"Jung & Alt" übernimmt Einkaufsservice in Willstätt
Der Einkaufsservice für Menschen, die ein hohes Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und ernsthaft zu erkranken, wird durch den Verein „Jung & Alt – Für gegenseitige Hilfe“ fortgesetzt.
Mitte März richtete die Gemeinde Willstätt einen kostenlosen Einkaufsservice für Menschen ein, die ein erhöhtes Risiko haben, durch eine Infektion mit dem Coronavirus ernsthaft zu erkranken. Zahlreiche Einkaufsanfragen wurden seither von Jasna Vogt vom Bürgermeister-Büro und Carina Benz bei der Gemeindeverwaltung koordiniert. Insgesamt mehr als 110-mal wurde der Service seither angefragt.
Erwartungen deutlich übertroffen
Damit seien die Erwartungen deutlich übertroffen worden, meint Willstätts Bürgermeister Christian Huber. Die Befürchtung, dass zu wenige Helfer verfügbar sein könnten, habe sich nicht bewahrheitet. „In kürzester Zeit haben sich aus allen fünf Ortsteilen ehrenamtliche Freiwillige gemeldet, die sich als Einkäufer zur Verfügung stellten“, erinnert sich Jasna Vogt.
250 Stunden für Einkäufe
20 Helfer haben in den zurückliegenden Wochen insgesamt mehr als 250 Stunden mit Einkaufen zugebracht, heißt es in einer Mitteilung aus dem Willstätter Rathaus. Ebenso groß war auch das Spektrum derer, für die eingekauft wurde. Neben Bürgern, die einer Risikogruppe angehören – ältere Menschen etwa, aber auch Menschen mit Vorerkrankungen von Herz oder Lunge, Menschen mit Diabetes und Krebspatienten – und selbst nicht einkaufen gehen wollten, wurde auch für Menschen eingekauft, die aufgrund von häuslicher Quarantäne ihre vier Wände nicht verlassen durften.
Richtiges Konzept
Das Konzept, die Einkäufe über die Gemeinde zu bündeln und für einen bargeldlosen Transfer zu sorgen, sei der richtige Schritt in Zeiten von Corona gewesen, bemerkt Huber. Positiv sei auch festzustellen, „dass sich die Bevölkerung im privaten Bereich gegenseitig unterstützt hat“, so Jasna Vogt. Bekannte, Verwandte und Nachbarn hätten sich angeboten, entsprechende Besorgungen übernommen und sich gegenseitig geholfen.
Insgesamt spricht Jasna Vogt ein großes Dankeschön aus „an alle, die uns unterstützt haben“. Für das „unglaublich tolle Engagement“ werde die Gemeinde den Helfern mit einer kleinen Aufmerksamkeit danken – auch im Namen der Bürger, verspricht Huber.
Inzwischen hat sich die Corona-Pandemie abgeschwächt, die Beschränkungen sind immer mehr gelockert worden. Daher ist auch die Nachfrage nach dem Einkaufsservice merklich zurückgegangen. Deshalb haben sich die Gemeinde und der Willstätter Verein „Jung & Alt – Für gegenseitige Hilfe“ darauf verständigt, dass der Service künftig vom Verein übernommen wird.
Schutz vor Ansteckung bleibt wichtig
„Wir wollen als Verein in der Gemeinde unseren Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten und die Menschen unterstützen, die sich in einer Notlage befinden“, so die Vereinsvorsitzende Elvira Walter-Schmidt. Wichtig sei nach wie vor, sich vor Ansteckung mit dem Virus zu schützen. „Unsere Helfer stehen bereit und freuen sich auf ihren Einsatz“, versichert die Vorsitzende.
Die Einkäufe und Besorgungen werden nach telefonischer Absprache erledigt – alles natürlich unter Einhaltung der vorgegebenen Hygieneregeln“, betont sie.
Der Verein „Jung & Alt“
Der Verein „Jung & Alt – Für gegenseitige Hilfe“ ist seit über 20 Jahren im Rahmen der Nachbarschaftshilfe mit verschiedenen Angeboten aktiv. Dazu gehören die häusliche Betreuung für hilfsbedürftige Menschen, die Erledigung von Gartenarbeiten, Botengängen, Fahrdiensten und Einkaufsdiensten.
Kontakt für Anfrage und Aufträge: • 0 78 52/ 9 36 89 72 (E. Walter-Schmidt). Weitere Infos im Internet: www.jungalt.de