Harmonika-Konzert in Kirche St. Maria
Zu einer Reise auf die grüne Insel lud der Hanauer Harmonika-Club HHC am Sonntag in der St. Maria Kirche in Kehl ein. Das Konzert mit irischen Melodien wurde gesanglich durch das Duo Rebecca & Tom bereichert.
Ein imaginäres Bild von saftigen grünen Weiden mit friedlich grasenden Kühen erzeugten bereits die ersten Klänge von »Irish Dream«, mit dem der HHC unter Leitung von Rudolf Kimmig sein irisches Konzert begann. Harmonisch und friedlich ging es weiter mit einem irischen Segen, den Ulrike Martin vorlas, bevor sie mit einer kleinen Landschaftsmalerei auf das nächste Stück »Kilkenny Rhapsody« überleitete, bei dem die Musiker mit ihren Akkordeons täuschend echte Dudelsackklänge zum Besten gaben. In der dreiteiligen »Tiny Celtic Symphonie« zeigte das Orchester auf beeindruckende Weise, was mit einer Ziehharmonika musikalisch so alles möglich ist.
Von beschwingt bis feierlich mit lauten und leisen Tönen zog das Orchester über die grüne Insel. »Wer Irland besucht, hat es nicht leicht, sich zwischen den vielen Sehenswürdigkeiten zu entscheiden«, schwärmte Martin in ihrer Rolle als Reiseführerin durch das Konzert. »Mit den nächsten Stücken erzählen wir Ihnen musikalisch von alten, beeindruckenden Gebäuden.« Das erste war das »Irish Castle«, das schon viel erlebt und gesehen hatte. Dramatik und Spannung lag in der Musik, erinnerte an alte Spukschlösser im Nebel. Aber auch glanzvolle Feste, fröhliche Musik und Tanz hatte das alte irische Schloss erlebt. Bei »Highland Cathedral« dachte man an feierliche Zeremonien mit hochrangigen Besuchern, glanzvolle Hochzeiten und weltbewegende Feiern.
Zur Unterstützung hatte der Harmonica-Club das Duo Rebecca & Tom dabei, die einige typische irische Lieder im Gepäck hatten. Mit Fidel und Gitarre, Temperament und Gesang trugen Rebecca Peschke und Thomas Wellershaus die Stücke »Whiskey in the Jar« und »Dirty Old Town« vor. Romantisch aber ohne Happy End war die Geschichte der schönen Fischhändlerin aus dem Jahr 1863, die in »Molly Malone« besungen wurde. »Das Lied ist die heimliche Nationalhymne der Iren«, wusste Rebecca. »Man weiß nicht genau, ob die Geschichte wahr ist.« Zum Schluss brachte das Duo dann mit dem bekannten Lied von Amy Macdonald »This ist the Life« richtig Stimmung in die Kirche. Auch der HHC hatte noch eine Geschichte zu erzählen von einer alten irischen Legende – »Lord oft he Dance« aus der gleichnamigen Tanzshow von und mit dem Iren Michael Flatley.
»Tanzen ist ein wichtiges Element der irischen Musik«, ergänzte Martin. Zum Schluss des außergewöhnlichen Konzertes spielte das Orchester noch zwei sehr bekannte Stücke, »You raise me up«, was auch ein irischer Segenswunsch ist sowie das »Hallelujah« von Leonhard Cohen, gesanglich begleitet von Rebecca. Mit stehenden Ovationen bekundeten die Zuhörer und entließen den Harmonica Club nicht ohne eine Zugabe.