region Ortenau mit. Und nicht wenige Kehler und Willstätter hoffen auf eine Euphorie wie beim Titelgewinn 2007.
Noch heute schwärmen Handballer und Handball-Fans vom Wintermärchen anno 2007: Der deutsche WM-Titel vor zwölf Jahren hat der Sportart einen kurzzeitigen Boom beschert.
Handballerinnen aus der Region fiebern mit
Darauf hofft auch das Frauenteam der SG Willstätt-Auenheim, das sich am Donnerstagabend trifft, um in Auenheim beim ersten Spiel der deutschen Nationalmannschaft mitzufiebern. Der Erwartungsdruck sei ordentlich, sagt Spielführerin Mara Schwing stellvertretend für ihr Team. Die deutsche Mannschaft werde an ihren Erfolgen von 2007 und 2016 (EM-Titel) gemessen. Andererseits könne vor heimischen Publikum der berühmte »Funke« überspringen.
Finaleinzug erhofft
Die Handballerinnen erwarten vom National-Team eine Platzierung unter den Top 3, im Idealfall den Einzug ins Finale: »Dadurch werden wir überall ein Bombenstimmung vorfinden, die dann hoffentlich auch auf die Nicht-Handballer überschwappt«, so Mara Schwing. »Der Titel 2007 hat einen Boom im Nachwuchsbereich ausgelöst«, sagt sie. »Hoffen wir, dass es bei dieser WM ähnlich wird.«
Das meint Rudi Fritsch (TV Willstätt)
»Ich glaube und hoffe es sehr, dass diese Heim-WM uns einen kräftigen Schub gibt«, meint auch Rudi Fritsch, sportlicher Leiter beim Drittligisten TV Willstätt. Voraussetzung dafür ist natürlich der sportliche Erfolg. Hier hält Fritsch allerdings den Ball flach: »Meine Erwartungen an die Nationalmannschaft sind nicht zu hoch. Auf entscheidenden Positionen sind wir nicht so gut besetzt wie zum Beispiel Frankreich oder Spanien«, sagt er. Das Nationalteam könne jedoch – das habe auch die WM 2007 gezeigt – mit der Unterstützung und Begeisterung der Fans über sich hinauswachsen. Und dann »wollen wir beim TV Willstätt und bei der HSG Hanauerland diesen positiven Effekt mitnehmen, um die Kinder und Jugendlichen für den Handballsport zu begeistern«.
Die Meinung der KT-Handballer
KT-Handballer Björn Vahlenkamp hält Auftaktsiege gegen Korea und Brasilien für wichtig. »In der Hauptrunde ist dann alles offen. Der Heimvorteil sollte die Mannschaft nach vorne treiben. Das Halbfinale ist auf jeden Fall möglich«, glaubt er. Dies könnte, ergänzt Teamkollege Marco Heitz, einen »kleinen Boom« in Deutschland auslösen, »aber lediglich unter uns Handballern. Das große Interesse bleibt aus«, meint er.
KT-Handballer Jonas Dübon sieht derzeit in der Weltspitze keine klare Nummer eins. Dies – und die Unterstützung durch die Fans – könnte »ein entscheidender Vorteil sein«.