Kehl: Marcus Kröckel zieht Bilanz
Seit einem halben Jahr hat der Kehler Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur einen neuen Leiter. Jetzt zieht Marcus Kröckel, der in der Position Nanine Delmas nachgefolgt ist, in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus eine erste Bilanz seiner Arbeit.
Nach seinem Wechsel von Niedersachen nach Kehl ist Marcus Kröckel seit 1. Februar neuer Leiter des städtischen Fachbereichs Bildung, Soziales und Kultur. Er folgte damals Nanine Delmas nach, die es als Leiterin des dortigen Jugendamts nach Kaiserslautern gezogen hatte (die Kehler Zeitung berichtete).
In einer Pressemitteilung der Kehler Stadtverwaltung lobt Kröckel sein neues Team. Das seien Mitarbeiter, »die arbeiten wollen, die vorankommen wollen, die alle richtig Gas geben.« Warme Worte findet er auch für Kehl: »Alles ist dicht beisammen und gut erreichbar.« Mit seiner Lebensgefährtin, heißt es, hat er außerdem inzwischen eine Wohnung in der Kernstadt bezogen und sagt: »Ich arbeite da, wo andere Urlaub machen.« Rausgehen, zuhören, schauen, wie man gemeinsam Dinge angehen oder Probleme lösen kann – »maßnahmenorientiert am Bedarf der Bürgerinnen und Bürger«, fasst der 38-Jährige seinen Arbeitsansatz zusammen.
In ihrer Pressemitteilung weist die Stadt auf ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren hin – freie Träger können sich noch bis Ende des Monats melden, wenn sie gerne eine Kita in Kehl betreiben möchten. In Kehl gebe es bislang neben der Stadt nur die Kirchen als Träger von Kindertageseinrichtungen. Hierauf müsse man, nicht nur wegen bestimmter Kapazitätsgrenzen, sondern auch vor dem Hintergrund der gesetzlich geforderten Trägervielfalt, reagieren, sagt Kröckel.
Beim großen Thema der Digitalisierung der Schulen »muss der Fachbereich vorangehen«, stellt er klar. Zuerst müsse klar sein, welche pädagogische Richtung man einschlagen wolle, erst dann könnten die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) die entsprechenden Maßnahmen gemeinsam mit dem städtischen Gebäudemanagement umsetzen. Alle Beteiligten müssten sich eng und gut abstimmen, damit alle Schulen eine bedarfsgerechte Ausstattung bekämen. Der Bedarf sei nicht an allen Schulen gleich: »Manche möchten die gute alte Tafel behalten und trotzdem mit neuen Medien arbeiten.«
Die Beteiligung von Jugendlichen möchte der 38-Jährige zu einer Selbstverständlichkeit machen. Jugendliche nützten die ganze Stadt, daher müsse man sie auch an der Stadtentwicklung beteiligen. Nur wenn sich Jugendliche mit ihrer Stadt identifizieren könnten, werde es gelingen, »kluge Köpfe hier zu behalten«. Der Jugendgemeinderat sei ein Gremium, das sich hier intensiv einbringen könne.
Synergieeffekte nutzen
Integration und Inklusion möchte Kröckel zusammenfassen. Was der Inklusionsbeauftragte mache, muss für ihn in der Stadt sichtbarer sein – die aufsuchende Arbeit im Innenstadt-Quartier ist so eine Aufgabe, welche die beiden Integrationsbeauftragten und der Inklusionsbeauftragte gemeinsam angehen. Zwar gebe es in seinem Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur sehr viele unterschiedliche Themen und Projekte, Kröckel sieht jedoch auch überall Überschneidungen. Sein Ziel ist es, Synergieeffekte zu nutzen anstatt »nebeneinanderher zu arbeiten«.
Der Pflegestützpunkt ist für Marcus Kröckel im Seniorenbereich ein gutes Beispiel für »eine gelungene Kooperation zwischen Landkreis und Stadt«. An diesem Beispiel würde er sich gerne orientieren, um für Kehl eine Altenhilfeplanung aufzustellen; also zunächst den Bedarf zu eruieren und diesen dann mit dem bestehenden Angebot abzugleichen. Die Altenhilfeplanung müsse Teil der Sozialplanung in Kehl werden. »Wenn wir uns mit den Bedarfen von Kindern und Jugendlichen befassen, sollte der Bereich der älteren Menschen Teil des Ganzen sein«, findet er und möchte sich unter anderem für einen stärkeren Austausch zwischen Jung und Alt einsetzen: »Die Begegnungen zwischen Kindern und Senioren und Seniorinnen, egal ob in der Kita oder im Seniorenzentrum, sind eine totale Bereicherung.«
Kröckel freut sich auf die Einweihung des Kulturhauses. Handlungsbedarf sieht er beim Museum: »Das muss stärker in den Fokus gerückt werden, damit es auch wahrgenommen wird«, findet er.