Kehl

Johannes Rothenberger im Gespräch mit Bürgern im Weber-Haus Linx

Von Silke Keil
Lesezeit 3 Minuten
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10. February 2025
Johannes Rothenberger (Mitte) und Willi Stächele (links) wurden vor dem Bürgerdialog vom kaufmännischen Geschäftsführer Stephan Jager (rechts) durch die Produktionshallen des Weber-Hauses in Rheinau-Linx geführt.

Johannes Rothenberger (Mitte) und Willi Stächele (links) wurden vor dem Bürgerdialog vom kaufmännischen Geschäftsführer Stephan Jager (rechts) durch die Produktionshallen des Weber-Hauses in Rheinau-Linx geführt. ©Silke Keil

CDU-Bundestagskandidat Johannes Rothenberger kam im Weber-Haus Rheinau-Linx mit Bürgern ins Gespräch. Dabei ging es auch um den Wohnungsbau und die Lage der Handwerksbetriebe.

Den Druck am Wohnungsmarkt machte Johannes Rothenberger, CDU-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Offenburg, zum Kernthema seines Besuchs beim Weber-Haus am Mittwochnachmittag. Stephan Jager, kaufmännischer Geschäftsführer des Fertighausherstellers in Rheinau-Linx, führte ihn und den CDU-Landtagsabgeordneten Willi Stächele, den stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden Manuel Spang, die Vorstandsvorsitzende des CDU-Stadtverbands Rheinau Irmgard Stephan sowie interessierte Bürger durch die Produktionshallen. Im Anschluss lud Johannes Rothenberger zu einem Bürgerdialog ein.

Steuern reduzieren

"Deutschland ist mit rund 600.000 Wohnungen im Rückstand", erläuterte der CDU-Politiker. Es mangele nicht nur an bezahlbarem Wohnraum. Auch eigenen Wohnraum erwerben zu können werde immer schwieriger. "Durch die stark gestiegenen Preise ist das selbst für den Mittelstand kaum zu finanzieren", betonte Rothenberger. Um die Situation zu entschärfen, wolle er sich dafür einsetzen, dass die Grunderwerbssteuer reduziert und der soziale Wohnungsbau staatlich gefördert wird.

Auch die strengere Steuerung der Migration könne den Wohnungsmarkt entlasten, ist der gebürtige Oberkircher überzeugt. In den vergangenen zehn Jahren habe Deutschland rund drei Millionen Zugewanderte aufgenommen und viele davon in den Arbeitsmarkt integriert. "Es ist richtig, dass Menschen in Not geholfen wird", sagte er. "Doch unsere Ressourcen sind begrenzt." Der CDU-Politiker brach gemeinsam mit Willi Stächele eine Lanze für Friedrich Merz' Antrag auf eine verschärfte Migrationspolitik.

Arbeitskräfte aus dem Ausland

Frank Stefan, Fachlicher Leiter im Vorstand der Diakonie Kork, warnte davor, das Kind mit dem Bade auszuschütten. "Wir haben einen massiven Bedarf an Arbeitskräften, den wir nicht mit Deutschen decken können; wir brauchen die Zuwanderung", betonte er. Eine Analyse der Bertelsmann-Stiftung hatte ergeben, dass Deutschland jährlich knapp 300.000 Arbeitskräfte aus dem Ausland benötige. Gerd Körber, Geschäftsführer der Bickel-Tec GmbH in Helmlingen, schlug in dieselbe Kerbe. Auch sein Handwerksbetrieb sei auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.

Körber nahm aber auch einen weiteren Ball auf, den Rothenberger in den Raum geworfen hatte: die angespannte Lage des Handwerks. Neben dem Ringen um Arbeitskräfte würden die Handwerksbetriebe von der Bürokratie schier "aufgefressen". Die schlechte Arbeitsmoral einiger Mitarbeiter würde die Betriebe zusätzlich belasten. "Bei Ärger mit dem Chef wird einfach krankgeschrieben", so der Unternehmer. Der Bundestagskandidat sieht eine Lösung in der Regelung, die Lohnfortzahlung am ersten Fehltag aussetzen zu können.

Abbau der Bürokratie gefordert

Einen Abbau von Verordnungen wünschte sich auch die ehemalige Linxer Ortschaftsrätin Carola Lasch. "Das ist aber nur möglich, wenn man auch bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen", betont sie. Lasch war überzeugt, dass der Wunsch nach einer guten Work-Life-Balance und die überbordende Bürokratie Gründe dafür seien, dass junge Menschen vor einer Betriebsübernahme zurückschreckten.

Der zweifache Handwerksmeister aus Memprechtshofen, Harry Hack, forderte eine Wertesteigerung des Hauptschulabschlusses, um junge Menschen wieder für das Handwerk zu begeistern. Die Arbeit mit den Händen müsse sich außerdem wieder finanziell lohnen. Auch das war eine Forderung, die Johannes Rothenberger unterstützte.

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