Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte über ihre Arbeit
Die Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Kehl, Raya Gustafson und Aurore Wenner, haben am Montagabend den Gemeinderat über ihre Arbeit informiert.
Im Juni 2016 hat der Gemeinderat Leitlinien zur Integration aller in Kehl lebenden Menschen verabschiedet. Dies ist die Grundlage des Arbeitsauftrags der Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten. Seit März 2016 ist die Vollzeitstelle mit der Deutsch-Amerikanerin Raya Gustafson und der in Frankreich geborenen Aurore Wenner besetzt, die die Stelle zu jeweils 50 Prozent wahrnehmen. Die Vollzeitstelle ist auf drei Jahre befristet, läuft noch bis Februar 2019 und wird mit insgesamt 105 000 Euro vom Land bezuschusst. Die beiden Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten haben jetzt den Gemeinderat über den aktuellen Stand ihrer Arbeit informiert.
Flüchtlingsräte
So seien Angebote »zur Begegnung und Demokratisierung« gemacht worden, wie zum Beispiel die Schaffung von Flüchtlingsräten in der Kreuzmatt, in Kork und in Odelshofen. Seit dem Sommer werden zudem internationale Frauenbegegnungen organisiert. Um die Interkulturalität in Kehl zu fördern, sei beispielsweise eine internationale Theatergruppe gebildet worden, die aus Kehlern und aus Neuankömmlingen besteht. Um mehr Teilhabe zu ermöglichen, sei ein Schwimmprojekt mit Ehrenamtlichen durchgeführt worden, bei dem Erwachsenen das Schwimmen beigebracht wurde. Ein weiteres wichtiges Ziel: das Erlernen der deutschen Sprache. Um das zu erleichtern, förderten die Beauftragten Sprach- und Familienpatenschaften. Damit Frauen, die nicht schreiben und lesen können, Deutsch lernen, haben die Beauftragten zudem einen Alphabetisierungs-/Erstorientierungskurs mit Kinderbetreuung organisiert.
»Querschnittsthema«
Die Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten warfen auch einen Blick voraus. So soll zum Beispiel Integration als »Querschnittsthema« in Kitas, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen »gelebt werden«. Es sollen Möglichkeiten einer dauerhaften Kinderbetreuung gefunden werden, um zugewanderten Familien und ihren Kindern rasch einen Zugang zu Bildung und Sprache zu ermöglichen. Als weitere Ziele für die Zukunft nannten die beiden Beauftragten unter anderem die weitere Unterstützung der Flüchtlingsräte und die Fortführung interkultureller, sportlicher und freizeitpädagogischer Angebote.
Integrationsmanagerinnen
Neben den Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten gibt es noch so genannte Integrationsmanagerinnen, die auch die Kehler Flüchtlingsarbeit unterstützen. Der Stadt Kehl stehen vier vom Land zu 100 Prozent finanzierte Stellen für Integrationsmanagerinnen zu. Drei davon hat die Verwaltung inzwischen, die vierte Stelle ist ausgeschrieben. Ihre Arbeit unterscheidet sich aber stark von der der Flüchtlings- und Integrationsbeauftragten: Aufgabe der Integrationsmanagerinnen ist es, mit den Flüchtlingen auf freiwilliger Basis die Erhebungsbögen auszufüllen und Integrationsvereinbarungen abzuschließen. Sie sind zuständig für alle Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung in Kehl. Der Fokus ihrer Arbeit liegt in der Unterbringung, der Beratung in allen Lebenslagen, Anmeldung von Kindern in Kindergärten und Schulen. Und sie sollen dazu beitragen, dass die Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit vermittelt werden können.