Kehl: Fahrrad-Anhänger zum Ausleihen
Rathaus-Roller, Kreuzmatt-Kärrele, Schneeflären- und Shopping-Schlepper: Auf diese Namen sind die vier Fahrradanhänger getauft, die den Transport von schweren Lasten ermöglichen sollen. 50 Cent pro Stunde kostet die Leihe eines Anhängers; der maximale Tagestarif ist auf vier Euro gedeckelt. Eine Ausleihe erfolgt über das bereits bestehende Nextbike-Mietsystem. Das Angebot ist zunächst bis zum 30. September befristet. Ob es im Anschluss verstetigt wird, hängt von der Nachfrage ab.
Eine Stunde 50 Cent
Verantwortlich für das Projekt ist das sogenannte TINK-Netzwerk (ausgeschrieben: Transportrad-Initiative nachhaltiger Kommunen), in dem sich Kommunen und kommunale Mobilitätsdienstleister zusammengeschlossen haben. Das Netzwerk wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert.
Rad mit Kupplung
Um einen Anhänger leihen zu können, muss zunächst per Nextbike-App ein Einfach-Mobil-Rad mit Kupplung ausgeliehen werden. Alternativ können auch Privaträder mit einer kompatiblen Kupplung genutzt werden. Im zweiten Schritt wird der Anhänger über die Nextbike-App hinzugebucht. Nach dem Öffnen des Schlosses kann der Anhänger zum Rad gerollt und per Deichselkupplung (im Falle des Privatrades ist es eine sogenannte Weber-Kupplung) befestigt werden. Abschließend muss das Sicherheitsband hinter der Kupplung vorbeigeführt und mit Spannung festgezurrt werden, damit es sich nicht lösen kann.
Wichtig: Wer einen Anhänger mit dem Privatrad nutzt, übernimmt die Haftung für die Fahrrad-Anhänger-Kombination. Für die Fahrtüchtigkeit des Anhängers und die Funktionsfähigkeit der Mieträder haftet das Unternehmen Nextbike. Die Beförderung von Personen in den Anhängern ist ebenso untersagt wie die Nutzung mit einem S-Pedelec.
Im Rahmen eines Fotos-Wettbewerbs sucht das TINK-Netzwerk bis zum 30. August das beste Foto mit Anhänger und Ladung und einem kurzen Erfahrungsbericht. Das Netzwerk verlost unter allen Teilnehmenden drei Gutscheine im Wert von je 20 Euro für einen Besuch im Gasthaus Alte Mühle in Kittersburg. Wer teilnehmen möchte, sendet seine Fotos per Mail an benassi@tinknetzwerk.de.
TINK-Netzwerk
Das TINK-Netzwerk entwickelt automatisierte, kommunale Transportrad-Mietsysteme. Das Projekt greift zurück auf die Erfahrungen aus dem Modellprojekt TINK in Konstanz und Norderstedt. Inzwischen haben sich rund zwanzig Kommunen und kommunale Mobilitätsdienstleister aus ganz Deutschland angeschlossen. Das Netzwerk unterstützt seine Mitglieder bei der Einrichtung von Transportrad-Mietsystemen und berät unter anderem zu Themen wie der Auswahl von Mietstationen sowie den zu erwartenden Kosten.