Kehl

Honig der Naturlandstiftung vorgestellt

Nina Saam
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23. November 2017

Imker Andreas Peschke (links) hatte im Sommer seine Bienenstöcke auf den Wildwiesen der Naturlandstiftung Baden aufgestellt. Vom Erlös des Badischen Bienenhonigs gehen zwei Euro an die Stiftung. Rechts: Marco Lasch, Vorsitzender der Naturlandstiftung Baden. ©Nina Saam

Die Naturlandstiftung Baden hat in Kooperation mit dem Kehler Imker Andreas Peschke einen Honig herausgebracht, der auf Flächen der Naturlandstiftung rund um Bodersweier entstanden ist. Dabei wurde eine befremdende Entdeckung gemacht. 

Hobbyimker Andreas Peschke, im Hauptberuf Geschäftsführer des Ates-Hotels, hat auf dem Hoteldach acht Bienenstöcke stehen – mit wachsendem Erfolg: Kürzlich hat er das Qualitätssiegel Baden-Württemberg für seinen »Stadthonig« erhalten. »Bei der Honiganalyse durch die Universität Hohenheim wurden keinerlei Rückstände, dafür aber ein buntes Pollengemisch von etwa 30 Blühpflanzen gefunden«, freut sich der Imker. Die Bienen bedienen sich in der Stadt an Obst- und Stadtbäumen, vor allem aber an blühenden Hecken und den Blumen, die in den Gärten wachsen. 

Im Frühjahr hat Andreas Peschke für den Honig der Naturlandstiftung Baden vier Bienenstöcke auf zwei Wildwiesen aufgestellt, die die Stiftung auf ehemaligen Ackerflächen angelegt hat. Eigentlich ideale Bedingungen, müsste man meinen. Doch von einer kleinen Blumenwiese werden die Bienen nicht satt. »Ich habe schon erwartet, dass der Ertrag geringer sein wird als bei meinen Stadtbienen«, sagt Andreas Peschke. »Aber dass pro Volk ein Drittel weniger Honig herauskommt, hat mich schon erstaunt.« Abgesehen von dem, was auf den Wildwiesen blühe, gebe es in der Umgebung außer ein paar Robinien und vereinzelten Rapsfeldern nichts, woran sich Bienen laben könnten: »Der Aufwand für die Suche nach weiteren Nahrungsquellen ist für die Biene auf dem Land mittlerweile viel höher als in der Stadt«, so Peschke.

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Dass die natürlichen Lebensräume schwinden, ist kein Geheimnis. Die Naturlandstiftung Baden legt schon seit einigen Jahren auf gekauftem oder gepachtetem Land Wildwiesen und blühende Hecken an, um nicht nur Insekten, sondern auch Vögeln und Kleintieren Schutz, Rückzugsraum und Nahrung zu bieten, was sie in der durchorganisierten Natur kaum mehr finden. Unlängst hat das dramatische Insektensterben auch die Öffentlichkeit erreicht. Nach Langzeitstudien in deutschen Naturschutzgebieten haben Forscher Alarm geschlagen: In den letzten 27 Jahren sind 75 Prozent der Insekten verschwunden.  

Bienen spielen im Ökosystem eine zentrale Rolle. Über 80 Prozent aller Pflanzen sind auf Bienen als Bestäuber angewiesen. Während sich die Honigbiene laut Imker Peschke relativ einfach vermehren lässt, haben es die Wildbienen bei dem geringen und einseitigen Angebot in der Natur schwer. »Bienen haben keine Lobby«, sagt Marco Lasch, Vorsitzender der Naturlandstiftung. »Unsere Region ist geprägt von Mais-Monokulturen und einem auf Wirtschaftlichkeit getrimmten Wald.« Auch der Dünger- und Pestizideinsatz setze den Bienen zu. Das sei nicht nur in Deutschland so: Marco Lasch weiß von Obstplantagen in China, in der jede einzelne Blüte von Hand bestäubt werden muss, weil die Insekten fehlen.
Die Naturlandstiftung hat sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr ein bis zwei Hektar Wildwiesen neu anzulegen – und Andreas Peschke möchte im nächsten Frühling sechs Bienenvölker ausbringen. 
Der aktuelle Stiftungshonig ist zum Preis von 8,50 Euro in den Filialen von Kabiri Feinkost und in Zimpfers Laden in Bodersweier erhältlich. Pro Glas gehen zwei Euro an die Naturlandstiftung. 

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