Kehl

Jahreskonzert der Stadtkapelle Hanauer Musikverein Kehl

Michael Müller
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22. Januar 2018

Die Stadtkapelle Hanauer Musikverein meisterte das anspruchsvolle Programm des Jahreskonzerts am Samstag in der Kehler Stadthalle mit Bravour. ©Michael Müller

Eine Klasse-Vorstellung lieferte die Stadtkapelle Hanauer Musikverein am Samstagabend bei ihrem Jahreskonzert. Allerdings fiel der Besucherzuspruch doch eher enttäuschend aus.

Die Stadtkapelle Hanauer Musikverein ist eines der musikalischen Aushängeschilder der Stadt Kehl. Warum, das bewies sie wieder einmal am Samstag bei ihrem Jahreskonzert. Dirigent Markus Göpper hatte ein höchst anspruchsvolles Konzertprogramm zusammengestellt, das die Musiker jedoch mit Bravour meisterten.

Kantenrein und sauber 
Schon der Auftakt mit der Ouvertüre zu Mozarts letzter Oper »Die Zauberflöte« gelang glänzend: quicklebendig, dabei immer kantenrein und sauber, mit mächtigen Bläser-Fanfarenstößen und hübschen Wechseln zwischen einzelnen Registern und Tutti-Passagen. 

Grandioses musikalisches Kopf-Kino
Auch der Rest des ersten Programmteils war der sinfonisch-konzertanten Blasmusik gewidmet. Sicher eines der Highlights des Abends: »Mount Everest«, eine Komposition, die die epische Schönheit und überwältigende Macht des höchsten Berges der Welt in Töne fasst, und vor allem »The Wall« – nicht das Rock-Epos von Pink Floyd, sondern eine Auftragskomposition von Otto M. Schwarz über den Limes, den Grenzwall also, den die Römer einst zum Schutz vor den Germanen quer durch Deutschland bauten. Das Stück lässt die Kavallerie lebendig werden, die in Aalen stationiert war, und endet mit der großen Schlacht, in der die Römer 213 n. Chr. unter Kaiser Caracalla die Germanen besiegten. Da sah man förmlich die waffenstarrenden römischen Legionen vorm geistigen Auge vorbeiziehen – das war schon grandioses musikalisches Kopf-Kino. 

Register tanzen Ringelreihen
Sergej Rachmaninows »Italienische Polka« rundete den ersten Teil ab. Ein Stück, das auch vom fantasievollen Orchester-Arrangement des deutschen Komponisten Stefan Schwalgin lebt: Es lässt die Musiker der einzelnen Register sozusagen sich abwechselnd unterhaken und miteinander Ringelreihen tanzen – das macht enormen Spaß. 

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Spannende Film-Scores
Filmmusiken bestimmten den zweiten Konzertteil. Und auch hier meisterten die Musiker das anspruchsvolle Repertoire mit Bravour. Etwa den Auftakt »Drachenzähmen leicht gemacht« mit seinem spektakulären Thema, der Vielfalt der Stimmungen und den schnellen Läufen, die aber auf den Punkt sauber rüberkamen, oder »Kevin allein zu Haus« von John Williams, das auch noch ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreitete. Das Highlight dann zum Schluss: der Soundtrack zum Agenten-Thriller »Mission Impossible«: ein Stück, das mit seinen teils schwierigen Rhythmen, beängstigenden Bläsersätzen und atemlosem Tempo enorm Spannung aufbaute.  

Soul, Jazz und Ragtime 
Garniert wurden die Film-Scores mit Soul, Jazz und Ragtime: das bezaubernde »Isn’t she Lovely«, mit der Soul-Legende Stevie Wonder einst seiner Freude über die Geburt seiner ersten Tochter Ausdruck verlieh; Al Jarreaus »Boogie Down«, das ordentlich nach vorn ging und mit zackigen Bläser-Stößen und einem schön improvisierten Alt­saxofon-Solo von Jörg Merbitz veredelt wurde, und der »Root Beer Rag« von Billy Joel, mit dem die Stadtkapelle mit viel Tempo das reguläre Konzert beendete. 

Gepflegtes Spiel des Nachwuchses
Zu Beginn des Konzertabends bewies die Bläserklasse  unter der Leitung von Jennifer Geiger, das auch der Nachwuchs schon gepflegt zusammenzuspielen versteht. Höhepunkt sicherlich »Tubadubap«, bei dem sich Tuba-Solist Oskar Schön ein witziges Zwiegespräch mit dem Rest des Orchesters lieferte.

Andrea Beck, die diesmal für die erkrankte Elli Baumert als Moderatorin einsprang, versorgte die Besucher mit vielen Hintergrund-Infos zu den jeweiligen Stücken. Zum Schluss wurde auch noch eine Tombola mit attraktiven Preisen verlost. 

Enttäuschender Besucherzuspruch
Schade nur, dass der Besucherzuspruch eher enttäuschend war: Die Stadthalle war bestenfalls zu zwei Dritteln gefüllt. So ein gutes Orchester hätte mehr verdient gehabt.

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