Hornisgrindestraße wieder Thema im Ortschaftsrat Willstätt
Ausführlich wurde am Dienstagabend im Ortschaftsrat Willstätt die erneute Verkehrsberuhigung in der Hornisgrindestraße diskutiert. Anwohner trugen ihre Anliegen vor. Nun hat der Gemeinderat das letzte Wort.
Der Willstätter Ortschaftsrat befasste sich bei seiner Sitzung am Dienstag wieder mit der Frage, ob in der verlängerten Hornisgrindestraße im Baugebiet »Romhursterfeld II«, wie schon im Sommer von den meisten Anwohnern gefordert, wieder Schrittgeschwindigkeit statt derzeit Tempo 30 angeordnet werden soll.
Schon in der Sitzung des Willstätter Ortschaftsrats im Januar gab es auch am Dienstag bei vier Befürwortern, einer Enthaltung und sechs Nein-Stimmen keine Mehrheit für dieses Vorhaben. Nun hat der Gemeindrat das letzte Wort.
Sachlage geschildert
Der Sprecher der Anwohner, Alexander Aschberger, verwies in der Einwohnerfragestunde nochmals darauf, dass die Anwohner auch in der verlängerten Hornsigrindestraße mehrheitlich die Schrittgeschwindigkeit wieder wollen. Sie weisen darauf hin, dass nach dem Schweller zu Beginn der verlängerten Hornisgrindestraße Fremde, insbesondere Paketdienste, wieder beschleunigen, obwohl beidseitig verkehrsberuhigte Straßen einmünden.
Die Hornisgrindestraße mündet dann in einer scharfen Kurve in die Straße »Am Seibelseckle«, die wieder verkehrsberuhigt ist. Dort werde, so die Anwohner, bis zum Ende des Baugebiets »Romhursterfeld II« von den Autofahrern beschleunigt, bevor vor dem Schweller dann abgebremst werde, was viel Lärm verursache.
Ortsvorsteherin Gabriele Ganz sieht das gesamte Baugebiet als eine Einheit, wo durchgängig Schrittgeschwindigkeit gelten sollte. Die Geschwindigkeit, argumentierte Frank Schurter, sei die Unfallursache Nummer eins und mit dem von der Gemeindeverwaltung eingeholten Gutachten seien die Voraussetzungen geschaffen, wieder Schrittgeschwindigkeit einzuführen – weshalb er für die Änderung stimmen werde. Bernd Hörnel, der wie Elke Obrecht auch für die Wiedereinführung der Schrittgeschwindigkeit stimmte, rief den Ortschaftsrat dazu auf, sich in dieser Frage doch nicht auseinander zu dividieren. Dieter Domröse zeigte Verständnis für die Anwohner, stimmte aber wie bereits im Januar, gegen die Schrittgeschwindigkeit. »Ich möchte in Willstätt nicht überall Spielstraßen«, so seine Erklärung.
»Schilder alleine bringen es nicht, wenn die Einhaltung der Geschwindigkeit nicht kontrolliert wird«, trug Markus Eckert vor. »Wir müssen uns Gedanken darüber machen, die Situation anderweitig zu lösen.« Die Gemeinde, so Roland Göppert, habe im vergangenen Jahr mit den Klägern einen Vergleich geschlossen, und daran sollte man sich auch halten, sonst drohten weitere Klagen mit den damit verbundenen Kosten. Bärbel Schreiber, die sich der Stimme enthielt, regte an, doch größere Schilder aufzustellen und die zulässige Geschwindigkeit auch auf der Straße aufzubringen.
Silke Zink stimmte für Tempo 30, regte aber an, an den Einmündungen der Spielstraßen in die Hornisgrindestraße farbliche Markierungen anzubringen, um den Kindern besser zu verdeutlichen, dass die Spielstraße hier ende.
Schrittgeschwindigkeit im Fokus
Das Neubaugebiet »Romhursterfeld II« wird seit seiner Erschließung über die verlängerte Hornisgrindestraße angefahren. Eine andere Zufahrt gibt es nicht. Das Gebiet war bis zum Sommer des vergangenen Jahres als verkehrsberuhigt ausgewiesen, dann nur noch in den drei Stichstraßen Am Seibelseckle, Am Kinzigdamm und Schliffkopfweg.
Durch einen Gerichtsbeschluss, den Anwohner im »Romhursterfeld II« erwirkt hatten, musste die Gemeinde in der Hornisgrindestraße auf 136 Metern auf Tempo 30 erhöhen. Mit einer Unterschriftenliste aus 37 Haushalten haben Anwohner die Schrittgeschwindigkeit im gesamten Baugebiet wieder zurückgefordert. Immerhin wohnen mehr als 50 Kinder in dem Gebiet.
Ein durch die Gemeinde beauftragtes Gutachten kam jedoch zu dem Schluss, dass der derzeitige Ausbauzustand den Anforderungen an einen verkehrsberuhigten Bereich aus ingenieurfachlicher Sicht bereits genügt.