Willstätt

Dorfmitte Legelshurst: „Ihr habt tolle Möglichkeiten“

Richard Lux
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16. September 2020

Besonders beeindruckt waren die Legelshurster von der „Klosterschiire“ in Oberried. ©Richard Lux

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur neuen Ortsmitte Legelshurst lud die Gemeinde Willstätt zu einer Exkursion im Raum Freiburg ein. Die Fahrt soll Impulse für die Ideenwerkstatt liefern.

In Sachen Umgestaltung der Legelshurster Ortsmitte heißt seit Anfang März die Devise „Gehen Sie zurück auf Los!“ Damals verkündete Bürgermeister Christian Huber, man wolle eine größere Lösung für das kontrovers diskutierte Projekt. Die Corona-Krise verzögerte den Prozess zwar, doch mit der Auftaktveranstaltung Anfang Juli in der Festhalle nahm der Zug ordentlich Fahrt auf. Dabei hat sich die Gemeinde auch zu einer umfassenden Beteiligung der Bürger verpflichtet.

Am Samstag stand nun ein weiterer Baustein der Bürgerbeteiligung an: eine Exkursion in den Raum Freiburg. Ziel war es, sich dort Objekte anzusehen, die beispielhaft verdeutlichen, wie man alten Objekten wieder neues Leben einhauchen kann, und dadurch Impulse und Ideen für das eigene Projekt zu holen. Der Tenor zwischen den einzelnen Stationen, beim Mittagstisch und auf der Heimfahrt war in der 30-köpfigen Delegation durchweg positiv. 

Erst mal wirken lassen

Erster Halt war die Gutshofscheune in Umkirch. Hier wurde die Delegation von Willi Sutter vom Planungsbüro Sutter³, dessen Kollegin Cornelia Haas und einer weiteren Mitarbeiterin empfangen. Die drei begleiteten die Legelshurster und stellten vor Ort die von ihnen betreuten Projekte vor. Dabei bat Sutter die Besucher, Fragen zu etwaigen Planungen für Legelshurst erst einmal hintan zu stellen und die Objekte einfach auf sich wirken zu lassen.

In dem einst landwirtschaftlich genutzten Gutshof sind heute unter anderem ein Bürgersaal, Gastronomie sowie mehrere Läden und Praxen untergebracht – finanziert mit kommunalen als auch mit Landesgeldern in Zusammenarbeit mit einem privaten Investor. Im Bürgersaal können Veranstaltungen mit 120 bis 130 Personen stattfinden. 

Interessant war in Umkirch dann auch das Haus am Mühlbach. Dort ist ein Seniorenzentrum mit Tagespflege, Wohngruppe und Sozialstation untergebracht. Die Bewohner sind keiner Institution wie Heimträger oder Wohlfahrtsverband angehörig und regeln ihre Belange selbst in Eigenverantwortung. 

Nächster Halt war Freiburg-Waltershofen, wo der ehemalige Ortsvorsteher die nicht alltägliche Geschichte des dortigen ehemaligen Farrenstalls erläuterte, der heute als Bürgertreffpunkt generationenübergreifend das soziale Miteinander im Ort fördert, getragen vom Verein „Z’sämme – Bürgernetz Waltershofen“.

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In Kirchzarten wurde die „Rainhofscheune“ besucht, wo die Legelshurster auch eine Mittagspause machten. Das imposante Gebäude, das denkmalgerecht saniert wurde und heute auch ein bekanntes Ausflugsziel im Südschwarzwald ist, beherbergt unter anderem ein Hotel, einen Buchladen und eine Marktscheune. 

Vom Bus aus stellte Sutter dann die Birkenhofscheune vor, die ebenfalls in Kirchzarten steht. Sie ist ein aufwändig saniertes, imposantes Gebäude in der Tradition des Schwarzwälder Bauernhauses, in dem heute familiengerechte Wohnungen, eine Kinderkrippe und eine Demenz-Wohngruppe untergebracht sind. 

Vorletzte Station war in Oberried die Klosterscheune, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das heute mit Gemeinde- und Vereinsräumen und einem Bürgersaal als Bürgerzentrum und Kulturhaus viel genutzt wird. Angetan zeigten sich die Legelshurster auch vom Ursulinenhof, in dem dank einer Genossenschaft unter anderem verschiedene altersgerechte Wohnungen untergebracht sind. 

Stück für Stück 

„Ihr habt ja tolle Möglichkeiten und Potential in Legelshurst“, verabschiedete Willi Sutter seine Gäste. „Wir vom Planungsbüro hoffen, dass Sie hilfreiche Impulse für die jetzt geplante ‚Ideenwerkstatt‘ mitnehmen.“

Für ihn seien natürlich die Projekte als Gebäude sehr interessant gewesen, so Bürgermeister Christian Huber. Ganz wichtig seien auch die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten: „Wir hoffen alle auf eine gute Gesamtlösung, die wir dann in den kommenden zehn Jahren umsetzen können. Was aber nicht heißen soll, dass alles erst in zehn Jahren fertig wird. Aber wir müssen das Stück für Stück machen und das Geld muss halt auch da sein.“ 

Für Ortsvorsteher Peter Scheffel steht die Gleichwertung der Themen und Probleme ganz oben und bei der Umsetzung sei der Bedarf ein wichtiges Kriterium. 

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